Emma - endlich vom Glück umarmt
bittersüß, als ob er schon erwartet hätte, dass sie ihm widersprechen würde. „Du hast viel riskiert, um so weit mit mir zu gehen, Lily. Wirst du alles aufs Spiel setzen, um mit mir meine Zukunft und meine Liebe zu teilen … und so viel ‚Kuchen‘, wie du nur möchtest?“
„O Rob.“ Ihr Herz raste, die Gedanken in ihrem Kopf drehten sich bei all dem, was er ihr anbot. „Du sagtest, wir kennen uns nicht genug, um uns zu lieben.“
„Du hattest recht, und ich … ich war im Unrecht. Das Schicksal selbst muss dich von diesem Bankdirektor fort und in meine Kutsche getrieben haben, um meine Gefährtin zu werden. Und wer bin ich, dass ich mit dem Schicksal hadere. Ich liebe dich, Lily. Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch, Rob“, flüsterte sie. In ihrem Lächeln spiegelten sich die Empfindungen, die sie für ihn hegte. Sie dachte an das, was sie zurücklassen würde: eine Heirat ohne Liebe mit Mr. Simon oder einem anderen Mann wie ihm, eine Gesellschaft, die sie nicht anerkannte, und einen Onkel, der es kaum erwarten konnte, sich von ihrer Last zu befreien. Dann stellte sie sich das endlose Abenteuer vor, dass das Leben mit Rob bedeuten würde. Sie würde um die Welt segeln mit einem Mann, den sie kaum kannte, aber bereits liebte. Es war ein Risiko, ja. Aber vielleicht war das auch ihre letzte Chance. Ihre letzte Chance auf Glück und Liebe.
Und natürlich auf ‚Kuchen‘ zum Dessert.
Er zeichnete ihre lächelnden Lippen mit der Fingerspitze nach. „Sag mir, geliebte Lily, sag mir – ah, wer klopft denn so spät noch an die Tür?“
6. KAPITEL
Lily drehte sich um und starrte zur Tür, als ob sie durch sie hindurchsehen und so erkennen könnte, wer auf der anderen Seite stand. „Lass sie klopfen, Rob. Wir müssen nicht öffnen.“
„Es ist wahrscheinlich nur der Diener mit dem Abendessen, das ich vorhin bestellt habe.“ Sanft zog er sie wieder zu sich hinunter, bis ihr Gesicht über seinem war. „Doch wir lassen ihn ob seiner Unverschämtheit warten, nicht wahr?“
Es klopfte erneut, diesmal stärker. Nachdrücklich hämmerte jemand an die Tür. Lily lachte leise und verschwörerisch. „Wir tun so, als wären wir nicht da, und lassen diesen ungehobelten Kerl sich die Beine in den Bauch stehen.“
Auch Rob lachte. Doch während er sie küsste, schweiften seine Gedanken zu seiner Frage von vorhin. Er hatte nie eine Frau gebeten, mit ihm zu kommen. Vor dieser Nacht war es ihm immer genug gewesen, sich mit einem innigen Lebewohl zu verabschieden, die nächste Dame, die in sein Leben kommen sollte, schon im Blick.
Doch Lily – Lily war anders. Als sie in seine Kutsche stieg, hatte er sich sogleich zu ihr hingezogen gefühlt. Und dieses Band der Zuneigung zu ihr war jetzt nur noch stärker geworden. Normalerweise hätte ihm das Angst eingejagt, wenn es sich nicht so verflucht richtig angefühlt hätte. Sie hatten kaum eine Nacht miteinander verbracht, doch er wusste bereits, dass er sie liebte. Er liebte sie. Er war ehrlich gewesen, als er sagte, das Schicksal habe sie zusammengeführt, denn er konnte sich keine andere Erklärung dafür vorstellen.
Warum zum Teufel hatte Lily seinem Vorschlag nicht zugestimmt? Was, wenn das Schicksal ihm und seiner ausschweifenden Vergangenheit ins Gesicht lachte, indem es dafür sorgte, dass die eine Frau, die er wollte, ihn abwies?
„Ah, meine süße Lily.“ Er zog sie näher zu sich und legte den Arm um ihre Taille. „Ich würde mich für immer mit dir verstecken, Liebes, wenn du nur …“
„Ich weiß, dass du da drinnen bist, Dell! Mach sofort auf, und gib die Dame frei, sonst werde ich die Tür öffnen lassen!“
Lilys Augen weiteten sich vor Empörung. „Oh, das ist unverschämt und frech!“
„Nein, Lily. Das ist mein lieber Schwager, Seine Gnaden, der Duke of Strachen.“
Rob fluchte leise und schob sie sanft zur Seite. Das alles ergab keinen Sinn. Brant war ein Mann von Welt und hatte immer Verständnis für Robs Affären gezeigt. Wenigstens bis jetzt … „Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, warum Brant ein solch schlechtes Benehmen an den Tag legt und sich in unsere …“
„Bei allen Heiligen, Nichte, wenn du da drinnen bist und die Hure dieses … dieses Halunken spielst, dann fordere ich dich jetzt auf, sofort herauszukommen. Sofort!“
Lily schrie vor Schreck entsetzt auf und zog die Decke hoch bis ans Kinn. „Onkel Herbert! O Rob, wie konnte er uns nur hier finden?“
„Ich weiß es nicht.“ Hatte sich schon jemals
Weitere Kostenlose Bücher