Endlich nur noch Liebe
Sohn einen zornigen Blick zu und setzte sich auf das Bett. Dann strich sie Kelly das Haar aus der Stirn. "Beachte ihn nicht, mein Kind. Er weiß offenbar nicht, was er tut."
Kelly war so verblüfft über ihre Schwiegermutter, dass sie kein Wort
herausbrachte.
"Du musst schlafen, wie es der Arzt angeordnet hat. Keine Angst, bald geht es dir wieder gut. Mit dem Baby ist alles in Ordnung", tröstete Carmela sie. Dann stand sie auf und packte ihren Sohn ärgerlich am Arm. "Du kommst mit und beruhigst dich erst einmal.“
Sekundenlang zögerte Gianfranco. Er sah Kelly an, doch sie wich seinem Blick aus. Schließlich verließ er den Raum.
Der Schock über den Unfall und die Erkenntnis, dass sie ihr Baby hätte
verlieren können, bewirkten eine Veränderung bei Kelly. Als Gianfranco am nächsten Morgen hereinkam, hörte sie sich seine Entschuldigung an. Sie hielt es sogar für möglich, dass seine Behauptung, er habe sie nur aus lauter Angst und Sorge angeschrieen, stimmte. Doch sie wollte sich nicht mehr aufregen. Der Arzt hatte erklärt, sie müsse Stress und Aufregungen vermeiden und viel Ruhe haben.
Gianfranco umarmte und küsste sie, und sie reagierte wie immer, jedoch mit einer gewissen Zurückhaltung. Er erzählte ihr, der Arzt habe ihm geraten, auf Sex zu verzichten. Sie protestierte nicht, als Gianfranco beschloss, in dem anderen Zimmer zu schlafen, um sie nicht zu stören.
Sie verfiel in Lethargie und wollte nur noch schlafen und das Beste für ihr Kind tun. Gianfranco behandelte sie überaus freundlich. Er führte sie zum Essen mit Freunden aus, und er sorgte dafür, dass es ihr gut ging, wenn er zu Hause war. Oft war er jedoch. geschäftlich in Rom, und er flog nach Australien.
Olivias gehässige Bemerkungen regten Kelly nicht mehr auf. Ihr Baby war ihr wichtiger als die Eifersüchteleien von Gianfrancos verwitweter Schwägerin.
Als Kelly Gianfranco eines Abends in Rom anrief, meldete Olivia sich am
Telefon. Sogleich erklärte er Kelly, Olivia sei zum Einkaufen in der Stadt, und es sei ganz normal, dass sie im Apartment der Familie übernachte.
"Natürlich", erwiderte Kelly nur.
Vor Ostern erwachte sie endlich aus ihrer Lethargie. Die Sonne schien, es war Frühling, und sie war im achten Monat schwanger. Kelly zog das
Baumwollkleid an, das Carmela ihr gekauft hatte. Als sie sich im Spiegel
betrachtete, verzog sie das Gesicht. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, dass sie sich über das Kleid beschwert hatte. Jetzt sah sie sogar gut darin aus, denn es war nicht mehr zu weit.
"Liebes, bist du fertig?" Gianfranco kam herein und blieb reglos stehen.
Kelly lächelte, und er hatte das Gefühl, sie sei noch schöner geworden. Mit dem silberblonden Haar, das ihr über die Schultern, fiel, und in dem hübschen Kleid erinnerte sie ihn an ein Gemälde von Gainsborough. Er musste sich sehr beherrschen, sie nicht zu berühren. Er begehrte sie viel zu sehr und arbeitete wie ein Besessener, um nach der Geburt mehr Zeit für sie und das Kind zu haben.
Er ermahnte sich, vernünftig zu sein, durchquerte den Raum und umarmte
Kelly. Sie blickte ihn lächelnd an, und er küsste sie flüchtig auf die Lippen.
Mehr erlaubte er sich nicht, weil er dann für nichts mehr garantieren konnte.
"Komm, wir gehen nach unten zum Essen."
Sie entspannte sich in seinem Arm, während sich das altvertraute Glücksgefühl in ihr ausbreitete.
„Bald ist es so weit. Ich kann es kaum erwarten", sagte er und streichelte ihren Bauch mit der freien Hand. Kelly erbebte und fühlte sich von ihm geliebt.
Das Abendessen verlief in angenehmer Atmosphäre. Carmela machte Kelly
Komplimente über ihr Aussehen, und ihre Stimmung hellte sich noch mehr auf.
Doch plötzlich wurde alles wieder anders.
"Die ganze römische Gesellschaft versammelt sich zu dem Galaabend. Es ist bei uns Tradition, daran teilzunehmen, und wir werden in Rom übernachten", sagte Carmela.
"Das klingt gut." Kelly lächelte. "Ich freue mich darauf."
Zu ihrem Entsetzen erklärte Gianfranco ihr jedoch, warum er unbedingt dabei sein und sie zu Hause bleiben müsse. In ihrem Zustand sei eine so lange Fahrt zu riskant. Man bleibe ja nur eine Nacht weg, und Anna und das gesamte Personal hätten die Anweisung erhalten, sich um sie, Kelly, zu kümmern.
Kelly konnte es nicht glauben. Er wollte das nächste Wochenende in Rom
verbringen. Dabei hatte sie am Samstag Geburtstag.
Olivia lächelte Gianfranco an. "Wenn Kelly nicht gern allein ist, leiste ich ihr Gesellschaft", bot
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