Endlich ist Mommy wieder glücklich!
ja auch da.“
Diesmal seufzte Erica laut. „Na gut, ich rufe Kaylees Mutter an, und dann sage ich dir Bescheid, ob du hingehen darfst. Okay?“
„Okay.“ Nach kurzem Schweigen fragte Stormy: „War Dad der erste Junge, den du geküsst hast?“
Ja … Und der Einzige … Bis auf eine ganz kleine Unterbrechung auf der Highschool, wo sie nach einem Footballspiel mit Bobby Frank Feldon ausgegangen war. Er war der erklärte Mädchenschwarm, aber es ging ihm nur darum, sie herumzukriegen, und er war dabei ziemlich aufdringlich. Nach diesem Abend hatte sie Jeffs ruhige und respektvolle Art noch viel mehr zu schätzen gewusst, und sie waren seitdem nie mehr getrennt gewesen.
„Ja, Daddy war der Erste.“
„Vermisst du es, ihn zu küssen?“
Bis vor einer Weile hatte sie nicht viel übers Küssen nachgedacht, weil sie genau wusste, sie würde sich dann noch einsamer und trauriger fühlen.
„Hey, ich verpasse meine Lieblingssendung“, sagte sie. „Wollen wir nicht ins Haus gehen?“
Während Stormy übermütig wie immer ausstieg und zur Haustür rannte, folgte Erica ihr deutlich langsamer. Schon jetzt hatte sie Muskelkater, riesigen Hunger und irgendwie den Überblick über ihr Leben verloren.
Wieso musste sie sich auch gerade jetzt, wo ihre Tochter eindeutig in die Pubertät kam, in einem Mann vergucken, den sie sowieso nicht haben konnte?
Denn Kieran hatte bestimmt nicht mehr an sie gedacht, seit sie das Fitnessstudio verlassen hatte.
„Das war ja mal eine heiße Braut, die du heute ‚trainiert‘ hast, mein Lieber“, wurde Kieran von seinem Bruder Aidan in der Einfahrt zu ihrem Elternhaus begrüßt.
Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Er machte sich schon genug Vorwürfe, weil er sich zu dem Kuss hatte hinreißen lassen.
„Sie ist eine Klientin, das habe ich doch schon gesagt. Und damit basta.“
„Wenn du meinst …“
Damit war erstmal Ruhe, bis sie ins Wohnzimmer kamen, wo Aidans Frau Corri und sein Vater vor dem Fernseher saßen und ein Football-Spiel anschauten.
„Wo sind denn alle?“, fragte er überrascht.
„Unterwegs“, erwiderte Aidan. „Mom kommt gleich wieder, die bringt nur Suppe zu einer kranken Nachbarin. Und die anderen hatten heute keine Zeit.“
„Aidan hat mir erzählt, dass er heute deine Freundin kennengelernt hat“, bemerkte Corri im Plauderton.
„Sie ist nicht meine Freundin“, wiederholte Kieran stur. „Ich bin ihr Personal Trainer.“ Jedes Mal, wenn jemand Erica erwähnte, schossen ihm heiße Bilder von ihr durch den Kopf. Sehr ärgerlich. Das musste aufhören, und zwar schnell.
In Windeseile schlang er ein Sandwich herunter, trug dann seinen Teller in die Küche und versuchte, sich durch die Hintertür zu verdrücken, bevor ihn wieder jemand auf Erica ansprach.
Doch er hatte kein Glück.
„Musst du schon wieder los?“, fragte Aidan von der Küchentür her. „Hast du noch ein ‚Training‘ mit deiner Freundin?“
„Nein, ich muss aber noch eine Menge Papierkram im Klub erledigen“, antwortete Kieran so geduldig wie möglich.
Aidan lehnte sich an den Türrahmen und betrachtete seinen Bruder eindringlich. „Dich hat’s ganz schön erwischt, was?“
„Keine Ahnung, was du meinst.“ Eine glatte Lüge.
„Von wegen. Du hast dich in den Rotschopf verknallt.“
„Sie ist eine Klientin, kapier das doch.“ Kieran ließ heißes Wasser über seinen Teller laufen und ihn dann abtropfen.
„Ja, ja, das hast du schon erwähnt, aber das spielt doch keine Rolle, oder? Wieso wärst du sonst so eingeschnappt, wenn jemand sie erwähnt? Normalerweise lässt du solche Witzeleien einfach an dir abprallen, aber dafür hast du diesmal wohl ein zu schlechtes Gewissen.“
Weil er schwieg, fügte Aidan hinzu: „Weil ihr nämlich gestern Abend doch was miteinander hattet, als ich wieder weg war, stimmt’s?“
„Ich habe nicht mit ihr geschlafen, falls du darauf hinaus willst.“
Aidan lachte laut. „Aber du wolltest gern.“
Verdammt, wieso musste ihn sein Bruder nur so gut kennen?
„Na schön, ja, der Gedanke ist mir gekommen, nachdem …“ Nein, das ging zu weit.
„Nachdem was? Du sie geküsst hast?“
Lügen war wohl zwecklos. „Ja“, gab Kieran zu.
Triumphierend hob Aidan den Zeigefinger. „Hab ich’s doch gewusst!“
„Aber ich hatte es nicht vor. Es ist einfach so passiert, und es wird nicht wieder vorkommen.“
„Wieso?“
„Weil es sich nicht gehört, etwas mit einer Klientin anzufangen.“
„Seit wann kümmern sich die Hormone
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