Endless: Roman (German Edition)
dir, der SuperStaker wird der Renner.«
»Ja, wahrscheinlich«, erwiderte Adam.
»Am besten überreden wir Meena, ihn an einem echten Vampir auszutesten, bevor wir ihn Wulf anbieten. Schließlich müssen wir sicher sein, dass er wirklich Vampire in Staub zerfallen lässt, ehe wir damit prahlen, dass er funktioniert. Ich möchte uns nicht gerne zum Narren machen.«
»Das wäre nicht das erste Mal«, meinte Adam.
»Ja, das stimmt. Da sind so Typen, die jeden Sonntag in die Beanery kommen … ich könnte schwören, dass sie Blut-Junkies sind. Sie bestellen immer Americanos und nuckeln dann stundenlang daran und starren auf ihre Laptops. Sie gucken noch nicht mal Yalena an, wenn sie hereinkommt. Das ist doch nicht normal, oder? Selbst Schwule gucken Yalena an.«
Adam blickte auf seine Armbanduhr. »Beginnt jetzt der Teil, wo du von Yalena redest? Joanie und ich müssen nämlich Leisha von der Arbeit abholen, und wenn du jetzt damit anfängst, könnten wir auch schon früher losgehen.«
Beleidigt erwiderte Jon: »Rede ich denn so viel von Yalena? Tue ich das?«
»Ja, das tust du«, antwortete Adam.
Jon seufzte. »Wenn ich die Geheime Garde dazu bekomme, sich diese Waffe ernsthaft anzusehen, so dass ich einen echten Job kriege, in dem ich echtes Geld verdiene, dann könnte ich eine eigene Wohnung haben, in der ich meiner Schwester nicht auf die Nerven gehe. Und dann geht Yalena vielleicht mal mit mir aus.«
»Jonathan«, sagte Adam, »soll ich dir mal einen Rat geben?«
»Ich soll die Typen erschießen, wenn sie das nächste Mal ins Lokal kommen, oder? Wenn es wirklich Vampire sind, lösen sie sich in Luft auf. Und wenn nicht, macht es ihnen nichts, wie bei dem Gartenzwerg.«
»Nein«, sagte Adam. »Ich finde, du solltest Yalena jetzt mal einladen. Ich glaube, ihr ist es egal, dass du keinen richtigen Job hast und bei deiner Schwester wohnst. Sie ist ein nettes Mädchen. Ich weiß gar nicht, worauf du wartest. Das Leben ist kurz. Sieh dir doch bloß Leisha und mich an. Ich habe seit fast zwei Jahren keine Arbeit mehr.«
Jon überlegte. »Ja. Irgendwie klingt das richtig.«
»Und in dieser Zeit sind wir, dank deiner Schwester, beinahe von mordlüsternen Vampiren umgebracht worden.«
»Das stimmt«, sagte Jon.
»Aber wir haben dieses wunderschöne Baby.« Adam nickte zu Joanie, die Jack Bauer anstrahlte und ihm ihre Flasche hinhielt, die er enthusiastisch ableckte.
»Ich behaupte ja gar nicht, dass wir keine Probleme haben«, sagte Adam. »Natürlich haben wir die. Unser Kind
zum Beispiel zieht die Gesellschaft eines Hundes menschlichen Wesen vor. Aber so schlimm ist das nun auch wieder nicht. Und um so weit zu kommen, musste ich Leisha erst einmal fragen, ob sie mit mir ausgehen will. Also hör endlich auf herumzujammern, und tu es einfach.«
Jon warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Ich weiß nicht, Mann«, erwiderte er.
Adam stellte seine Bierflasche ab und stand auf. »Na, denk darüber nach. In der Zwischenzeit holen Joanie und ich Leisha ab. Bis später dann. Oh, und halt dir besser die Ohren zu.«
Er hob den Babysitz an. Sofort fing Joanie so laut an zu schreien, dass die Tauben, die sich gerade wieder beruhigt hatten, erneut erschreckt aufflogen. Jack Bauer legte die Ohren an und begann zu jaulen.
»Bis später«, verabschiedete sich Adam. Seine Stimme war über dem lautstarken Protest seiner Tochter kaum zu verstehen.
»Bis später«, antwortete Jon. Er erhob sich ebenfalls und winkte.
Adam und Joanie verschwanden durch die Dachtür, und Jon hörte das Baby noch eine Weile schreien, bis sich die Geräusche schließlich entfernten.
»Also hör auf herumzujammern, und tu es einfach«, wiederholte er. Dann wirbelte er herum, den SuperStaker in der Hand, und stellte sich breitbeinig hin.
»Hasta la vista, Vampir«, sagte er zu dem Gartenzwerg.
Er drückte ab.
15
Meena holte tief Luft. Dann schloss sie die Wohnung, die sie mit ihrem Bruder teilte, auf und öffnete die Tür. Das enthusiastische Bellen von Jack Bauer und der Geruch nach Pizza empfingen sie.
»Wo bist du gewesen?«, fragte Jonathan. Er lag auf der Couch vor dem Fernseher. Neben ihm auf dem Couchtisch stand ein aufgeklappter Laptop neben einem Teller mit einem halb gegessenen Stück Pizza.
»In New Jersey«, sagte Meena und verriegelte die Tür hinter sich. Sie holte noch einmal tief Luft, dann bückte sie sich und kraulte den Hund hinter den Ohren.
»O Gott«, stöhnte Jon. Ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden, trank er
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