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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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selbst wenn Sie kein Wort von dem verstehen können, was er sagt.«
    Â»Das war es also? Geschrei?«
    Â»Eine Analogie. Das Bild von Achilles war für Bean ausgesprochen wichtig.«
    Â»In positiver oder negativer Hinsicht?«
    Â»Das wäre zu eindeutig. Und selbst wenn es negativ war, liegt es dann daran, dass Achilles Bean ein schreckliches Trauma verursacht hat? Oder ist es negativ, weil es so traumatisch für ihn war, von Achilles weggerissen zu werden, und weil Bean sich zu ihm zurücksehnt?«
    Â»Wenn wir also eine unabhängige Informationsquelle haben, die uns sagt, wie wir es deuten sollen … «
    Â»Dann hat diese unabhängige Informationsquelle entweder wirklich recht … «
    Â»Oder wirklich unrecht.«
    Â»Ich wäre genauer, wenn ich könnte. Wir hatten nur eine Minute mit ihm.«
    Â»Das ist fantasielos. Sie hatten das Psychospiel mit allen Operationen verbunden, die er mit seiner Lehreridentität am Computer vollzogen hat.«
    Â»Und wir haben Ihnen davon berichtet. Es hat zum Teil mit seinem Bedürfnis nach Kontrolle zu tun – so hat es angefangen – , aber seitdem hat es sich in eine Möglichkeit verwandelt, Verantwortung zu übernehmen. Er ist in gewisser Weise tatsächlich zu einem Lehrer geworden. Außerdem hat er seine Insider-Informationen benutzt, um sich die Illusion zu verschaffen, zur Gemeinschaft zu gehören.«
    Â»Er gehört zur Gemeinschaft.«
    Â»Er hat nur einen einzigen guten Freund, und das ist eher so ein Großer-Bruder-kleiner-Bruder-Ding.«
    Â»Ich muss entscheiden, ob ich Achilles in die Kampfschule bringen kann, während Bean dort ist, oder einen von ihnen aufgebe, um den anderen behalten zu können. Welchen Rat würden Sie mir nach Beans Reaktion auf Achilles geben?«
    Â»Es wird Ihnen nicht gefallen.«
    Â»Versuchen Sie’s trotzdem.«
    Â»Nach diesem Vorfall können wir Ihnen sagen, dass es entweder sehr, sehr schlecht sein wird, die beiden zusammenzubringen, oder … «
    Â»Ich werde mir Ihr Budget noch einmal genau ansehen müssen.«
    Â»Sir, der gesamte Zweck des Programms, die Art, wie es funktioniert, liegt darin, dass der Computer Schlüsse zieht, die uns niemals einfallen würden, und Reaktionen erhält, nach denen wir nicht einmal gesucht haben. Wir haben es nicht unbedingt unter Kontrolle.«
    Â»Dass ein Programm nicht außer Kontrolle gerät, bedeutet nicht unbedingt, dass Intelligenz vorhanden ist, sei es nun im Programm oder beim Programmierer.«
    Â»Wir benutzen bei Software das Wort Intelligenz nicht. Wir halten das für eine naive Vorstellung. Wir sprechen von ›Komplexität‹. Das bedeutet, dass wir nicht immer verstehen, was das Programm tut. Wir erhalten nicht immer schlüssige Informationen.«
    Â»Haben Sie je schlüssige Informationen über etwas erhalten?«
    Â»Ich habe das falsche Wort benutzt. ›Schlüssig‹ ist nie das Ziel, wenn wir den menschlichen Geist studieren.«
    Â»Probieren Sie es mit ›nützlich‹. Irgendwas Nützliches?«
    Â»Sir, ich habe Ihnen doch gesagt, was wir wissen. Es war schon Ihre Entscheidung, bevor wir Ihnen berichtet haben, und es ist immer noch Ihre Entscheidung. Benutzen Sie unsere Informationen oder nicht, aber halten Sie es wirklich für vernünftig, den Boten zu töten, der die Botschaft überbringt?«
    Â»Wenn der Bote mir nicht sagen will, worin zum Teufel die Botschaft besteht, wird mein Finger am Auslöser eben ein wenig nervös. Weggetreten!«
    Nikolais Name war auf der Liste, die Ender ihm gegeben hatte, aber Bean stieß sofort auf Probleme.
    Â»Ich will nicht«, sagte Nikolai.
    Bean hätte sich nie träumen lassen, dass jemand sich weigern könnte.
    Â»Es fällt mir schwer genug, überhaupt mitzuhalten.«
    Â»Du bist ein guter Soldat.«
    Â»Mit äußerster Anstrengung und viel Glück.«
    Â»So machen es alle guten Soldaten.«
    Â»Bean, wenn ich auch nur einen einzigen Übungstag mit meinem regulären Zug verliere, falle ich zu weit zurück. Wie kann ich das aufholen? Und einmal am Tag mit dir üben wird nicht reichen. Ich bin nicht dumm, Bean, aber ich bin kein Ender. Ich bin nicht du. Das ist es, was du einfach nicht begreifst. Wie es sich anfühlt, nicht du zu sein. Die Dinge sind nicht so schlicht und klar.«
    Â»Für mich ist es auch nicht leicht.«
    Â»Ich weiß,

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