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Emma will’s wissen

Emma will’s wissen

Titel: Emma will’s wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Fahrrads. Er hatte Vanillepudding gekauft. Und Leberwurst. »Quatsch, wie kommst du denn darauf?«
    Lea warf ihre Haare nach hinten. »Ach, nur so. Du spielst doch in derselben Mannschaft wie Bastian, oder?«
    Torben nickte vorsichtig. Er sah von Lea zu mir. »Was soll denn die ganze Fragerei?«
    »Wir sind einfach neugierig, das ist alles.« Lea winkte ihm zu. »Danke für die Auskunft. Und einen schönen Tag noch!«
    Sie zog mich über den Parkplatz. Mir war ein bisschen schwindelig. Mein Kopf war ganz leer und das war auch gut so. Ich wollte lieber nicht über das nachdenken, was ich gerade gehört hatte. Am liebsten hätte ich die Begegnung mit Torben einfach aus meinem Gedächtnis gestrichen.
    »Ich hab’s dir doch gesagt!« Leas Augen glitzerten. »Bas-tian lügt, jetzt haben wir den Beweis.«
    »Na toll, herzlichen Glückwunsch, Frau Kommissarin!«, schnauzte ich. Dann stürmte ich in Richtung Bushaltestelle davon.
     
    Als ich nach Hause kam, wartete Mama in der Küche auf mich. Ich sah sofort, dass sie stinksauer war, aber ich tat so, als würde ich nichts merken. »Hallo!«, sagte ich ganz normal. Vielleicht war es ja nur eine Stimmungsschwankung. Bei Schwangeren weiß man schließlich nie.
    »Weißt du, wer heute angerufen hat?«, fragte Mama.
    Ich zuckte mit den Schultern und wartete. Das klang irgendwie nicht nach einer Stimmungsschwankung.
    Mama trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum, dann platzte sie heraus: »Frau Meisner! Deine Klassenlehrerin!«
    Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen. Frau Meisner hatte schon öfter damit gedroht, meine Eltern anzurufen. Zuletzt am Montag, als ich mal wieder die Mathehausaufgaben vergessen hatte. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie es tatsächlich tat. Eigentlich ist sie nämlich sehr nett.
    Ich schluckte. »Und? Was wollte sie?« Vielleicht ging es ja um etwas ganz anderes. Um die Weihnachtsfeier zum Beispiel. Oder um die Klassenfahrt im nächsten Jahr.
    »Frau Meisner wollte mir mitteilen, dass du in letzter Zeit ständig ohne Hausaufgaben erscheinst. Und dass du in Mathe total abgerutscht bist. Wenn du so weitermachst, bekommst du auf dem Zwischenzeugnis eine Fünf.« Mama sah mich scharf an. »Kann es sein, dass ich die letzte Klassenarbeit gar nicht zu Gesicht bekommen habe?«
    Ich starrte auf die Tischplatte.
    Mama wartete eine Weile. Als ich nicht antwortete, seufzte sie. »Warum hast du mir die Arbeit nicht gezeigt, Emma? Weil du eine Fünf geschrieben hast?«
    Ich nickte langsam. »Ich wollte nicht, dass du dich aufregst.« Das war die Wahrheit. Bei der vorletzten Mathearbeit hatte Mama ein riesengroßes Theater veranstaltet. Dabei war es nur eine Vier minus gewesen. Darum hatte ich beschlossen, ihr von der Fünf lieber nichts zu erzählen.
    Mama seufzte wieder. »So geht das nicht, Emma. Du kannst nicht immer nur das tun, was dir Spaß macht. Jeder Mensch hat Verpflichtungen, auch du. Du wirst dich in nächster Zeit voll und ganz auf die Schule konzentrieren, bis du in Mathe aufgeholt hast. Ich werde wieder deine Hausaufgaben kontrollieren, so wie früher. Vielleicht sollten wir auch über Nachhilfe nachdenken.«
    Ich stöhnte. »Muss das sein?« Matheunterricht war in der Schule schon blöd genug. Ich hatte absolut keine Lust, mich zu Hause auch noch damit herumzuärgern.
    »Ja, das muss sein«, sagte Mama streng. »Und du wirst natürlich mit deinen Nebenjobs aufhören. Dafür hast du jetzt keine Zeit mehr.«
    »Was?« Ich sprang auf. »Das geht nicht! Du hast doch gerade selbst gesagt, dass jeder Mensch Verpflichtungen hat. Meine Kunden brauchen mich!«
    Mama schüttelte den Kopf. »Sie werden bestimmt eine Weile ohne dich zurechtkommen. Außerdem ist Lea ja auch noch da. Deine wichtigste Verpflichtung ist jetzt erst mal die Schule.«
    »Das ist ungerecht!« Ich wollte noch mehr sagen, aber ich konnte nicht. In meinem Hals saß ein dicker Kloß, und ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.
    »Das hast du dir selbst eingebrockt, Emma.« Mama stand auf. Ihr Bauch war schon wieder größer geworden. »Wenn du in Mathe aufgeholt hast, können wir gern darüber reden, ob du mit den Nebenjobs weitermachst, okay?«
    Ich dachte an Herrn Marten. Bis ich in Mathe aufgeholt hatte, war er wahrscheinlich längst verhungert. Herr Marten war viel wichtiger als eine blöde Mathenote! Aber das würde Mama sowieso nicht verstehen.
    Ich ballte die Hände, um nicht loszuheulen. »Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe?«, rief ich

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