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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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spaßen. Nach allem, was man hört, können Sie nicht fechten, und mit der Pistole treffen Sie auf zehn Fuß kein Scheunentor, von einem Faustkampf ganz zu schweigen. Welchen Ehrenhandel könnten Sie meinen?“
    Die Worte waren bewusst beleidigend gewählt, und zu Charles’ Befriedigung trafen sie ins Zentrum, wie Bertrams Miene deutlich zeigte.
    Beschwichtigend legte George ihm eine Hand auf die Schulter, doch Charles wusste auch so, dass er sich unvernünftig und unentschuldbar grob verhielt, nur schien er sich selbst nicht Einhalt gebieten zu können. Die Zeit schien stillzustehen. Wie von weit her merkte er, dass aller Augen im Raum auf ihn gerichtet waren, während er sich ganz auf Bertram Stocktons Reaktion konzentrierte.
    Stockton stand vor ihm, die Sommersprossen auf Nase und Wangen stachen aus seinem weißen Gesicht hervor. Er wirkte noch wie ein unfertiger Jüngling, obwohl er etwa in Georges Alter sein musste. Sein Anzug spiegelte die neueste Mode wider, die Hessenstiefel glänzten im einfallenden Sonnenlicht, und der gestärkte Kragen seines Hemdes war so hoch, dass er kaum den Kopf wenden konnte. Ein Dandy.
    Nun streifte er einen seiner makellosen Handschuhe ab, mit einer leider nicht so eleganten Geste, wie er es sicher gewünscht hätte, denn das feine weiße Ziegenleder klebte, als ob seine Hände feucht wären.
    Um Charles’ Mund erschien ein arrogantes Lächeln, seine Muskeln spannten sich an.
    Ein rascher Schlag, und mit einem Klatschen traf der Handschuh Charles am Kinn. Das Geräusch musste jedermann im Raum gehört haben.
    „Das ist dafür, dass Sie Harriette Wilson meinen Schwestern vorgestellt haben. Es ist in aller Munde.“
    Vor Wut erbleichte Charles, besonders, da Stockton nicht unrecht hatte. Dieses Treffen war recht unglücklich gewesen, vor allem da es im Hyde Park vor den Augen des flanierenden ton stattfand.
    „Pistolen!“, erklärte er, ohne zu zögern.
    Als dem Geforderten oblag ihm die Wahl der Waffen, und am liebsten wären ihm die Fäuste gewesen, denn es hätte ihm unbändiges Vergnügen bereitet, den Bengel zu verprügeln, aber natürlich war das eines Gentlemans unwürdig. Außerdem galt ein Faustkampf nicht als Duell.
    Tonlos sagte Stockton: „Ich erwarte Ihre Sekundanten. Wagen Sie es nie mehr, meine Schwester anzusprechen!“
    Breit und unverschämt lächelnd entgegnete Charles: „Ich tue, was mir gefällt, Stockton. Das sollten Sie sich besser gleich merken.“
    Bertram wirbelte auf dem Absatz herum und verließ den Club, ohne einen Blick nach rechts oder links zu werfen.
    „Nun haben wir die Geschichte“, murmelte George. „Was war nur in dich gefahren? Ich bin ja die haarsträubendsten Dinge von dir gewöhnt, aber das schlägt alles.“
    Sorgfältig leerte Charles den letzten Rest seines Portweins, ehe er antwortete. „Der Mann reizt mich ungemein, bereits seit Langem.“
    „Du kennst ihn doch nur flüchtig.“
    „Was ich über ihn höre, genügt schon.“
    „Sollte es daran liegen, dass du seine Schwester kennst?“
    Nach einem Blick in die Runde, der ihm bestätigte, dass sie immer noch aufmerksam beobachtet wurden, winkte Charles ab. „Das sollten wir nicht hier im Club besprechen.“
    Die beiden Herren begaben sich zum Ausgang, nahmen ihre Mäntel, Hüte und Spazierstöcke entgegen und traten auf die Straße hinaus. Charles rückte seinen Hut verwegen zurecht und schwenkte seinen Ebenholzstock mit dem Silberknauf. Wilde Freude erfüllte ihn. Er hatte es geschafft! Es gab kein Zurück! Einem Duell konnte man ehrenhaft nicht ausweichen.
    „Irgendwo ist Stockton im Recht“, drang Georges nüchterne Stimme in seine Gedanken. „Du hast Amy Stockton wirklich zu deutlich mit deiner Aufmerksamkeit beehrt. Dabei sieht es dir gar nicht ähnlich, einem so unreifen Ding nachzulaufen. Außerdem gehört es sich nicht. Ganz zu schweigen davon, dass du ihr die Wilson vorstelltest! Darüber tratscht schon jeder.“
    Hitzig entgegnete Charles: „Und du? War es etwa richtig, dass du deiner Rose nachliefst, als du mit Ms. Stockton verlobt warst?“
    „Nein.“
    „Dann hör auf damit. Stockton ist ein Schuft, der das Vermögen der Familie verschleudert hat. Emma Stockton verlobte sich mit dir, weil sie hoffte, du würdest die Schulden begleichen. Den Plan hast du durch dein unmögliches Verhalten zunichte gemacht. Sie gilt jetzt als Ladenhüter, und ihre Schwester muss sich für die Laster von Bruder und Vater opfern und auf dem Heiratsmarkt nach dem Höchstbietenden

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