Endlich erwachsen
gehen Sie über viele Jahre eine Verbindung mit dem Versicherer ein. Können Sie sich dann irgendwann die vereinbarten Beiträge nicht mehr leisten, weil Sie nicht den passenden Job finden, und wollen Sie die Versicherung dann kündigen, bekommen Sie meist weniger Geld heraus als Sie eingezahlt haben. Solange Sie also nicht abschätzen können, welche finanziellen Möglichkeiten Sie haben, sollten Sie eher auf flexiblere Anlagen wie Sparprodukte der Banken setzen (Seite 59 ). Versicherungen zur Altersvorsorge können Sie auch noch später abschließen.
Versicherungen, die Sie nicht brauchen
Versicherung von Einzelprodukten. Notebook, Smartphone und andere hochwertige technische Geräte sind aus dem Alltag fast nicht mehr wegzudenken. Und natürlich ist es ärgerlich, wenn die teuer bezahlten Stücke kaputt gehen oder gestohlen werden. Trotzdem sollten Sie keine Versicherung für bestimmte Einzelprodukte abschließen, die vor den Folgen von Diebstahl oder Beschädigung schützt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt bei diesen Versicherungen meistens nicht. Günstiger ist es, selbst etwas Geld zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto zur Seite zu legen, um wenn nötig eine Reparatur aus eigener Tasche bezahlen zu können. Außerdem ist nicht garantiert, dass die Versicherung tatsächlich immer dann zahlt, wenn man es sich wünscht. Wird ein Notebook gestohlen, weigert sich der Versicherer womöglich, komplett für den Verlust zu zahlen, wenn er dem Kunden vorwerfen kann, dass er nicht gut genug auf sein Gerät aufgepasst hat.
Reisegepäckversicherung. Ähnlich ist es mit einer Reisegepäckversicherung. Auch dieser Vertrag, der Schutz bei Diebstahl oder Beschädigung von Urlaubsutensilien bietet, ist meistens überflüssig. Zum einen sind die Vertragsbedingungen häufig sehr streng, sodass es nicht leicht ist, bei Diebstahl tatsächlich Ersatz zu bekommen. Zum anderen ist Ihr Reisegepäck zumindest bei Reisen bis zu drei Monaten bereits geschützt, wenn Sie eine Hausratversicherung in Deutschland haben – zumindest bei einem Einbruchdiebstahl aus dem Hotelzimmer.
Neues Zuhause:
Raus aus dem „Kinderzimmer“
Das passende Zuhause finden
Vor allem der Beginn des Studiums ist der passende Augenblick, zu Hause auszuziehen: 65 Prozent aller Studierenden im Erststudium wohnen außerhalb des Elternhauses. Das hat das Deutsche Studentenwerk 2009 bei seiner Sozialerhebung ermittelt. Wenn man die Auszubildenden in Betrieben und alle anderen jungen Leute dazunimmt, zeigt sich insgesamt, dass junge Frauen den Absprung früher als junge Männer schaffen: Töchter leben im Durchschnitt bis kurz vor ihrem 24. Geburtstag bei Mutter und Vater, Söhne nutzen bis kurz nach dem 25. Geburtstag die Vorteile des Elternhauses.
Für alle, die vor dem Sprung ins eigene „richtige“ Leben stehen, stellt sich zuerst die Frage, wie sie überhaupt in Zukunft wohnen wollen und was sie sich leisten können: Gleich eine eigene kleine Wohnung oder doch lieber ein WG-Zimmer? Kommt vielleicht auch ein Zimmer im Studentenwohnheim infrage oder ein Platz im Schwesternwohnheim, wo man auch gleich engen Kontakt zu anderen Auszubildenden knüpfen kann?
Ob Sie mit anderen zusammenleben oder lieber allein sein wollen, müssen Sie selbst entscheiden. Vielleicht haben Sie aber auch gar keine Wahl, wenn das finanzielle Polster begrenzt ist. Damit Sie besser kalkulieren können, was überhaupt möglich ist, nennen wir Ihnen hier zunächst die Posten, die unter anderem auf Sie zukommen können, wenn Sie sich für eine Wohnung oder ein WG-Zimmer auf dem freien Wohnungsmarkt entscheiden.
Kaltmiete. Wie viel Miete für eine Wohnung fällig wird, hängt unter anderem von der Lage, der Größe, der Ausstattung und von der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ab. Mithilfe des sogenannten Mietspiegels, den die Städte oder auch die größeren Gemeinden aufstellen, können Sie herausfinden, wie hoch die Mieten an Ihrem künftigen Wohnort in etwa sind. Bei Neuvermietungen ist der Mietspiegel allerdings nicht bindend. Wenn Sie sich beispielsweise für eine 35 Quadratmeter große Wohnung in Konstanz interessieren, zeigt der Mietspiegel, dass Sie mit einem Preis pro Quadratmeter von zum Teil sogar über 9 Euro rechnen müssen, in Greifswald werden dagegen je nach Ausstattung oft zwischen 4 und 5 Euro fällig.
Heizung und weitere Nebenkosten. Das Öl oder Gas, das Sie zum Heizen verbrauchen, kostet extra Geld. Zusätzlich kommen weitere Ausgaben auf Sie zu, zum
Weitere Kostenlose Bücher