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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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dass du heil und gesund bist. Ich sorgte mich letzte Nacht so sehr, dass ich kaum schlafen konnte.“
    Besänftigt lächelte er. „Siehst du, das klingt doch viel schwesterlicher.“
    Sie liebte ihren Bruder ja, nur konnte sie seine Handlungsweise schon längst nicht mehr billigen. Ausweichend sagte sie: „Es ist noch so früh am Morgen, ich werde mich noch ein wenig hinlegen.“
    Bertram murmelte etwas, doch sie hatte sich schon abgewandt und huschte eilig die Treppe hinauf. Ihre Gedanken waren bei Charles; sie musste wissen, wie es ihm ging. Bevor sie ihr Zimmer aufsuchte, sandte sie nach David und trug ihm auf, Mr. Hawthornes Domizil aufzusuchen und sich nach seiner Verletzung zu erkundigen.
    In ebendiesem Domizil reichte George Hawthorne gerade seinem Bruder eine reichliche Dosis Whisky. „Trink das.“
    Charles ließ sich unbeholfen wieder in die Kissen sinken, nachdem er den Becher auf einen Zug geleert hatte. Dies war die zweite Portion des scharfen Getränks; die erste hatte der Arzt ihm vor dem Entfernen der Kugel verabreicht. Nun sank er langsam in eine Benommenheit, die den zuvor kaum erträglichen, brennenden Schmerz zu einem dumpfen Druckgefühl herabminderte.
    Als er, von seinem Bruder besorgt beobachtet, in leichten Schlummer sinken wollte, pochte es an der Tür, und Stoner trat ein. „Sir, jemand fragt nach Ihnen.“
    „Verdammt!“ Charles fuhr auf, sank jedoch, die Zähne zusammenbeißend, wieder zurück aufs Bett. „Kann ich nicht einmal als Märtyrer meine Ruhe haben?“
    George legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Um was geht es?“
    Der Mann schaute zwischen den beiden Brüdern hin und her. „Es ist ein Lakai. Er besteht sehr beharrlich darauf, zu erfahren, wie es Ihnen geht. Sein Name, sagt er, sei David, und Sie wüssten schon Bescheid.“
    „Was? Höre ich richtig?“ Der wieder erwachende Schmerz ließ Charles’ Stimme stumpf klingen.
    Nun dämmerte auch George, worum es ging. „Dein Gegner will sich wohl vergewissern, ob er aus dem Land fliehen muss!“
    „Sag dem Burschen, Stockton muss nicht packen. Ich werde es überleben.“
    „Ich richt’ es aus“, murmelte Stoner und schlüpfte aus dem Raum, behutsam die Tür hinter sich schließend.
    George betrachtete seinen Bruder forschend, dann meinte er: „Sieht so aus, als ob du bald wieder ein Duell ausfechten könntest.“
    „So bald nicht“, grollte Charles. „Kann ich jetzt endlich schlafen?“
    Vor Erleichterung lachte George laut auf. „Ich werde dich allein lassen.“
    Charles brummte nur und schloss die Augen. Offensichtlich bin ich so erledigt, dachte er, dass ich einen Moment hoffte, Emma Stockton habe den Burschen David geschickt, weil sie sich um mich sorgt. Dumm von mir! Sie sorgt sich doch nur um ihren kostbaren Bruder!
    Dann sank er in unruhigen Schlaf.

13. KAPITEL

    Emma drückte die Tür hinter den scheidenden Besuchern sorgfältig und leise ins Schloss, obwohl sie sie am liebsten mit einem schwungvollen Knall zugeschlagen hätte. Soeben hatte sie die Witwe Kennilworth samt ihrem Sohn kühl hinauskomplimentiert, die ihr voll tiefer Genugtuung von der letzten Schandtat Bertrams berichtet und hatte einfließen lassen, dass nun wohl mit einem Antrag ihres gehorsamen Sprösslings nicht mehr zu rechnen war.
    So dreist Emma das Verhalten der Dame fand, konnte sie doch nicht umhin, deren Gründe anzuerkennen. Wenn Bertram abermals so unklug gespielt hatte, gab es um Amys Hand kaum noch einen Bewerber, der reich genug war, die Schulden der Stocktons zu begleichen.
    Als sie in den Salon zurückkehrte, kam Amy zu ihr. „Emma, was ist geschehen? Du siehst … du siehst schrecklich aus.“
    Tröstend nahm sie Amys Hand und drückte sie. „Mrs. Kennilworth erzählte mir gerade genüsslich, dass Bertram erneut eine unglaubliche Summe verspielt hat.“
    „Damit hat sich Mr. Kennilworth’ Werben wohl erübrigt. Schau nicht so entsetzt, Emma. Man muss auch die gute Seite sehen.“
    „Ein wahres Wort.“ Obwohl sie die gute Seite im Moment nicht so recht genießen konnte. Was blieb ihnen denn noch? Mamas Perlen würden diesen neuen Verlust nicht auch noch abdecken können. „Wir sollten uns aufs Land zurückziehen. Bald können wir die Miete für das Haus nicht mehr aufbringen.“
    „Was?“ Amy fuhr wütend auf. „Aufs Land! Die Saison ist ja nicht einmal halb vorüber!“
    „Amy, mit unseren kargen Mitteln werden wir nicht einmal den Anschein städtischer Lebensart aufrechterhalten können!“, sagte

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