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Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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eine
Bekannte nach Hause zu ihrer Mutter am Gardasee gebracht!“, fuhr er etwas
zusammenhanglos fort.
    „Nicol!“
    Er
sah sie verdutzt an.
    „Woher
weißt du …?“
    „Sie
war hier. Ein sonderbares Mädchen!“
    „Ja,
das ist sie tatsächlich. Sie war also hier?“
    Emma
nickte. „Sie sagte, sie käme wieder, wenn es dir besser geht!“
    „Ah!“,
er schüttelte noch immer überrascht den Kopf. „Naja, sie und ihre Mutter wollten
eigentlich, dass ich bei ihnen übernachte und erst am nächsten Tag aufbreche,
aber das wollte ich nicht. Also bin ich ziemlich spät noch losgefahren.“
    „Vom
Gardasee aus ist es aber ein ziemlicher Umweg, um bei Abano zu verunglücken!“,
wandte Emma ein.
    Davide
stöhnte leise. „Warum musst du nur so klug sein, meine Schöne?“ Er stockte und
sah an ihr vorbei ins Leere.
    Er
konnte ihr genauso gut die Wahrheit sagen, fand er, er hatte ohnehin nichts
mehr zu verlieren, jetzt, wo er bereits alles verloren hatte.
    „Ich
war auf dem Weg zu dir.“
    „Zu
mir?“ Emma glaubte, sich verhört zu haben.
    „Naja,
nicht zu dir – zu deiner Agentur. Die Kleine hatte mich so verrückt gemacht,
dass ich beschlossen hatte, dich zu suchen, daher der Umweg.“
    „Dich
verrückt gemacht? Inwiefern?“
    „Naja
– sie fand mich angeblich so absolut unausstehlich, dass sie mich wieder und
wieder bekniet hat, dich doch anzurufen und endlich mit dir zu reden.“ Er
schmunzelte schwach bei dem Gedanken an Nicols Standpauke. „Wenn man sie
ansieht, ist sie zwar nur eine halbe Portion, aber sie kann ganz schön zäh sein
und sie hatte es sich offensichtlich in den Kopf gesetzt, mich wieder mit dir
zu verkuppeln!“
    Emma
schwieg. Bei dem Gedanken daran, in welch scharfem Ton sie die junge Frau
empfangen hatte, schämte sie sich für ihre unbegründete Eifersucht.
    „Also
hat sie mich tatsächlich so lange genervt, bis ich beschloss, endlich etwas zu
unternehmen und so fuhr ich nach Monselice. Ich wollte schon früh am Morgen
dort sein, ich hatte vor, auf keinen Fall locker zu lassen, sondern
herauszubekommen, wo ich dich finden konnte. Vielleicht war es Fügung, dass ich
nie dort ankam!“
    „Wie
meinst du das?“
    „In
der Verfassung, in der ich in dieser Nacht war, hätte ich ihnen wahrscheinlich
den Laden kurz und klein geschlagen, wenn sie mir nicht gesagt hätten, wo du
gerade arbeitest!“, gestand er leise.
    Emma
schloss betroffen die Augen.
    Davide
hatte sie sehen wollen und war deshalb verunglückt !
    „Es
war spät, ich hatte unterwegs etwas getrunken und ich muss am Steuer
eingeschlafen sein“, fuhr er endlich fort. „So einfach war das, völlig
unspektakulär! Kleine Ursache, große Wirkung, der klassische Fall von
Sekundenschlaf eben. Nur dass ich Glück hatte, denn für manche dauert dieser
Schlaf leider ewig.“
    Emma
senkte den Kopf. Er hatte wenigstens bei diesem fatalen Unfall nicht versucht,
sich umzubringen! Wenigstens das!
    „Ich
war dort, Davide! Die ganze Zeit über! Wärst du angekommen …“, sie
schaffte es nicht, diesen Satz zu beenden.
    „So
nah war ich also dran!“ Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. Dann holte er tief
Luft. Er fühlte sich erschöpft, so als hätte es ihn viel Kraft gekostet, Emma
all das zu erzählen.
    „Musst
du nicht bald gehen?“ mahnte er sie schließlich sanft, als auch sie immer noch
keine Worte fand. „Genug der Geständnisse für den Moment. Wenn du das nächste
Mal wiederkommst, dann bist du dran mit der Wahrheit, einverstanden?“
    Emma
lächelte und blinzelte eine Träne fort. „Ist gut!“
     

Kapitel 9
     
    Als
Emma an diesem Abend zurückkam, war alles anders.
    Davide
ignorierte sie. Er hielt das Gesicht von ihr abgewandt und starrte die Wand auf
der anderen Seite des Zimmers an. Er war durch nichts zu bewegen, sie anzusehen
oder mit ihr zu sprechen.
    Hilflos
floh Emma vor so viel kaltem Starrsinn schließlich aus dem Zimmer. Draußen traf
sie auf Antonio.
    „Was
um Himmels willen ist heute passiert?“ Emma schüttelte ihn heftig am Arm und
starrte ihn aus großen Augen an.
    „Er
hat darauf bestanden, mit den Ärzten zu reden. Er hat den Chefarzt und den
Oberarzt und jeden antanzen lassen, der auch nur ein Fünkchen medizinische
Kompetenz besitzt und hat sich alles bis ins kleinste Detail erklären lassen.
Und ihm hat nicht gefallen, was sie ihm erklärt haben.“
    Er
fuhr sich müde über die Augen.
    „Es
hat ihm absolut nicht gefallen!“, wiederholte er. Er klang erschöpft.
    „Was
– was haben

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