Endlich ist Mommy wieder glücklich!
Mann schuld sein.“
„Ich hatte eben viel um die Ohren“, erwiderte Erica lahm.
„Ach was, erzähl mir doch nichts. Du hast vor dich hin geträumt. Du hast ja sogar ohne Grund gelächelt.“
„Na und, ist das verboten? Es ist ein herrlicher Tag.“
„Aber so ein Lächeln war das nicht. Eher so, als ob du dabei an einen Mann denkst. Geht es vielleicht um den Pizzaboten?“
Ach verflixt. „Er ist kein Pizzabote, sondern mein Personal Trainer.“
Bette hob die Augenbrauen. „Oh. Worin trainiert er dich denn?“
Das hatte Kierans Bruder auch gefragt. Was hatten die nur alle für anzügliche Fantasien?
„Es ist ganz normales Fitnesstraining“, erklärte sie geduldig.
„Wie schade. An deiner Stelle hätte ich da ganz andere Ideen.“ Bette beugte sich vor und lächelte verschwörerisch. „Wenn du an ihm interessiert bist.“
Offen abstreiten wollte Erica es nicht, also schwieg sie einfach und packte ihre Sachen zusammen.
„Ha, ich wusste es! Du bist an ihm interessiert!“, rief Bette und sprang auf.
„Vor allem will ich jetzt losfahren, damit ich vor dem Supermarkt noch einen Parkplatz bekomme“, erwiderte Erica. „Bis morgen dann.“
Doch Bette versperrte ihr den Weg nach draußen. „Hör zu, Liebes, ich bin zwar schon lange verheiratet, aber ein bisschen kenne ich mich doch aus mit dem anderen Geschlecht. Du wirst nicht jünger, und so viele hübsche, unverheiratete Kerle laufen da draußen nicht rum.“ Sie nahm Ericas Hand und drückte sie. „Ich weiß, es war hart, so jung Witwe zu werden, aber so langsam solltest du dich wieder ins Leben stürzen und Spaß haben.“
„Du meinst, mit Männern ausgehen?“
„Das, und alles, was dazugehört. Dein Trainer hat eine ganze Menge Vorzüge, und einige davon wirst du erst zu sehen bekommen, wenn du ihn ausziehst.“ Sie kicherte wie ein junges Mädchen.
„Du schlägst mir also vor, ihn zu verführen?“ Allein die Idee war lächerlich. Vor allem bei einem Mann wie Kieran O’Brian.
„Genau das, meine Liebe“, sagte Bette und ließ ihre Hand los. „Du musst ihn ja nicht gleich heiraten. Aber mit einem Mann wie ihm kannst du eine Menge Spaß haben, und er wird sich bestimmt nicht lang bitten lassen.“
„Danke für deinen Rat, Bette, aber ich habe im Moment wirklich keine Zeit für eine Beziehung.“
Bette zwinkerte ihr zu. „Keine Sorge, du wirst deine Meinung schon noch ändern. Nach ein paar Trainerstunden.“
Damit drehte sie sich um und ging den Flur hinunter. Nachdenklich blieb Erica zurück. Nie im Leben wäre sie auf die Idee gekommen, Kieran zu verführen. Am Samstagabend hatte es allerdings schon gereicht, ein wenig zu flirten, und schon waren sie beim Küssen angekommen.
Eine Erfahrung, die sie nur zu gern noch einmal gemacht hätte. Aber er hatte ihr deutlich zu verstehen gegeben, wie ernst es ihm mit seinem Berufsethos war. Für ihn war der Kuss ein Fehler, den er nicht wiederholen würde.
Deshalb hätte sie nie daran gedacht, ihn davon abzubringen.
Als sie jedoch ins Erdgeschoss ging, um Stormy aus dem Pausenraum abzuholen, kam ihr Bettes Rat gar nicht so schlecht vor. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, sich von der Vergangenheit zu lösen und ihr Leben wieder aktiver zu gestalten. Und Kieran O’Brian war womöglich genau der richtige Mann, ihr dabei zu helfen. Was konnte es schaden? Sie würde einfach all ihren Mut zusammennehmen und ihn verführen.
Vorausgesetzt, Kieran hatte es sich nicht mittlerweile anders überlegt und wollte mit dem Training gar nicht mehr weitermachen. In dem Fall würde sie ihn wohl nie wiedersehen.
„Schau mal, Mom, Kieran ist da!“
Erica fuhr langsamer, als sie den schwarzen Porsche vor ihrem Haus stehen sah. Kieran lehnte lässig an der Motorhaube, in einem engen weißen T-Shirt, das seine Muskeln beeindruckend zur Geltung brachte, und Jeans, die perfekt saßen.
Obwohl sie sehr glücklich war, ihn zu sehen, fragte sie sich, was er wohl wollte. Hatte er nicht gesagt, montags wäre sein Terminkalender übervoll?
Sie stellte den Wagen in der Einfahrt ab und versuchte, nicht an den Kuss zu denken. Wie immer gelang es ihr nicht sofort, zumal der Grund für ihre herrlichen Gefühle in Sichtweite war, doch sie gab sich Mühe, nicht ins Tagträumen zu verfallen.
Bevor sie auch nur die Wagentür geöffnet hatte, war Stormy schon ausgestiegen, rannte auf Kieran zu und umarmte ihn, als wäre er ihr bester Freund.
„Er hat eine Überraschung!“, verkündete sie kurz darauf
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