Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
Vom Netzwerk:
weiß, dass du dem Küchenmädchen einen Brief zu besorgen gabst, wahrscheinlich für Charles Hawthorne. Was du ihm auch geschrieben hast, lass dir gesagt sein, man tut so etwas nicht.“
    Starrsinn zeigte sich auf Amys Miene. „Du tust, als könnte der Mann mir alle Chancen verderben. Wirklich, du sorgst dich viel zu sehr.“
    „Und du sorgst dich nicht genug!“, stieß Emma verärgert hervor.
    „Pah! Warum schiltst du mich, wenn du sowieso schon alles weißt? Ich staune nur, dass du ihm nicht gleich in einem weiteren Brief befohlen hast, meine Nachricht nicht zu beachten.“
    „Also hast du ihm geschrieben.“
    „Du wusstest es nicht?“ Amy fuhr auf.
    Emma zuckte mit den Schultern. „Ich hatte es vermutet, und gerade hast du es mir bestätigt. Danke. Und jetzt werde ich ihm eine Mitteilung schicken.“
    „Aber, Emma!“ Amy äffte den Tonfall ihrer Schwester nach. „So etwas tut man nicht!“
    „Daran hättest du denken sollen, ehe du mich in diese Lage brachtest.“ Emma versuchte gar nicht erst, ihrer Stimme die Schärfe zu nehmen. „Amy, es reicht mir! Wenn du dich nicht benimmst, werde ich Vater schreiben müssen, dass er dich heimbeordern soll.“
    Inzwischen war Amy aus dem Bett gestiegen und warf sich ihren wollenen Morgenmantel über, denn es war noch recht kühl, besonders, seit Emma, um Kohlen zu sparen, kein Feuer brennen ließ. „Er wird ablehnen. Du weißt, ich soll der Familie das Goldene Kalb zuführen“, sagte Amy ein wenig bitter.
    Betroffen hielt Emma ihre Antwort zurück. Schließlich waren sie beide nicht glücklich über ihre Lage, in der sie völlig schuldlos steckten. Amy wollte einfach nur ihre erste und wohl auch letzte Saison genießen. Allzu bald schon würde sie verheiratet sein, geopfert auf dem Altar des Glücksspiels.
    „Du bist zu jung für all dies“, murmelte sie betrübt. „Ich würde dir das gern ersparen, aber es geht nicht. Sicher hast du recht, Vater würde dich nicht heimholen.“ Sie ging zur Tür, wo sie sich noch einmal umwandte. „Ich sage Mrs. Murphy, dass du auf bist.“
    Emma fühlte sich schrecklich. Nicht nur, weil Amy ihr leidtat, sondern auch, weil nun auch noch die unangenehme Aufgabe vor ihr lag, einen Bittbrief an Charles Hawthorne zu schreiben. Es war wirklich zu vertrackt!
    Zurück in ihrem Zimmer setzte sie sich an den schäbigen Schreibtisch, nahm einen Briefbogen aus der Schublade und begann zu schreiben, doch erst nach mehreren Anläufen fand sie eine zufriedenstellende Formulierung. Nachdem sie die Tinte mit Sand abgelöscht hatte, rollte sie das Blatt zusammen. David sollte es zustellen, ihr treuer Hausdiener. Er würde nicht tratschen, das wusste sie. War diese Sache erst erledigt, konnte sie ihren Haushaltspflichten nachkommen und sich die wöchentliche Abrechnung vornehmen.
    Am Nachmittag dieses Tages saß Emma im hinteren Salon, der noch von der Sonne erhellt wurde, und stopfte gerade einen Seidenstrumpf, als Gordon eintrat und leise hüstelte.
    „Ja?“ Sie schaute lächelnd von ihrer Arbeit auf.
    „Draußen ist Mr. Hawthorne. Er möchte Ms. Amy zu einer Ausfahrt abholen.“
    Freudige Erregung schoss Emma prickelnd bis in die Fingerspitzen. Unwillig ob dieser Schwäche presste sie die Lippen zusammen. Der Mann bedeutet doch nur Ärger.
    „Als ob er meinen Brief nicht bekommen hätte!“, murmelte sie. „Schicken Sie ihn fort, Gordon.“ Den verräterischen Stich der Enttäuschung ignorierte sie. Hawthorne bedeutete ihr nichts, und ihre naive Schwester war nur ein Zeitvertreib für ihn.
    „Ja, Miss“, sagte Gordon ausdruckslos, doch das Funkeln in seinen Augen sagte Emma, dass er die Aufgabe nicht ungern übernahm.
    Während sich die Tür hinter ihm schloss, hörte Emma Amys Stimme aus dem Vorraum. Sofort war ihr klar, dass das freche Ding mit Charles Hawthorne auf und davon sein würde, wenn sie nicht eingriff. In der nächsten Sekunde war sie draußen in der kleinen Diele. „Amy!“ Energisch steuerte sie auf das Paar los. „Und Sie!“, wandte sie sich wütend an Hawthorne.
    Obwohl er einen lässigen Stil bevorzugte, war seine Kleidung doch makellos. Der dunkelblaue Gehrock schmiegte sich wie angegossen um seine breiten Schultern, seine Stiefel glänzten, dass man sich darin spiegeln konnte, und die rehbraunen, eng anliegenden Pantalons lenkten den Blick auf seine muskulösen Oberschenkel, die Emma ins Auge stachen, sosehr sie auch dagegen anging.
    Er hob eine Augenbraue und sagte boshaft: „Ms. Stockton, wie nett von

Weitere Kostenlose Bücher