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Emma will’s wissen

Emma will’s wissen

Titel: Emma will’s wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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wieder eine Wohnung in Dederstadt nehmen, so wie früher.«
    »Was?«, riefen Mona und ich gleichzeitig.
    Auch wenn ich es am Anfang total bescheuert gefunden hatte, mir ein Zimmer mit Mona teilen zu müssen – jetzt konnte ich es mir kaum noch anders vorstellen.
    »Nein, nein, NEIN .« Mama schüttelte wieder den Kopf. »Wie soll ich denn ohne dich klarkommen, Gesa? Ich brauche deine Unterstützung – gerade wenn das Baby da ist. Außerdem haben wir doch hier unser Gesundheitszentrum.«
    »Bald wird sowieso ein Zimmer frei«, sagte Oma. »Früher oder später ziehe ich zu Gerhard ins Pfarrhaus. Spätes-tens, wenn wir geheiratet haben.«
    »Du sollst aber nicht ausziehen, Oma!«, rief ich.
    »Ich bleibe doch ganz in der Nähe, Emma-Kind«, sagte Oma. »Wir können uns weiterhin jeden Tag sehen.«
    Mama schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Alle zuckten zusammen. »Hier zieht niemand aus!«, sagte sie streng. »In der ersten Zeit kann das Baby bei mir im Schlafzimmer wohnen. Und dann sehen wir weiter. Wir finden schon eine Lösung.«
    »Kommt Zeit, kommt Rat«, murmelte Oma und trank einen Schluck Tee.
    Dieses ganze Gerede vom Ausziehen gefiel mir überhaupt nicht. Warum konnte nicht alles so bleiben, wie es war? Ich wollte nicht, dass jemand auszog. Außer Klaus vielleicht, das hätte ich nicht so schlimm gefunden. Keine Ahnung, was Mama dagegen hatte.
    Ich hielt Paul mein angebissenes Brötchen hin. Ich hatte keinen Hunger mehr. Aber Paul offenbar auch nicht. Er lag unter dem Tisch und döste vor sich hin. Normalerweise stürzt er sich auf jeden Krümel, der herunterfällt, aber diesmal hob er kaum den Kopf. Seine Nase zuckte nur kurz, dann schloss er die Augen und döste weiter. Vielleicht war ihm das ganze Babygerede auch auf den Magen geschlagen.
     
    Nach dem Frühstück legte ich mich in meine Hängematte und schaukelte vor mich hin. Das kann ich stundenlang machen. Vor allem wenn ich nachdenken muss. An das Baby wollte ich nicht denken. An Herrn Marten auch nicht. Ich wollte an etwas Schönes denken. Etwas, von dem ich gute Laune bekam. Automatisch wanderten meine Gedanken zu Bastian. Ich sah sein Gesicht vor mir. Er lächelte. Bastian hat ein tolles Lächeln. Ich bekomme jedes Mal weiche Knie, wenn er mich anlächelt. Was er jetzt wohl gerade machte? Eigentlich wären wir jetzt zusammen im Schwimmbad gewesen. Ich seufzte. Ich verstand immer noch nicht so richtig, warum Bastian unsere Verabredung abgesagt hatte. Hausaufgaben – das war doch ein Witz! Dabei fiel mir ein, dass ich auch noch Hausaufgaben machen musste. Mathe. Aber darauf hatte ich jetzt wirklich keine Lust. Ob Bastian etwas anderes vorhatte? Vielleicht wollte er ja lieber mit Torben Fußball spielen und traute sich nicht, mir das zu sagen. Ich seufzte noch einmal. Warum waren Jungs bloß immer so schwierig?
    »Wusstest du, dass ein Baby im Bauch spürt, wie es seiner Mutter geht?«, fragte Mona. Sie lag auf ihrem Bett und las mal wieder in einem Babybuch. »Es merkt genau, ob die Mutter glücklich, aufgeregt oder wütend ist.«
    »Aha«, sagte ich.
    »Babys können auch durch den Bauch Stimmen wahrnehmen«, erzählte Mona weiter. »Sie hören Menschen, die sich in Zimmerlautstärke unterhalten. Ist das nicht Wahnsinn? Das Baby kann uns also hören, wenn wir uns mit Lia unterhalten.«
    »Toll«, sagte ich.
    »Hab ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich noch einen Platz in dem Babysitterkurs bekommen habe?«, fragte Mona. »Nächste Woche geht’s los. Ich bin schon total gespannt. Willst du nicht doch mitmachen? Das wäre viel lustiger, als allein hinzugehen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Vergiss es.«
    »Schade.« Mona steckte ihre Nase wieder in das Buch. Eine Weile war es still. Ich schloss die Augen und versuchte, mir noch einmal Bastians Lächeln vorzustellen. Doch da quatschte Mona schon wieder los.
    »Hör dir das an! In der dreißigsten Schwangerschafts-woche haben Babys schon vollständig entwickelte Zehennägel! Ist das nicht irre?«
    Mir riss der Geduldsfaden. »Kann man hier nicht mal fünf Minuten in Ruhe nachdenken?«, schnauzte ich Mona an.
    Mona machte ein verwirrtes Gesicht. »Entschuldigung. Ich wollte dich nicht nerven. Ich dachte, das interessiert dich vielleicht …«
    »Nein!«, rief ich. »Es interessiert mich nicht! Wenn ich noch einmal das Wort ›Baby‹ höre, kriege ich einen Schreikrampf!« Ich sprang aus der Hängematte, polterte die Dachbodentreppe hinunter und stapfte in die Küche.
    Die Küche war

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