Endlich erwachsen
Kriterium für die Auswahl der Krankenkasse, welchen Beitragssatz die Kasse verlangte. Das klappt heute nicht mehr, da für alle Kassen ein einheitlicher Beitragssatz gilt. Ganz ohne finanzielle Unterschiede geht es heute aber auch nicht, da mehrere Kassen mittlerweile von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag von beispielsweise 8 Euro im Monat erheben. Auf diesen Zusatzbeitrag, den Sie auch als Auszubildender oder Student zahlen müssen, sollten Sie bei der Wahl der Kasse achten. Die große Mehrheit der Kassen kommt aber zumindest 2011 ohne Zusatzbeitrag aus.
Auch bei den Leistungsangeboten sind die weit über 100 Kassen in Deutschland sehr ähnlich, denn die Leistungen sind zu etwa 95 Prozent gleich und gesetzlich vorgeschrieben. Doch es gibt noch Unterschiede. Einige Krankenkassen übernehmen zum Beispiel mehr Ausgaben im Bereich Homöopathie, obwohl sie dies vom Gesetzgeber aus gar nicht müssten. Versicherte einiger Kassen können sich wiederum die Ausgaben für Reiseimpfungen wie etwa gegen Hepatitis, Typhus oder Gelbfieber erstatten lassen. So ein Extra kann dann interessant sein, wenn ein Auslandssemester oder -praktikum in Betracht gezogen wird.
Fazit: Eine Krankenversicherung muss jeder haben! Wer gesetzlich versichert ist, sollte auf die Leistungen achten und eine Kasse wählen, deren Angebote zu ihm passen. Das gilt auch für die Angebote privater Versicherer.
@ Kasse finden
Die Stiftung Warentest bietet unter www.test.de/krankenkassen eine Datenbank mit Informationen und Leistungen sämtlicher Krankenkassen an. Hier können Sie für 3 Euro das Kassenangebot durchstöbern, um eine für Sie passende Kasse zu finden.
Exkurs: Krankenversicherung im Ausland
Die gesetzliche Krankenversicherung hat eine entscheidende Lücke: Wer im Ausland krank wird und dort medizinisch behandelt werden muss, bleibt entweder komplett oder zumindest zum Teil auf seinen Kosten für Krankenhaus, Arzt und Medikamente sitzen. Diese Lücke sollten Sie vor einer Reise unbedingt mit einer privaten Auslandsreise-Krankenversicherung schließen.
Ohne diesen privaten Zusatzschutz kann eine Blinddarmentzündung während des Spanien-Urlaubs oder ein gebrochenes Bein während des Praktikums in New York teuer werden: In Ländern innerhalb der Europäischen Union und in einigen anderen Staaten übernimmt die deutsche Krankenversicherung nur die Kosten, die für die Behandlung in Deutschland fällig geworden wären. Rechnet die spanische Klinik die Blinddarm-OP zu höheren Preisen ab, muss der Patient den Rest aus eigener Tasche zahlen. Für das gebrochene Bein in den USA zahlt die deutsche Krankenkasse gar nichts. Patienten in allen Ländern außerhalb der EU, mit denen Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen geschlossen hat, gehen komplett leer aus.
Für den Krankenhausaufenthalt können dann je nach Erkrankung und Reiseland mehrere Tausend Euro fällig werden, die Sie als Patient selbst zahlen müssten. Hier springt die private Auslandsreise-Krankenversicherung ein. Sie zahlt außerdem, wenn Sie als Patient zur weiteren Behandlung nach Deutschland zurücktransportiert werden müssen. Die Ausgaben für einen solchen Flug können leicht mehrere Zehntausend Euro ausmachen.
x Rücktransport für Privatversicherte
Studenten, die während der Uni-Zeit sowieso privat krankenversichert sind, sollten vor einem Auslandsaufenthalt nachfragen, ob ihre Krankenversicherung für den Rücktransport aufkommt. Es kann sein, dass diese Leistung in ihren Vertragsbedingungen fehlt. Ist das der Fall, sollten auch sie unbedingt den zusätzlichen Schutz abschließen. Auch sollte vorsorglich nachgefragt werden, über welchen Zeitraum der Schutz im Ausland gilt.
Schutz für wenig Geld
Die gute Nachricht ist: Die privaten Zusatzversicherungen für Erkrankungen im Ausland gehören zu den günstigeren Angeboten. Wer einzelne Urlaubsreisen während eines gesamten Jahres absichern will, kann je nach Versicherer und Tarif schon für unter 10 Euro im Jahr passenden Schutz bekommen. Die einzelnen Reisen dürfen allerdings je nach Anbieter nicht länger als ungefähr sechs bis acht Wochen dauern.
Teurer wird der Schutz, wenn zum Beispiel ein ganzes Semester in den USA oder in Australien abgesichert werden soll. Der Schutz für sechs Monate kann einige Hundert Euro kosten. Das ist aber immer noch besser, als komplette Arztrechnungen im Ausland selbst zahlen zu müssen.
Bevor Sie eine neue Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen, schauen Sie nach, ob
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