Endlich nur noch Liebe
Olivia ", begrüßte Kelly sie und lächelte höflich.
"Das Lächeln wird dir bald vergehen", antwortete Olivia spöttisch und schwebte vor Kelly in das Esszimmer.
Kellys neu gewonnenes Selbstbewusstsein bekam einen Knacks und schwand
während des Essens beinah völlig. Es kam keine vernünftige Unterhaltung
zustande, und Gianfranco saß schweigend und mit finsterer Miene da. Kelly war froh, als das Essen endlich zu Ende war. Sie entschuldigte sich und verließ als Erste den Raum.
"Moment, Kelly." Gianfranco packte sie am Arm. "Komm bitte mit. Wir müssen reden."
„Ja, das stimmt", erwiderte sie. "Was, zum Teufel, ist eigentlich los?" fragte sie und folgte ihm in sein Arbeitszimmer.
Er blieb an dem Schreibtisch stehen und drehte sich zu ihr um. Dann
betrachtete er sie. Das seidenweiche silberblonde Haar fiel ihr über die
Schultern, und sie sah ihn mit ihren blauen Augen unschuldig an. Er begehrte sie wie keine andere Frau zuvor, doch sie musste begreifen, dass sie sich an
bestimmte Regeln zu halten hatte. Er war ein sehr beschäftigter Mann, er leitete ein Firmenimperium und musste sich um die Ländereien kümmern. Deshalb
musste sein Privatleben wie am Schnürchen funktionieren.
"Sag doch, was los ist", forderte sie ihn auf und blickte ihn an.
Er kniff die Augen zusammen und deutete ein Lächeln an. "Kelly, als meine Frau wirst du in der Öffentlichkeit sehr beachtet. Es gibt gewisse Dinge, die nicht akzeptabel sind."
Sie runzelte die Stirn. Sollte das ein Scherz sein?
8. KAPITEL
"Man hat mir berichtet, dass du während meiner Abwesenheit im Dorf in einem Restaurant warst", erklärte Gianfranco.
"Na und? Ich war müde und wollte etwas trinken." Kelly verstand überhaupt nichts mehr.
"Das gehört sich nicht für meine Frau. Und du solltest auch nicht in Begleitung einer Hausangestellten durch die Gegend fahren. Meine Mutter oder Olivia
würden so etwas nie tun. Sie waren entsetzt, als sie es erfahren haben. Ich kann nicht immer hier sein und wäre dir dankbar, du würdest auf ihren Rat hören.
Olivia hat mir versichert, sie hätte dir klarzumachen versucht, wie du dich als meine Frau zu benehmen hast. Sie hat dich mehr als einmal ermahnt. Aber du hast sie ignoriert."
Jetzt begriff sie, was Olivia mit ihrer Bemerkung gemeint hatte. "Das ist wirklich interessant! Deine Mutter war beinah die ganze Zeit weg, und Olivia ist einen Tag nach ihr nach Rom gefahren. Sie hat mich am ersten Tag deiner
Abwesenheit beschimpft, sonst hat sie mit mir kein Wort geredet."
"Unsinn." Er verschränkte die Arme über der Brust und sah Kelly streng an.
"Ich habe sie gebeten, sich um dich zu kümmern."
"Du gemeiner, arroganter, großspuriger Kerl", fuhr sie ihn an und stützte die Hände in die Hüften. "Du hörst dich an, als würdest du ein Kind abkanzeln." Sie schüttelte heftig den Kopf, und ihr langes Haar flog ihr ums Gesicht.
"Kein Kind, Kelly, sondern dich." Er lächelte kühl. "Du benimmst dich manchmal sehr kindisch."
"Ah ja? Und du neigst dazu, so zu tun, als wärst du ein Halbgott oder dergleichen", entgegnete sie ironisch.
Er lehnte sich an den Schreibtisch und schob die Hände in die Taschen. "Ich will nicht behaupten, dass du lügst. Aber du übertreibst gern. Ich habe dich jeden Tag angerufen. Doch nicht ein einziges Mal hast du erwähnt, du seist allein. Seltsam, nicht wahr?" Er zog spöttisch eine Augenbraue hoch.
Das brauche ich mir nicht anzuhören, schoss es ihr durch den Kopf. "Bei weitem nicht so seltsam wie die Tatsache, dass ich einen Mann habe, der mir kein Wort glaubt", erwiderte sie verbittert und wirbelte herum. Mit Tränen in den Augen eilte sie aus dem Raum. Nichts hatte sich geändert.
Um Mitternacht lag Kelly im Bett und wartete angespannt auf Gianfranco. Sie hörte ihn duschen, dann war alles still. Schließlich wurde die Schlafzimmertür geöffnet und wieder zugemacht. Voller Verlangen und entsetzt zugleich
beobachtete sie ihn. Völlig nackt kam er auf das Bett zu, wie sie im
Mondschein, der durch das Fenster drang, bemerkte. Er war ein wunderbarer Liebhaber. Doch das war nicht mehr genug. Zu einer Ehe gehörte mehr als Sex.
Sie wollte es ihm sagen, aber in dem Moment legte er sich neben sie und
verschloss ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss.
"Entschuldige, Kelly." Er nahm sie in die Arme. "Meine Mutter hat bestätigt, dass du Recht hast. Verzeih mir." Er streifte ihr rasch das Nachthemd ab.
Als sie seinen nackten Körper an ihrem spürte, seufzte sie und verzieh
Weitere Kostenlose Bücher