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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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heiß. Natürlich hätte sie in dem Falle seinen Antrag angenommen, war jedoch unerklärlich froh, dass es ihr erspart blieb.
    „Wie schmeichelhaft“, brachte sie gekünstelt hervor.
    „Gewiss“, sagte die Ältere selbstgefällig. „Aber es soll nicht sein. Er ist an Ihrer Schwester interessiert, die mir recht kokett zu sein scheint und vielleicht manchmal zu … übermütig. Besonders was Mr. Charles Hawthorne angeht. Nun, es ist wohl ihre erste Saison, sie ist noch jung, und er sieht sehr gut aus, ein Frauenheld.“ Sie lächelte verkniffen. „Ich halte mich in dieser Hinsicht für recht fortschrittlich. Wenn sie erst mit Stephen verheiratet ist, wird sie ruhiger werden.“
    Ein wenig beklommen lauschte Emma. So notwendig und dringlich eine reiche Heirat auch war, mochte sie Amy im Grunde keinen solchen Drachen als Schwiegermutter wünschen. Nur war das angesichts ihrer finanziellen Lage eher unwichtig, außer Amy konnte sich absolut und unter keinen Umständen mit Mr. Kennilworth abfinden.
    Nachdem sie sich geräuspert hatte, fuhr Mrs. Kennilworth spitz fort: „Meine Bedenken beziehen sich auf Ihren Bruder.“
    Emma verkrampfte sich, doch es gelang ihr, lächelnd zu entgegnen: „Oh, er ist sozusagen zu unserer moralischen Unterstützung hergekommen.“
    Abermals räusperte sich die Dame. „Dann sollte er seine Neigungen zügeln.“ Ein wenig boshaft fuhr sie fort: „Vor allem, wenn man den neuesten Gerüchten über ihn glauben kann.“
    Das Lächeln verging Emma. Auf keinen Fall wollte sie hier über Bertrams Spielleidenschaft diskutieren. „Leider weiß ich nicht, welche Gerüchte Sie meinen, Madam.“
    Mit zusammengekniffenen Augen studierte Mrs. Kennilworth Emmas Miene. „Hm, vielleicht wissen Sie es wirklich nicht. Trotzdem muss ich mit Ihnen darüber sprechen, da es mit Stephens Beziehung zu Ihrer entzückenden Schwester in Zusammenhang steht.“
    Am liebsten wäre Emma dem scharfen Blick ausgewichen, doch sie war noch nie feige gewesen. „Bitte, sprechen Sie, Madam.“ Voller Stolz stellte sie fest, dass ihre Stimme nicht schwankte, musste sich jedoch zwingen, ihr Retikül nicht zwischen den Fingern zu zerdrücken.
    „Ihr Bruder soll am Spieltisch sehr hoch verloren haben.“
    Emma wurde zornesbleich. Nicht nur, dass die Verluste immer höher wurden, nein, Bertram war auch noch zu feige oder zu gleichgültig, um ihr davon zu erzählen! Von dieser widerwärtigen Person musste sie es erfahren!
    „Bertram traf erst letzte Woche bei uns ein. Gewiss übertreiben die Gerüchte. Er soll uns zu Gesellschaften begleiten.“ Sie lachte amüsiert, als hielte sie das für einen Scherz, den auch Mrs. Kennilworth zu würdigen wüsste. „Anscheinend hält mein Vater mich nicht für alt genug, um als Amys Anstandsdame zu fungieren.“
    „Junge Dame, Sie erscheinen mir sehr gereift für Ihr Alter, deshalb zweifle ich nicht an Ihren entsprechenden Fähigkeiten. Allerdings muss ich mich über das Urteilsvermögen Ihres Vaters wundern, wenn er einen dem Glücksspiel ergebenen jungen Mann nach London schickt. Denn“, sie sah Emma scharf an, „die Gerüchte stimmen, das versichere ich Ihnen.“
    Emmas Magen verkrampfte sich. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren also eingetroffen! Nach einem Moment brachte sie hervor: „Mein Bruder besitzt viele gute Eigenschaften.“
    „Das will ich nicht bestreiten; nur, so anerkannt das Glücksspiel auch im ton ist, sein Hang dazu und seine ständigen Verluste sind Ihrer Familie sehr hinderlich.“
    Die Frau hatte zwar recht, aber Kritik an Bertram stand ihr, wie Emma fand, nicht zu. Steif sagte sie: „Mein Bruder tut nichts anderes als viele andere Herren der Gesellschaft auch. Und ich wüsste nicht, inwieweit das für Sie von Bedeutung ist.“
    „Dann sind Sie weniger klug, als ich annahm“, entgegnete Mrs. Kennilworth indigniert. „Ich erwähnte doch, dass mein Sohn sich in allen Ehren um Ms. Amy bemüht.“ Leiser fügte sie hinzu: „Da Stephen erwägt, um die Hand Ihrer Schwester anzuhalten, betrachte ich es als meine Pflicht, seine Interessen zu wahren.“ Voll mütterlichen Stolzes fuhr sie fort: „Natürlich ist er hervorragend gestellt, dennoch sollte er nicht die Schuldenlast tragen, die Ihr Bruder, Ms. Stockton, während seines erst kurzen Aufenthaltes in London schon angehäuft hat. Sehen Sie, darauf wollte ich gern hinweisen. Ich denke, Sie verstehen.“
    Empört starrte Emma die Witwe an und staunte über deren Unverfrorenheit, diese Dinge überhaupt

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