Emma
ihre Erregung
zunahm.
Und
ganz urplötzlich wusste sie, was sie zu tun hatte. Oder besser, was sie ihn
fragen musste. Es war ihr egal, ob er ihre Verwirrung bemerkte oder nicht, es
war ihr auch egal, dass sie sich jetzt vielleicht unsterblich blamieren würde. Und
das vor ihm!
Davide
hüllte sich in eisernes Schweigen und fixierte sie mit seinem intensiven,
dunkelblauen Blick, der ihr erneut eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagte.
Ehe
er irgendwie reagieren konnte, hatte sie sich neben ihn auf das Bett gekniet.
Das war zum Glück breit genug, um solche Manöver zuzulassen, dachte sie mit
grimmigem Amüsement. Dann holte sie noch einmal tief Luft und sammelte all
ihren Mut zusammen, nahm seine beiden Hände in die ihren und sah ihm erhobenen
Hauptes in die Augen.
„Davide,
willst du mich heiraten?“
„ Was ?!“
Er erstarrte und entriss ihr grob seine Hände.
„Ich
frage dich, ob du mich heiraten möchtest!“
„Bist
du verrückt?“
„Ja,
wahrscheinlich!“, sie senkte verlegen den Blick. „Aber wenn ich es jetzt nicht
versuche, dann werde ich mir ewig Vorwürfe machen!“
Sie
wollte wieder nach seinen Händen greifen, doch er ließ es nicht zu.
„Steh
auf, das ist ja nicht auszuhalten – seit wann kniet bei einem Heiratsantrag die
Frau vor dem Mann?“
Sie
regte sich nicht, sondern zuckte nur die Schultern. „Schon mal den Begriff
Emanzipation gehört?“
Nun
beugte sie sich vor, schlang ihm die Arme um den Hals, lehnte sich, wie ihr
durchaus bewusst war, herausfordernd gegen seine Brust und küsste ihn sanft auf
die Wange.
„Was
sagst du?“, wisperte sie unsicher. Seine bisherige Reaktion war nicht gerade
ermutigend, fand sie.
„Lass
mich los, ich ersticke!“, unwirsch wandte er den Kopf ab. „Ich denke darüber
nach, okay?“
Emma
richtete sich enttäuscht auf, behielt aber ihre Hände auf seiner Brust. Sie
hatte zwar nicht erwartet, dass er sofort in Begeisterung ausbrechen würde,
wenn sie ihm diese Frage stellte, aber auch nicht, dass er so abweisend sein könnte.
Sein Herz klopfte so heftig und schnell wie das ihre, stellte sie fest.
„Was
ist daran so abwegig?“, forschte sie nun, wobei ihre Stimme leicht zitterte.
„Außer dass ich dich frage anstatt du mich – das dürfte aber heutzutage auch
kein Problem mehr darstellen, oder?“
„Darum
geht es nicht“, widersprach er mit erstickter Stimme, das Gesicht noch immer
abgewandt. „Wie du schon sagtest, es geht darum, dass du schon früher
offensichtlich von mir nur eins wolltest, und das war Sex. Das konnte ich dir
geben, mehr wolltest du ja nicht. Jetzt aber …“, er stockte und schloss
gequält die Augen, „jetzt aber ist das anders. Ich kann dir nichts, rein gar
nichts mehr geben, nur damit das klar ist! Ich kann dich nicht mehr
befriedigen, was also willst du noch von mir?“
„Dann
liebe mich eben ohne Sex!“
Er
stieß ein kurzes, schnaubendes Gelächter aus.
„Dich
lieben? Ich habe dich geliebt, Emma, erinnerst du dich? Und du hast
meine Liebe abgelehnt , schon vergessen?“
„Jetzt
würde ich sie nicht ablehnen.“
Er
schüttelte unwillig den Kopf. „Du willst Liebe ohne Sex? Von mir? Ausgerechnet
du ? Du machst dich wohl über mich lustig!“ Bitterkeit klang durch seine
Worte. „Ach, weißt du was? Verschwinde einfach!“
„Ich
denke ja nicht mal im Traum daran!“
Er
hatte sich insgeheim bereits gefragt, warum sie immer noch ihren Trenchcoat anhatte.
Nun bekam er die Antwort: außer einem Hauch von Body und einem Paar halterloser
Strümpfe trug sie nichts darunter! Sie ließ den Mantel von den Schultern
gleiten und warf ihn achtlos auf den Boden. Jetzt würde sie sich nicht mehr
aufhalten lassen!
Davide
schloss gequält die Augen und wandte den Kopf ab, als bereite ihm ihr Anblick
Schmerzen. „Was soll das, Emma? Verdammt noch mal, verschwinde endlich! Warum
legst du es so darauf an, mich zu peinigen?“
„Tue
ich das?“
Ihre
Stimme klang leise und verführerisch. Sie schwang ein Bein über die seinen und
setzte sich vorsichtig auf seine Oberschenkel.
„Tut
dir das weh?“, erkundigte sie sich besorgt und wandte den Blick nicht einen
Moment von seinem Gesicht.
Er
schüttelte verneinend den Kopf, doch zumindest hatte er die Augen wieder
geöffnet.
„Nein,
es tut nicht weh – wenigstens nicht körperlich. Aber lass es trotzdem, Emma, du
weißt, ich kann nicht mehr …“, er stockte.
Entschlossen
öffnete sie den Reißverschluss seiner Trainingsjacke, den er vorher
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