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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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er hier nicht mal einen Zug angeführt. Er ist erst letzte Woche gekommen.«
    Â»Welche Armee?«
    Â»Die Kaninchen.« Der Zugführer warf noch einmal einen Blick auf Beans Uniform. »Oh. Ich nehme an, er wird dein Nachfolger.«
    Bean lachte und eilte zu dem Quartier, das er gerade verlassen hatte. Nikolai saß drinnen, die Tür noch weit offen, und wirkte ziemlich verloren.
    Â»Darf ich reinkommen?«
    Nikolai blickte auf und grinste. »Bitte sag mir, dass du hier bist, weil du deine Armee zurückhaben willst.«
    Â»Ich habe einen Tipp für dich: Versuch zu gewinnen. Sie halten das für wichtig.«
    Â»Ich konnte nicht glauben, dass du alle fünf Kämpfe verloren hast.«
    Â»Weißt du, für eine Schule, die keine Ranglisten mehr hat, verfolgen das alle wirklich sehr genau.«
    Â»Ich habe dich genau verfolgt.«
    Â»Nikolai, ich wünschte, du könntest mitkommen.«
    Â»Was ist los, Bean? Passiert es jetzt? Sind die Schaben da?«
    Â»Ich weiß es nicht.«
    Â»Komm schon, du findest so was doch immer heraus.«
    Â»Wenn die Schaben wirklich kämen, würden sie euch dann alle hier auf der Station lassen? Oder eher zurück zur Erde schicken? Oder zu einem obskuren Asteroiden evakuieren? Ich weiß es nicht. Einiges weist darauf hin, dass das Ende wirklich nahe ist. Anderes sieht so aus, als würde hier in der Nähe nichts Wichtiges passieren.«
    Â»Also werden sie vielleicht eine riesige Flotte zur Schabenwelt schicken, und ihr sollt auf der Reise erwachsen werden.«
    Â»Mag sein«, sagte Bean. »Aber der Zeitpunkt, diese Flotte zu starten, war direkt nach der zweiten Invasion.«
    Â»Was, wenn sie erst jetzt herausgefunden haben, wo die Heimatwelt der Schaben ist?«
    Das ließ Bean erstarren. »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht«, flüsterte er. »Ich meine, sie müssen doch Signale nach Hause geschickt haben. Denen brauchten wir nur zu folgen. Dem Licht zu folgen. So steht es in den Handbüchern.«
    Â»Was, wenn sie nicht durch Licht kommunizieren?«
    Â»Licht braucht ein Jahr, um ein Lichtjahr weit zu kommen, aber es ist immer noch schneller als alles andere.«
    Â»Als alles andere, was wir kennen«, sagte Nikolai.
    Bean starrte ihn nur an.
    Â»Ja, ich weiß, das ist dumm. Die Gesetze der Physik und all das. Ich habe nur – weißt du, ich habe weiter nachgedacht, das ist alles. Ich schließe Dinge nicht gerne aus, nur weil sie angeblich unmöglich sind.«
    Bean lachte. »Merda, Nikolai. Ich hätte die Klappe halten und dich mehr reden lassen sollen, als wir noch gegenüber geschlafen haben.«
    Â»Bean, du weißt, dass ich kein Genie bin.«
    Â»Hier sind alle Genies, Nikolai.«
    Â»Aber ich bin es nur mit letzter Kraft.«
    Â»Dann bist du vielleicht kein Napoleon, Nikolai. Vielleicht bist du nur ein Eisenhower. Erwarte nicht, dass ich um dich weine.«
    Jetzt war es an Nikolai zu lachen.
    Â»Du wirst mir fehlen, Bean.«
    Â»Danke, dass du mitgekommen bist, als wir Achilles fertiggemacht haben, Nikolai.«
    Â»Der Kerl bereitet mir immer noch Alpträume.«
    Â»Mir auch.«
    Â»Und ich bin froh, dass du die anderen mitgebracht hast, Itú, Ambul und Crazy Tom. Ich hatte das Gefühl, wir hätten noch sechs Leute mehr gebraucht, und dabei hing Achilles an einer Schnur. Bei Typen wie ihm kann man verstehen, wieso das Aufhängen erfunden wurde.«
    Â»Eines Tages«, sagte Bean, »wirst du mich so sehr brauchen, wie ich dich gebraucht habe. Und ich werde da sein.«
    Â»Tut mir leid, dass ich nicht in deine Einheit eingetreten bin, Bean.«
    Â»Du hattest recht«, sagte Bean. »Ich hatte dich gebeten, weil du mein Freund bist, und ich dachte, ich bräuchte einen Freund, aber ich hätte ein Freund sein sollen und sehen müssen, was du brauchtest.«
    Â»Ich werde dich nie wieder hängenlassen.«
    Bean umarmte Nikolai. Nikolai erwiderte die Umarmung.
    Bean erinnerte sich an seinen Abschied von der Erde. Er hatte Schwester Carlotta umarmt. Analysiert. Das braucht sie jetzt. Es kostet mich nichts. Deshalb umarme ich sie.
    Ich bin nicht mehr dieser Junge.
    Vielleicht, weil ich endlich imstande war, etwas für Poke zu tun.
    Zu spät, um ihr noch zu helfen, aber ich habe immerhin ihren Mörder dazu gebracht, es zu gestehen. Ich habe dafür gesorgt, dass er für seine Tat bezahlen muss, wenn es auch nie genug sein

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