Endlich erwachsen
oder Hausratversicherung (ab Seite 74 ) erkundigen, oder auch Mitarbeiter einer Bank vielleicht zusätzlich noch Versicherungsverträge wie zum Beispiel eine private Rentenversicherung anbieten. Mit einem solchen Vertrag binden Sie sich über viele Jahre, denn das Geld wird in der Regel erst im Rentenalter ausbezahlt. Wissen Sie, ob Sie so lange regelmäßig einzahlen wollen und können (auch Seite 87 )? Gerade zu Beginn des Berufslebens sind solche Verträge nicht die beste Wahl. Setzen Sie lieber auf flexiblere Sparmöglichkeiten, sodass Sie kurzfristig an Ihr Geld können.
Wenn möglich Riester-Förderung nutzen
Besonders lukrativ wird Ihr eigenes Sparen, wenn Sie dafür zusätzlich mit einem Zuschuss vom Staat oder Chef belohnt werden. Eine Variante ist das Sparen von Vermögenswirksamen Leistungen (VL), das vor allem für Auszubildende im Betrieb interessant wird (Seite 153 ). Auch die betriebliche Altersvorsorge kann sich lohnen. Für alle, die einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, bietet außerdem ein Riester-Vertrag die Möglichkeit, selbst zu sparen und zusätzlich noch Geld vom Staat zu bekommen. Riester-Förderung gibt es für
Rentenversicherungen
Banksparpläne
Fondssparpläne
Bausparverträge
Kredite zum Bau oder Kauf einer Immobilie.
Für alle Riester-Sparer, die sich für einen der genannten Verträge entscheiden, ist für jedes Jahr des Sparens ein staatlicher Zuschuss von 154 Euro drin. Wenn Sie den Vertrag mit unter 25 Jahren abschließen, bekommen Sie einmalig noch 200 Euro extra drauf. Sollten Sie irgendwann einmal Eltern werden, erhalten Sie auch für Ihre Kinder einen jährlichen Zuschuss.
Allerdings wird Ihnen das Geld, das Sie zum Beispiel in einen Riester-Banksparplan einzahlen, erst im Rentenalter ausgezahlt. Für das kurzfristige Ansparen eines Notfallpolsters kommt ein solcher Vertrag damit nicht infrage. Für die langfristige Altersvorsorge ist der Riester-Vertrag hingegen dank der staatlichen Förderung besser geeignet als andere Geldanlagen. Ein Riester-Vertrag sollte somit an erster Stelle stehen, wenn Sie Anspruch auf die Förderung haben. Diesen Anspruch haben Sie unter anderem, wenn Sie als Auszubildender im Betrieb beschäftigt sind. Wenn Sie dagegen nur eine geringfügige Beschäftigung neben der Uni haben und der Arbeitgeber für Ihren Verdienst bis 400 Euro pauschal Rentenversicherungsbeiträge überweist, können Sie nicht „riestern“. Nur wenn Sie als 400-Euro-Jobber zusätzlich zu den Rentenversicherungsbeiträgen des Chefs selbst Geld in die Rentenversicherung einzahlen – den Betrag also aus eigenen Mitteln aufstocken –, können Sie auch die Förderung bekommen.
Der Banker als Verkäufer
Wenn Sie zu Ihrer Bank gehen und Geld anlegen wollen, sollten Sie eine Sache immer im Hinterkopf haben: Der Bankmitarbeiter ist kein neutraler Berater, sondern er ist ein Verkäufer, der Sie für das eine oder andere Anlageprodukt gewinnen möchte. Er profitiert mit (er bekommt Provisionen), wenn er möglichst viele Verträge verkauft. Ähnlich ist es, wenn Sie zu einem Versicherungsvermittler gehen (Seite 66 ).
Um ein Anlageprodukt mit all seinen Vor- und Nachteilen genau kennenzulernen, sind Sie somit vor allem selbst gefordert, sich folgende Fragen zu beantworten:
Passt diese Form der Geldanlage überhaupt zu mir?
Benötigen Sie tatsächlich bereits einen Versicherungsvertrag? Oder wissen Sie zu Beginn Ihrer Ausbildung vielleicht noch gar nicht, ob Sie in drei oder fünf Jahren noch studieren wollen, sodass Sie dann Geld benötigen und für Versicherungsbeiträge nichts übrig haben?
Sind die Leistungen und Bedingungen in Ordnung?
Wenn Sie sich entschieden haben, zum Beispiel einen Banksparplan abzuschließen, schauen Sie sich die Bedingungen an. Wie lange sind Sie an den Vertrag gebunden? Wie ist der Zinssatz tatsächlich? Wenn es in der Werbung zum Beispiel heißt, Zinssätze bis 2,5 Prozent sind möglich, kann es sein, dass Sie diesen Satz erst nach fünf Jahren Sparen bekommen und sich in der Zeit davor mit deutlich niedrigeren Zinsen zufriedengeben müssen. Lassen Sie sich also nicht von hohen Einzelwerten locken, sondern schauen Sie sich die Zahlenkolonnen in den Angebotsbroschüren an.
Sind sämtliche Fragen geklärt?
Unterschreiben Sie nicht sofort, sondern lesen Sie sich Infomaterial gut durch und vor allem: Fragen Sie den Bankmitarbeiter, wenn Sie etwas nicht verstehen. Es spricht außerdem absolut nichts dagegen, dass Sie die Unterlagen
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