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Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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wieder an ihrem Glas nippte. Woher sie kam und
warum sie hier war und wohin sie wollte und dass der Job im Büro auf Dauer nichts
für sie sei und dass sie eigentlich immer noch darauf warte, als Schauspielerin
entdeckt zu werden.
    „Bist
du da nicht in der falschen Stadt gelandet?“, entfuhr es ihm nun unwillig. Er
war des Geschwafels müde. Er war überhaupt sehr müde.
    Er
war mehr als müde.
    „Willst
du noch einen?“, hörte er sich dennoch fragen. Es klang ruppig und wenig
einladend, doch die Blonde ließ sich davon nicht stören.
    „Och,
ja, warum nicht?“, sie tat so, als ziere sie sich ein wenig. „Ich sollte ja
eigentlich nicht, weißt du, ich muss morgen schließlich früh raus und zur
Arbeit, aber dieser Schampus hier – echt klasse!“
    Sie
nickte dem Barkeeper begeistert zu, als der ihr ein weiteres Glas hinstellte.
    „Also
dann, prost! Ich heiße übrigens Tina!“
    Die
Aufforderung in ihrem Gesicht war eigentlich nicht zu übersehen, aber er
ignorierte sie geflissentlich und nickte nur.
    „Auf
dein Wohl, Tina!“, brummte er in sein Glas.
    Warum
er dann doch mit ihr nach Hause ging, hätte er nicht einmal sich selber zu
erklären vermocht, aber er tat es.
    Wahrscheinlich
war es aus Trotz, aus Verzweiflung, aus Gier und weil er von der für ihn
ungewöhnlichen Menge an Alkohol so benebelt war, dass er schon fast nicht mehr
wusste, wer er war und was er da eigentlich tat.
    Schnell
brachte er es hinter sich. Er machte sich nicht einmal die Mühe, sich
auszuziehen.
    Als
er wieder auf der Straße stand und die frische Nachtluft ihn umfing, taumelte
er mit letzter Kraft ins nächste Gebüsch und kotzte sich die Seele aus dem
Leib.
    Am
nächsten Tag konnte er sich weder daran erinnern, wo er eigentlich genau
gewesen noch wie er anschließend nach Hause gekommen war.
     
    Daraufhin
wurde er vorsichtiger. Er trank weniger, denn bei diesem ersten Abenteuer seit
dem Tag X war er so besoffen gewesen, dass er sich nicht einmal mehr erinnern
konnte, ob er wenigstens ein Kondom benutzt hatte oder nicht. Hatte ihm die
Blonde eins gegeben? Seine eigene Packung war ungeöffnet geblieben und er hatte
sich am Morgen noch eingehend untersucht, ehe er unter die Dusche gewankt war.
Er hatte aber nichts gefunden, was auf vollzogenen Verkehr hindeutete. Keine klebrigen
Flecken, keine sonstigen Hinweise, nichts! Hatte er sie überhaupt gefickt?
    Ja,
gefickt!
    Er
hatte diesen Begriff immer nur ungern und sehr selten benutzt. Er war nicht
originell und für seinen Geschmack zu ordinär. Aber dafür, was er nun anzufangen
gedachte, war er genau richtig.
    Davide
hatte vor, wieder herumzuficken. Nichts anderes mehr wollte er, seit ihm klar
geworden war, dass er Emma unwiderruflich verloren hatte.
    Und
dafür war ihm dieser Begriff gerade ordinär genug.
    Die
nächste war ebenfalls blond. Er mied alles, was ihn irgendwie an Emma erinnern
konnte, also kehrte er wieder zu seinen Blondinen zurück, die waren ihm sowieso
schon immer lieber gewesen als Dunkelhaarige!
    Er
hatte bereits wieder ein paar Stationen hinter sich, als seine Geduld belohnt
wurde. Die ihn da anbaggerte, war ein Klon derjenigen vom Vortag und nur anhand
ihres Verhaltens und des etwas anderen Dialekts wurde ihm schließlich klar,
dass es gar nicht dieselbe Blondine war wie diejenige, die ihn in der Nacht
zuvor abgeschleppt hatte. Und außerdem hieß sie offensichtlich nicht Tina.
    Er
spendierte ihr ein paar Drinks, hielt sich selber aber wohlweislich zurück.
Gelangweilt hörte er ihrem Getändel zu, musterte dabei unverhohlen ihre Brüste,
die sie unter einem engen Top herausfordernd zur Schau stellte und fragte sich,
wie lange er wohl noch würde warten müssen, ehe er zur Sache kommen konnte.
    „Du
siehst mich ja an, als wolltest du mich auf der Stelle fressen!“, kokettierte
sie mit einem treuherzigen Augenaufschlag.
    „Das
hab ich auch vor!“, knurrte er an ihrem Ohr und fuhr ihr mit der Hand über die
Hinterbacken. „Ich frage mich nur gerade, ob wir nicht endlich gehen und den
Rest erledigen können!“
    „Huh,
du bist aber unromantisch“, meckerte sie leise, glitt aber doch von ihrem
Barhocker und warf sich ihr Jäckchen über. „Wo wohnst du denn eigentlich? Und
wie war noch gleich dein Name?“
    „Paolo“,
antwortete er kurz angebunden, „und wir gehen zu dir, ich wohne nicht in der Stadt!“
    „Also
gut, Paolo, dann komm mal schön mit!“
    Auf
dem Weg zu ihrer Wohnung hängte sie sich vertrauensselig an seinen Arm, während
ihr

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