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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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gesagt.«
    Alaric lächelte. »Dann schicken Sie ihnen doch bitte eine Nachricht.«
    Holtzman blickte ihn überrascht an. Aber er stand auf und trat zum Schreibtisch.
    »In Ordnung«, meinte er. »Wie lautet die Nachricht?«
    »Sagen Sie ihnen«, erklärte Alaric, »Kopf hoch.«

35
    Emil setzte sich zu Lucien an den Tisch hinter das große Schaufenster des Cafés.
    »Alles scheint sicher zu sein«, bemerkte er.
    »Hervorragend«, sagte Lucien.
    »Was für ein hässliches Wetter«, meinte Emil.
    »Ja, nicht wahr?«, stimmte Lucien ihm zu. Er wirkte nicht unglücklich darüber.
    Das galt nicht für die Fußgänger, die von dem mittlerweile fast leeren San-Gennaro-Straßenfest nach Hause strömten. Unter Regenschirmen, die sie schnell bei Straßenverkäufern erworben hatten, eilten sie hastig die Straße entlang, nass und enttäuscht. Die Vorhersage hatte sonniges Wetter angekündigt, mit nur einem Prozent Niederschlagsrisiko.
    Über ihren Köpfen grollte der Donner.
    Offensichtlich hatten sich die Meteorologen geirrt.
    »Du forderst dein Schicksal ein bisschen heraus, nicht wahr, Mylord?« Emil nickte zu dem Gebäude auf der anderen Straßenseite. »Es braucht nur jemand herauszukommen, der dich hier sitzen sieht. Sie wissen doch, wie du aussiehst.«
    Lucien rührte seinen Kaffee um. Im Café wurde richtiger Würfelzucker benutzt, was er ganz charmant fand, aber
es war natürlich auch unhygienisch, da die Würfel nicht einzeln verpackt waren.
    »Sie wissen sowieso, dass ich komme«, sagte er. »Das Überraschungselement spielt in diesem Kampf keine Rolle.«
    Emil zog die Augenbrauen hoch. »Wie bei deinem Vater in Targoviste?«
    »Genau wie bei meinem Vater in Targoviste«, sagte Lucien. »Nur dass ich niemanden pfähle. Wenigstens …« Er hob die Kaffeetasse, um der Kellnerin zu bedeuten, seinem Vetter auch eine Tasse zu bringen. »… niemanden von meinem eigenen königlichen Hof, und schon gar nicht, um die Aufmerksamkeit meiner Feinde zu erregen. Es reicht schon, wenn ich in einem Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite sitze. Für den Moment jedenfalls.«
    Emil verzog erleichtert das Gesicht. »Gut zu wissen, Sire«, sagte er.
    Die Kellnerin kam und stellte eine Tasse vor Emil. Er dankte ihr höflich und bewunderte die Rosenranken mit Dornen, die sie auf beiden Armen tätowiert hatte. Draußen schien der Himmel noch dunkler zu werden, und jeder beeilte sich, nach Hause zu kommen, bevor das Unwetter schlimmer wurde …
    Und die Blicke, mit denen Lucien bedacht wurde, schienen darauf hinzudeuten, dass sich der Sturm wohl nicht nur über den Köpfen der Menschen zusammenbraute.
    »Darf ich fragen, Mylord«, sagte Emil, nachdem er einen Schluck Kaffee getrunken hatte, »wann wir den ersten Schritt machen?«
    »Oh«, entgegnete Lucien, »wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Du hattest doch immer ein gutes Gespür dafür.«
    »Nun …«, setzte Emil an, verstummte aber sofort wieder.
    Seine Frau kam hinten aus dem Café. Sie hatte sich die Lippen nachgezogen, und die schwarze Kappe saß keck auf ihrem Bob. Offensichtlich war sie auf der Damentoilette gewesen, um sich Kampfkleidung – oder was sie dafür hielt – anzuziehen: einen Trenchcoat mit Tarnmuster und schwarze Lacklederstiefel mit hohen Absätzen.
    »Hallo, Liebling«, begrüßte sie Emil und küsste ihn auf die Wange. Sie sank auf ihren Stuhl. »Oh, du bist ja ganz nass. Lucien, du übertreibst es mit dem Regen. Kannst du ihn nicht abstellen?«
    »Er passt zu meiner Stimmung«, erwiderte Lucien. Zu Emil sagte er: »Was hast du gerade gesagt?«
    »A-aber …« Emil warf ihm einen bestürzten Blick zu. »Was hat sie denn hier zu suchen?«
    »Ach, sei doch nicht albern, Liebling«, warf Mary Lou ein. »Ich war schon den ganzen Tag hier, um das Gelände zu erkunden. Das weißt du doch. Ich habe mich nur gerade etwas auffälliger angezogen, damit sie sich an mich erinnern.«
    »Aber sie kann jetzt nicht hier sein«, sagte Emil zu Lucien. »Wir gehen hinein. Es ist viel zu gefährlich.«
    »Für sie, meinst du wohl.« Mary Lou stützte ihr Kinn auf die Hände und starrte aus dem Fenster auf die Schule gegenüber. »Ich weiß. Mir tun sie auch leid. Arme Lämmchen.«
    »Ich will nicht wie im fünfzehnten Jahrhundert klingen«, jammerte Emil. »Aber ist ein Kampf zwischen dem Fürsten der Finsternis und der Geheimen Garde auf deren Gelände tatsächlich der geeignete Ort für eine Frau?«
    »Nun, der Fürst scheint das zu denken, sonst hätte er

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