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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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wieder.
    Â»Selbst der hier wird uns nicht schwächen.«
    Einen Augenblick lang gestattete sich Ender zu hoffen. »Ich werde hart arbeiten und rasch lernen«, sagte er.
    Â»Ich habe dir nicht die Erlaubnis gegeben zu sprechen«, erwiderte Madrid. »Ich habe vor, dich so rasch wie möglich zu verkaufen. Wahrscheinlich muss ich zusammen mit dir jemanden Wertvolles abgeben, aber so klein wie du bist, bist du schlimmer als nutzlos. Unvermeidlich einer mehr, der eingefroren wird, in jedem Kampf, das ist alles, was du bist, und wir sind jetzt an einem Punkt, wo jeder eingefrorene Soldat sich auf den Tabellenstand auswirkt. Ist nicht persönlich gemeint, Wiggin, aber ich bin sicher, dass du deine Ausbildung auf Kosten von jemand anderem erhalten kannst.«
    Â»Ist er nicht herzensgut«, sagte Petra.
    Madrid trat dichter an das Mädchen heran und schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. Es gab kaum ein Geräusch, denn nur seine Fingernägel hatten sie getroffen. Aber auf ihrer Wange erschienen leuchtend rote Male, vier Stück, und kleine Blutströpfchen zeigten, wo die Spitzen seiner Fingernägel getroffen hatten.
    Â»Hier sind deine Instruktionen, Wiggin. Ich erwarte, dass dies das letzte Mal ist, dass ich mit dir sprechen muss. Du gehst uns aus dem Weg, wenn wir im Kampfraum üben. Du musst natürlich anwesend sein, aber du wirst keinem Zug angehören und du wirst an keinem Manöver teilnehmen. Wenn wir zum Kampf aufgerufen werden, ziehst du dich rasch an und trittst mit allen anderen am Tor an. Aber du passierst das Tor erst volle vier Minuten nach dem Beginn des Spiels, und dann bleibst du am Tor, ohne deine Waffe zu ziehen oder abzufeuern, bis das Spiel vorüber ist.«
    Ender nickte. Also sollte er ein Nichts sein. Er hoffte, dass der Austausch bald erfolgte.
    Er registrierte auch, dass Petra nicht einmal vor Schmerz aufschrie oder ihre Wange berührte, obwohl einer der blutigen Tropfen einen Streifen über ihre Wange zog. Sie mochte eine Ausgestoßene sein, aber da Bonzo Madrid nicht Enders Freund sein würde, ganz gleich, was auch geschah, konnte er sich ebenso gut mit Petra anfreunden.
    Ihm wurde eine Koje im hinteren Teil des Raumes zugewiesen. Die obere Koje, sodass er, wenn er auf seinem Bett lag, nicht einmal die Tür sehen konnte; die Krümmung der Decke verhinderte dies. In seiner Nähe gab es andere Jungen, müde aussehende Jungen, die schlechtesten. Sie hatten Ender nicht viel zur Begrüßung zu sagen.
    Ender versuchte, mit seinem Handflächenabdruck seinen Spind zu öffnen, aber nichts geschah. Dann begriff er, dass die Spinde nicht gesichert waren. Alle vier hatten sie Ringe, mit denen man sie aufziehen konnte. Nichts würde privat sein, nun, da er einem Trupp angehörte.
    Im Spind hing eine Uniform. Nicht das Blassgrün der Startis, sondern die orange besetzte, dunkelgrüne Uniform des Salamandertrupps. Sie passte nicht gut. Aber andererseits hatten sie womöglich noch nie eine Uniform für einen so jungen Burschen bereitstellen müssen.
    Er wollte sich gerade ausziehen, als er Petra bemerkte, die durch den Mittelgang auf sein Bett zukam. Er rutschte von der Koje und postierte sich auf dem Boden, um sie zu grüßen.
    Â»Reg dich ab«, sagte sie. »Ich bin kein Offizier.«
    Â»Du bist doch Zugführerin, oder nicht?«
    Irgendjemand in der Nähe kicherte.
    Â»Wie kommst du denn auf diese Idee, Wiggin?«
    Â»Du hast die Koje vorne an der Tür.«
    Â»Ich schlafe vorne, weil ich der beste Scharfschütze des Salamandertrupps bin und weil Bonzo Angst hat, dass ich eine Revolution anzettle, wenn die Zugführer mich nicht im Auge behalten. Als ob ich irgendetwas mit Jungen wie denen anfangen könnte!« Sie deutete auf die Jungen mit den mürrischen Gesichtern in den umliegenden Kojen.
    Was hatte sie vor? Es noch schlimmer zu machen, als es ohnehin schon war? »Alle sind besser als ich«, sagte Ender in einem Versuch, sich von ihrer Verachtung für die Jungen zu distanzieren, die schließlich seine unmittelbaren Kojennachbarn sein würden.
    Â»Ich bin ein Mädchen«, sagte sie, »und du bist ein Pisser von einem Sechsjährigen. Wir haben so viel gemeinsam, warum werden wir nicht Freunde?«
    Â»Ich mach aber nicht deine Pultarbeit für dich«, sagte er.
    Augenblicklich begriff sie, dass es ein Witz war. »Ha«, sagte sie. »Es ist alles so militärisch, wenn

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