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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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gefragt, ob du wohl anderweitig gebunden seist.“
    Dunkle Röte schoss Emma bis zum Haaransatz. „Was erdreistet er sich! Das geht ihn nichts an. Übrigens gab ich ihm meine Antwort.“
    „Und auch entschieden genug? Weißt du, er wäre recht passend.“
    „Das ja, aber er ist nicht reich genug, um unseren Schuldenberg zu begleichen.“
    „Pah, das lass meine Sache sein! Du heiratest den Mann deiner Wahl.“
    „Nein.“ In diesem einen Wort lag Emmas ganze Enttäuschung. „Nein, er ist sehr nett, aber ich liebe ihn nicht.“
    „Bei George Hawthorne war dir das gleich.“
    „Sicher, aber ich sehe es so: Wenn ich heirate, sollte es aus Liebe oder wegen eines großen Vermögens sein. Auf Helmsley trifft beides nicht zu. Dann will ich lieber fremder Leute Kinder aufziehen.“ Entschlossen warf sie die Bettdecke zurück. „Es wird Zeit, dass ich aufstehe.“
    Trübsinnig fragte sie sich, ob Charles wirklich abgereist war. Nun gut, ihr Herz würde heilen, wie es Herzen so an sich hatten. „Willst du auf mich warten?“, fragte sie Amy, die immer noch am Bett stand.
    Amys Gesicht war rosig überhaucht. „Ich … ich wollte dir noch etwas sagen.“ Ihre vorher so traurigen Augen funkelten nun wieder. „Wollte dir jedoch zuvor von Mr. Hawthornes Abreise berichten.“
    „Kann ich vermuten, dass Mr. Hawthorne dir nicht das Herz gebrochen hat?“, fragte Emma ironisch. Ihr eigenes hatte er leider gebrochen.
    Amy wurde noch verlegener. „Nein … Also … nun, es gibt da einen anderen Herrn.“
    „Ach?“ Emma warf sich ihren Morgenmantel über und setzte sich in einen Sessel beim Kamin.
    „Nenn mich ruhig unbeständig!“, sagte Amy zerknirscht. „Ich kann es dir nicht verdenken. Ich weiß, ich benahm mich wegen Mr. Hawthorne wirklich sehr närrisch. Aber jetzt habe ich einen ganz wundervollen Mann kennengelernt.“
    „Wer ist es?“
    Aufstrahlend sagte Amy: „Mr. Chevalier.“ Scheu fügte sie hinzu: „William.“
    Verdutzt starrte Emma ihre Schwester an. „Mr. Chevalier? Der junge blonde Herr?“
    Amy nickte.
    Himmel, dachte Emma, er hat bei Weitem nicht das Vermögen, um Papas und Bertrams Verpflichtungen einzulösen. Da sie selbst jedoch nun wusste, wie es ist, zu lieben, war sie nicht bereit, Amy den jungen Mann auszureden. „Bedeutet er dir wirklich etwas?“
    Wieder nickte Amy. „Du denkst wahrscheinlich, ich wüsste gar nicht, was das heißt. Ich weiß, ich verhielt mich Mr. Hawthorne gegenüber schrecklich vorwitzig und dreist.“ Bedauernd fügte sie hinzu. „So bin ich eben.“
    „Wie wahr. Aber vielleicht ist dieser junge Mann der Richtige?“
    „Ach, Emma!“ Amy ergriff die Hand der Schwester. „Er macht mich glücklich. Selbst wenn ich in fürchterlicher Laune bin, weil ich mich geärgert habe, kann er mich froh stimmen, allein durch seine Gegenwart. Ich … ich kann es nicht erklären.“
    Tröstend drückte Emma ihr die Hand. „Amy, wenn ihr euch gefunden habt, werde ich dich auf keinen Fall zu einer Geldheirat zwingen.“ Dass die beiden jungen Leute häufig beisammen waren, hatte sie natürlich bemerkt, ohne dem allerdings einen weiteren Gedanken zu widmen, da sie zu sehr mit ihren Gefühlen für Charles Hawthorne beschäftigt war. „Du wirst deinem Herzen folgen, Amy.“
    „Aber Papa wird es verbieten“, rief Amy verzweifelt. „Ich habe William schon erklärt, dass wir durchbrennen müssen.“
    Emma stöhnte. „Das wäre der krönende Abschluss deiner Saison, in der du dich sowieso schon nicht übermäßig respektabel verhalten hast! Lass mich mit Papa sprechen, ehe ihr etwas Übereiltes tut.“
    „Ach ja, bitte, Emma! William will nicht durchbrennen; er sagt, er möchte so nicht ins Eheleben eintreten.“ Spitzbübisch lächelnd fuhr sie fort: „Ich fände es richtig aufregend!“
    Erfreut nahm Emma zur Kenntnis, dass Mr. Chevalier einen dämpfenden Einfluss auf Amy zu haben schien. „Ich muss ihm zustimmen und bin für seine vernünftige Haltung sehr dankbar. Übrigens sagt man, dass die Fahrt nach Gretna Green außerordentlich mühevoll sein soll. Sicher würdest du vorziehen, daheim in unserer kleinen Kirche getraut zu werden.“
    „William wäre bestimmt dafür, dann ist es auch für mich gut genug.“
    Staunend rief Emma: „Du musst ihn wirklich gern haben!“
    „Ja“, antwortet Amy schlicht.
    „Dann sollst du ihn auch bekommen, dafür werde ich sorgen.“ Allerdings würde sie gegen den Willen ihres Vaters nichts ausrichten können, da Amy noch nicht

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