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Emma will’s wissen

Emma will’s wissen

Titel: Emma will’s wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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wütend. »Du denkst doch sowieso nur noch an das Baby. Ich bin dir völlig egal!«
    Mama sah mich erschrocken an. »Das stimmt nicht, Emma, und das weißt du genau.«
    »Nein!«, schrie ich. »Weiß ich nicht!« Ich ließ Mama einfach stehen und rannte aus der Küche. Das hatte sie jetzt davon.

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    8 . Kapitel
    Partyvorbereitungen
    N ach dem Abendbrot rief Bastian an. »Hallo, Emma. Wie geht’s?« Er schien richtig gute Laune zu haben.
    »Super«, sagte ich eisig. »Wie war das Fußballtraining?«
    »Ganz gut.« Bastian zögerte einen Moment. »Wir haben Torschüsse geübt.«
    »Aha.« Ich wickelte das Telefonkabel um meinen Finger. Am liebsten hätte ich es aus der Wand gerissen, um Bastians Lügen nicht mehr hören zu müssen.
    »Und was hast du so gemacht?«, fragte er.
    »Ich war mit Lea im
Venezia
. Wir haben eine Einkaufsliste für meinen Geburtstag geschrieben.« Ganz beiläufig fügte ich hinzu: »Ach ja, und auf dem Rückweg haben wir Torben getroffen.«
    »Torben?« Bastian klang eine Spur unsicher.
    »Genau. Er war im Supermarkt einkaufen. Und stell dir vor: Er wusste gar nichts von dem Fußballtraining.« Meine Stimme klang zuckersüß. Fast wie die von Lea, wenn sie jemanden einwickeln will.
    »Na, so was«, murmelte Bastian.
    Jetzt platzte mir der Kragen. »Tu doch nicht so!«, schrie ich ins Telefon. »Du hast mich angelogen! Du hattest heute gar kein Training! Gib es wenigstens zu, du Feigling!«
    Einen Moment war es still. Dann sagte Bastian langsam: »Stimmt, ich hab gelogen. Tut mir leid, Emma.«
    Es war, als hätte ich einen Schlag in den Magen bekommen. Natürlich hatte ich schon gewusst, dass Bastian nicht die Wahrheit gesagt hatte. Aber es war etwas ganz anderes, es von ihm selbst zu hören. Mir blieb glatt die Luft weg. Ich musste mich aufs Sofa setzten, weil meine Beine zitterten.
    »Warum?«, krächzte ich. »Wenn du keine Lust hast, mich zu sehen, kannst du es mir doch einfach sagen …«
    »Nein, nein«, unterbrach mich Bastian. »Darum geht es nicht. Es ist ganz anders, als du denkst.«
    »Aha.« Ich verstand kein Wort. »Dann erklär es mir.«
    »Das kann ich nicht. Es ist … ein Geheimnis.«
    Ich runzelte die Stirn. »Was für ein Geheimnis?«
    »Wenn ich es dir verraten würde, wäre es ja kein Geheimnis mehr, oder?«
    »Ich mag aber keine Geheimnisse«, sagte ich. »Ich will wissen, was los ist. Jetzt sofort.«
    »Nein«, sagte Bastian. »Du musst noch ein bisschen Geduld haben.«
    Ich konnte fast hören, wie er am anderen Ende der Leitung vor sich hin grinste. Es schien ihm Spaß zu machen, mich zu ärgern. Das war echt unverschämt. Außerdem wusste er genau, dass Geduld nicht meine starke Seite ist.
    »Du bist ein Blödmann!«, schnauzte ich.
    »Ich mag dich auch, Emma«, sagte Bastian.
    Dann legte er einfach auf.
     
    Am Tag vor meinem Geburtstag war ich mit Lea verabredet. Wir wollten zusammen für die Party einkaufen und danach das Wohnzimmer schmücken. Ich war ausnahmsweise mal früh dran, darum ging ich noch kurz bei Herrn Marten vorbei. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich letzten Samstag nicht bei ihm gewesen war. Stattdessen hatte ich mit Mama Mathehausaufgaben gemacht. Das war ziemlich anstrengend gewesen. Mama ist leider eine wahnsinnig schlechte Lehrerin. Ich frage mich, wie die Leute in ihren Malkursen es mit ihr aushalten. Aber vielleicht läuft es da besser, weil Mama von Malerei tatsächlich Ahnung hat. Von Mathe hat sie keine Ahnung, das merke sogar ich. Ich weiß nicht, wer von uns beiden weniger mit Zahlen anfangen kann. Jedenfalls war ich hinterher noch verwirrter als vorher. Vielleicht sollte ich lieber wieder mit Lea lernen. Bei ihr stimmen wenigstens die Ergebnisse.
    Als ich in Herrn Martens Straße einbog, sah ich gleich, dass die Rollläden hochgezogen waren. Das war ein gutes Zeichen. Vielleicht kam Herr Marten ja tatsächlich prima allein zurecht. Ich klingelte, aber niemand machte auf. Ich klingelte noch mal. Nichts passierte. Ich drückte mein Ohr gegen die Tür, doch diesmal konnte ich kein einziges Geräusch hören.
    Ich ging ums Haus herum und schaute durchs Wohnzimmerfenster. Das Wohnzimmer war leer. Die Küche auch. Alles sah ganz ordentlich aus, aber ich hatte trotzdem ein mulmiges Gefühl. Wo steckte Herr Marten?
    Die Kirchturmuhr schlug viermal. Wenn ich nicht zu spät zu Lea kommen wollte, musste ich jetzt los. Vielleicht machte Herr Marten ja gerade einen kleinen Spaziergang. Oder er war einkaufen. Ich ging zurück zur

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