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Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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der anderen konnte er
sich noch immer nicht an Details erinnern!
    Dieses
Mal wurde er bereits an der zweiten Station fündig und das sogar noch vor
Mitternacht. Eigentlich war sie es, die ihn fand. Eine schmale, blasse junge
Frau mit langen, glatten, schwarz gefärbten Haaren und einem sehr interessanten
Tattoo knapp unter dem linken Ohr setzte sich wortlos rechts neben ihn an den
Tresen. Sie warf ihm einen desinteressierten Blick zu und bestellte sich einen
Grappa.
    „Zimmertemperatur!“,
fügte sie hinzu. Sie hatte für ihre Größe eine auffallend tiefe Stimme und er
sah widerwillig auf.
    Sollte
er? Sie war nicht blond! Aber sie sah wenigstens auch nicht aus wie Emma.
    Ihre
Blicke trafen sich.
    „Zahlst
du?“, fragte sie ihn ohne Umschweife.
    Er
nickte nur.
    „Ich
beobachte dich schon eine Weile“, meinte sie dann, als ihr Glas vor ihr stand.
„Besonders glücklich siehst du ja nicht gerade aus!“
    „Geht's
dich was an?“, blaffte er in ihre Richtung.
    Sie
lachte kurz und fast krächzend auf.
    „Wenn
du keinen was angehen willst, was zum Henker tust du dann hier? Solche wie du
sollten lieber zu Hause bleiben!“
    Ihre
Stimme war etwas rauchig und klang ruhig und abgeklärt.
    „Ach
ja?“ Er warf ihr einen finsteren Blick zu. „Und du weißt das, weil …?“
    Nun
drehte sie ihren Barhocker so, dass sie ihm frontal gegenübersaß. Und nach
einer kurzen Pause bekam er sogar eine Antwort.
    „Ich
weiß das, weil es mir auch schon so ging. Du bist da nichts Besonderes, bilde
dir nur nichts ein!“
    Und
damit drehte sie sich wieder weg und fixierte ihr eigenes Abbild im Spiegel
hinter den Flaschen. Dann wanderte ihr Blick im Spiegel zu ihm.
    „Was
ist das da?“ Er zeigte mit dem Finger auf ihr Tattoo, ebenfalls im Spiegel.
    „Sonnenuhr“,
gab sie gelangweilt zurück. „Sieht man doch, oder?“
    „Warum
hast du das?“
    „Weil
es mir gefallen hat.“
    „Und
warum da?“
    „Weil
es mir da gefallen hat.“
    „Aber
hat es denn da nicht besonders weh getan?“
    Sie
zog amüsiert eine Augenbraue hoch. „Na und?“
    Danach
sagten sie beide eine Weile nichts mehr.
    Davide
starrte wieder in sein Glas und sie spielte mit dem ihren.
    Er
fragte sich, wie alt sie wohl sein mochte. Egal, sie war jedenfalls zu jung,
schoss es ihm durch den Kopf. Sie hatte etwas, das ihn zugleich anzog und
abstieß, eine unbestimmbare, gelangweilte Abgeklärtheit, die nicht zu ihrem
fast noch unschuldigen Alter zu passen schien.
    Für
einen Augenblick musterte er ihre schlanken Beine, die trotz der sommerlichen
Wärme in Cowboystiefeln und engen Leggins steckten und sehr wohlgeformt waren. Als
er wieder aufsah und einen Blick in den Spiegel warf, sah er, dass sie es
bemerkt hatte. Nun glitt sie vom Hocker und kam ganz nahe an ihn heran. Sie
reichte ihm gerade bis zur Schulter.
    „Willst
du mich vielleicht poppen?“, fragte sie ihn direkt und sah ihm dabei
herausfordernd in die Augen. „Keine Bange, du bist mir nicht zu alt!“
    Nun
drehte auch er den Hocker so, dass sie sich Auge in Auge ansahen.
    „ Was ?“
    „Hörst
du etwa schwer? Ich frage dich, ob du poppen willst?“
    „Wie
alt bist du denn?“ Irritiert umging er ihre Frage erneut.
    „Alt
genug!“
    „Wie
alt?“
    „Zwanzig.“
    Er
stutzte einen Moment. „Ich könnte dein Vater sein, Kleines!“
    „Bist
du aber nicht und du scheinst ziemlich gut in Form zu sein. Ich habe doch
gesehen, dass dir meine Beine gefallen, warum zierst du dich jetzt so?“
    „Weil
du mir zu jung bist, darum!“
    Sie
lachte rau auf.
    „Erzähl
das deiner Großmutter, Schatz! Mir machst du nichts vor. Hier, fühl mal!“
    Sie
nahm seine Hand in die ihre und ehe er reagieren konnte, hatte sie sie schon
unter ihr Oberteil geschoben. Da sie keinen BH trug, landeten seine Finger
direkt auf ihrem aufgerichteten Nippel. Er zog die Hand zurück, als hätte er
sich verbrannt und sah sich hastig um.
    „Bist
du verrückt? Vor allen Leuten?“
    „Schaut
doch keiner her und ich bin außerdem volljährig, Mann!“, lachte sie nun, „dich
wird schon keiner wegen Kindesmissbrauchs anzeigen, also was soll das?“
    Nun
legte sie ihre Hand auf seinen Schritt. Riss die Augen auf. Tastete. Tastete noch
einmal. Und stieß schließlich pustend die Luft aus.
    „Was
ist denn mit dir los? Da rührt sich ja gar nichts und das bei nackten Titten?“
    Nun
trat sie wieder einen Schritt zurück und musterte ihn interessiert.
    „Also
das musst du mir mal erklären!“, forderte sie ihn auf. Ihre Stimme war

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