Enders Schatten

Informationen für Bean bedeuten werden.«
    Â»Er hat seinen Grundausbildungslehrer beunruhigt. Er ist auf dem Rückweg vom Mittagessen einundzwanzig Minuten verschwunden. Wir haben eine Zeugin, die mit ihm auf einem Deck gesprochen hat, auf dem er nichts zu suchen hatte, aber wir wissen immer noch nicht, was er in den restlichen siebzehn Minuten seiner Abwesenheit getrieben hat. Er spielt nicht auf seinem Pult … «
    Â»Sie glauben, die Einrichtung falscher Identitäten und gefälschter Tagebucheinträge sei kein Spiel?«
    Â»Es gibt ein diagnostisch-therapeutisches Spiel, das alle Kinder spielen, aber er hat es sich noch nicht einmal angesehen.«
    Â»Er wird wissen, dass das Spiel psychologischer Natur ist und es nicht spielen, bevor er weiß, was es ihn kostet.«
    Â»Haben Sie ihm diese misstrauische und verlogene Haltung beigebracht?«
    Â»Nein, ich habe sie von ihm gelernt.«
    Â»Sagen Sie es mir ganz offen: Dieser Tagebucheintrag lässt doch darauf schließen, dass er hier seine eigene Bande aufziehen will, als wären wir auf der Straße. Wir müssen so viel wie möglich über diesen Achilles erfahren, damit wir wissen, was Bean plant.«
    Â»Er plant nichts dergleichen«, sagte Schwester Carlotta.
    Â»Sie behaupten das einfach, aber Sie geben mir keinen einzigen Grund, wieso ich Ihrem Schluss trauen sollte.«
    Â»Sie haben mich angesprochen, wissen Sie noch?«
    Â»Das genügt mir nicht, Schwester Carlotta. Ihre Ansichten über den Jungen sind mir suspekt.«
    Â»Er würde Achilles niemals nachahmen. Er würde nie seine wahren Pläne irgendwo schriftlich niederlegen, wo Sie sie finden könnten. Er baut keine Banden auf, er schließt sich ihnen an, benutzt sie und zieht dann weiter, ohne einen Blick zurückzuwerfen.«
    Â»Also können wir auch dann nicht auf Beans künftiges Verhalten schließen, wenn wir uns diesen Achilles genauer ansehen würden?«
    Â»Bean ist stolz darauf, niemandem etwas übelzunehmen. Er hält so etwas für kontraproduktiv. Aber auf einer gewissen Ebene hat er vielleicht deshalb über Achilles geschrieben, weil er vermutet, dass Sie es lesen und mehr über Achilles in Erfahrung bringen wollen, und wenn Sie Ihre Ermittlungen anstellen, würden Sie herausfinden, dass Achilles etwas sehr Schlimmes getan hat.«
    Â»Er hat Bean etwas angetan?«
    Â»Einer Freundin von ihm.«
    Â»Er ist also imstande, Freunde zu haben?«
    Â»Es geht um das Mädchen, das auf der Straße sein Leben gerettet hat.«
    Â»Wie heißt sie?«
    Â»Poke. Aber Sie brauchen nicht nach ihr zu suchen. Sie ist tot.«
    Graff dachte einen Augenblick nach. »War das Achilles’ Missetat?«
    Â»Bean hat Grund zu dieser Annahme, obwohl ich nicht glaube, dass es genug Beweise gibt, um damit vor Gericht durchzukommen. Und wie gesagt, all diese Dinge geschehen vielleicht unbewusst. Ich glaube nicht, dass Bean wissentlich versuchen würde, sich an Achilles zu rächen oder an irgendwem sonst, aber er hofft vielleicht, dass Sie das für ihn erledigen.«
    Â»Sie halten immer noch etwas zurück, aber ich habe wohl keine andere Wahl, als Ihnen zu glauben.«
    Â»Ich versichere Ihnen, dass Achilles eine Sackgasse ist.«
    Â»Und wenn Sie über Gründe nachdenken, wieso das nicht der Fall sein müsste?«
    Â»Ich möchte, dass Ihr Programm Erfolg hat, Colonel Graff. Sogar noch mehr, als ich mir für Bean Erfolg wünsche. Meine Prioritäten werden nicht von der Tatsache verzerrt, dass ich den Jungen gern habe. Ich habe Ihnen jetzt wirklich alles gesagt. Aber ich hoffe, dass Sie mir ebenfalls helfen werden.«
    Â»Die IF handelt nicht mit Informationen, Schwester Carlotta. Informationen fließen von jenen, die sie haben, zu denen, die Sie brauchen.«
    Â»Hören Sie sich an, was ich will, und dann entscheiden Sie, ob ich es brauche.«
    Â»Nun?«
    Â»Ich möchte alles über illegale oder geheime Projekte aus den letzten zehn Jahren erfahren, die sich mit der Veränderung des menschlichen Genoms beschäftigt haben.«
    Graff starrte in die Ferne. »So schnell werden Sie nicht auf ein neues Projekt umgesattelt haben. Also ist es die gleiche alte Sache. Es geht um Bean.«
    Â»Er muss von irgendwoher gekommen sein.«
    Â»Sie meinen, sein Verstand kam von irgendwoher.«
    Â»Ich meine die ganze Geschichte. Ich glaube, Sie werden sich am Ende auf