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Emma traut sich was

Emma traut sich was

Titel: Emma traut sich was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Haupteingang. Neben den Fahrradständern entdeckte ich Bastian und mein Herz machte einen kleinen Hüpf er vor Freude.
    Bastian quatschte gerade mit Lea. Offenbar war sie heute mit ihrem Vater im Auto mitgefahren. Leas Papa arbeitet in Dederstadt und bringt sie manchmal zur Schule, wenn sie mal wieder den Bus verpasst hat. Lea erzählte gerade irgendetwas und Bastian lachte sich halb tot darüber. Dann fing Lea auch an zu lachen. Ich blieb stehen und spürte plötzlich etwas Kaltes in meinem Magen. Der Eisklumpen, der jedes Mal auftaucht, wenn etwas Blödes passiert.
    Lea kicherte immer noch und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Das sah richtig affig aus. Bastian lächelte und sagte etwas. Er schien Lea kein bisschen affig zu finden. Der Eisklumpen in meinem Magen verwandelte sich in einen Feuerball und mir wurde plötzlich ganz heiß. Ich merkte, wie ich wütend wurde. Bastian sollte nicht Lea anlächeln, sondern mich. Schließlich war ich seine Freundin. Und Lea sollte Bastian gefälligst in Ruhe lassen und nicht so blöd herumkichern.
    Ich ging schnurstracks auf die beiden zu und sagte: »Na, amüsiert ihr euch gut?«
    Bastian lächelte mich an und ich bekam ganz weiche Knie. Ein Wunder, dass ich mit meinen Wabbelbeinen nicht einfach umfiel.
    »Lea hat mir gerade was Lustiges erzählt«, sagte er.
    »Aha«, sagte ich. »Und was?«
    Lea machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, nicht so wichtig. So lustig war's außerdem gar nicht.«
    »Was denn jetzt?«, fragte ich. »Lustig oder nicht lustig?«
    Die beiden gingen mir mit ihrem Getue ganz schön auf die Nerven. Vielleicht sollte Bastian lieber mit Lea gehen, wenn er sie so wahnsinnig lustig fand.
    Aber bevor ich ihm das vorschlagen konnte, tauchte Mona plötzlich neben mir auf. Sie hatte Tim im Schlepptau. Er wurde knallrot, als er Lea sah.
    »Da bist du ja, Emma!«, rief Mona so laut, dass es bestimmt auf dem ganzen Schulhof zu hören war. »Wir haben dich schon gesucht. Du warst gerade einfach verschwunden.«
    Ich seufzte. »Musst du nicht langsam mal in deine Klasse gehen?«
    »Wieso?«, fragte Mona. »Es hat doch noch gar nicht geklingelt. Wisst ihr schon, welchen Klassenlehrer ihr dieses Jahr bekommt?«
    Bastian schüttelte den Kopf und Lea sagte: »Wir behalten Frau Meisner noch ein Jahr. Zum Glück, sie ist echt nett. Findest du nicht auch, Tim?« Sie lächelte ihn strahlend an.
    Tims Gesicht wurde noch ein bisschen röter und er murmelte: »Ja ... stimmt ... sie ist wirklich sehr nett.«
    Es klingelte zur ersten Stunde und Tim sagte schnell: »Ich geh schon mal vor.« In der nächsten Sekunde war er auch schon verschwunden.
    »Warum hat er es denn plötzlich so eilig?«, fragte Mona, aber niemand antwortete ihr.
    »Ich mach mich dann auch mal auf den Weg«, sagte Bastian. »Wir sehen uns in der Pause, okay?«
    Ich nickte und Bastian verschwand, ohne mich noch einmal anzulächeln oder wenigstens kurz mal meine Hand zu nehmen. Als wenn wir gar nicht zusammen wären. Ich wusste nicht so genau, ob ich erleichtert oder enttäuscht war. Ich wusste nur, dass ich es gerade ziemlich anstrengend fand, verliebt zu sein.

    In der Pause wurde es auch nicht besser. Bastian stand mit seinen Freunden in der einen Ecke und ich mit Lea in der anderen.
    »Warum gehst du nicht einfach zu ihm hin?«, fragte Lea. »Ihr seid doch jetzt zusammen.«
    »Na und? Deswegen muss man doch nicht ständig zusammenhängen. Außerdem könnte er ja auch mal zu mir kommen«, sagte ich und schaute in die andere Richtung. Gerade noch rechtzeitig, denn sonst hätte ich bestimmt zu spät gesehen, dass Mona auf dem Weg zu uns war. Sie biss gerade in ihr Pausenbrot – selbst gebackenes Roggenbrot von Gesa – und winkte mir zu.
    »Die schon wieder«, stöhnte Lea. »Rennt die dir jetzt eigentlich ständig hinterher? Komm, wir hauen ab. Ich wollte mir sowieso gerade einen Kakao holen.«
    Ich tat einfach so, als hätte ich Mona nicht gesehen, drehte mich schnell um und rannte hinter Lea in die Pausenhalle.
    »Wo steckt eigentlich Tim?«, fragte Lea beiläufig, als wir am Kakaostand in der Schlange standen.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich im Computerraum, da hockt er meistens in den Pausen. Wieso?«
    Lea zuckte mit den Schultern. »Nur so. Vergiss es.«
    Und das tat ich auch, weil Bastian in diesem Moment in die Pausenhalle kam. Er war alleine und schaute sich suchend um.
    Lea stieß mich an. »Los, jetzt geh schon zu ihm. Der sucht nach dir, das sieht doch ein

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