Endlich nur noch Liebe
zu verdrängen. "Du meinst, sie soll darauf reiten?"
„Ja, ein Pony zum Reiten", antwortete Gianfranco nachsichtig. "Am besten kommst du mit. Ich möchte mit euch nach Verona fahren. Wir können dort zu Mittag essen und für Annalou und dich einige Sommerkleider kaufen."
"Bitte, Mom, sag Ja", bettelte Annalou.
Kelly warf ihm einen zornigen Blick zu. Sie und ihre Tochter waren ihm wohl nicht gut genug gekleidet." Okay", erwiderte sie jedoch ruhig. In Annalous Gegenwart wollte sie nicht mit ihm streiten.
"Wir haben viel nachzuholen", sagte er sanft und packte Kelly am Arm.
Seine Bemerkung klang bedrohlich, und Kelly schwieg. Ihre Haut schien da, wo er sie berührte, zu brennen. Kelly nahm Annalou an die Hand und ließ sich von Gianfranco aus dem Haus dirigieren.
Er fuhr mit ihnen zu einem Gestüt außerhalb von Verona. Der Besitzer zeigte ihnen ein junges Shetlandpony. Annalou war begeistert. Sie schmollte jedoch, als ihr Vater erklärte, sie könnten es nicht mitnehmen, sondern er würde es später in einem Pferdetransporter abholen lassen. In Verona besserte sich Annalous Laune wieder. Nachdem Gianfranco ihr Spielzeug und viele Sachen
zum Anziehen gekauft hatte, schlug er vor, an den Gardasee zu fahren.
Als er dann sein Hemd auszog und sich neben Kelly setzte, wurde ihr Mund
ganz trocken. Sie wandte den Blick ab. Gianfrancos gebräunter Körper weckte Erinnerungen an das erste Mal, als sie mit ihm hier am See gewesen war.
Damals war sie völlig unschuldig und sehr in ihn verliebt gewesen. Und sie war sich sicher gewesen, dass er sie auch liebte, nur deshalb hatte sie ihn berührt und liebkost.
Plötzlich standen ihr Tränen in den Augen, und sie war froh, dass sie eine Sonnenbrille aufhatte. Sie blinzelte die Tränen weg. Sie empfand immer noch dasselbe für ihn, wie sie sich, wenn auch ungern, eingestand. Sie sehnte sich noch genauso sehr nach ihm, sie begehrte ihn und liebte ihn.
Sechs Monate hatten sie zusammengelebt, und ungefähr einen Monat hatten sie regelmäßig miteinander geschlafen. Vielleicht würde dieses Mal alles besser.
Zumindest war Olivia nicht mehr da.
Beunruhigt darüber, in welche Richtung ihre Gedanken wanderten, sagte sie rasch: "Wir sollten zurückfahren. Es wird spät, und Annalou hat für einen Tag genug Neues erlebt."
Gianfranco nickte, während es in seinen Augen belustigt aufblitzte. Wusste er, wie ihr zu Mute war und wie sie sich fühlte?
"Zu viele Erinnerungen, stimmt's, Liebes?" Er stand auf und sah sie an. "Wir fangen ganz neu an." Dann ging er zu Annalou und nahm sie auf den Arm.
Es war ein schöner Tag, dachte Kelly und brachte Annalou ins Bett. Doch als sie eine halbe Stunde später zum Abendessen nach unten ging, kam sie sich vor wie ein Nervenbündel. Sie unterhielt sich höflich mit ihrem Mann und ihrer
Schwiegermutter, aber ihre Gefühle waren in Aufruhr geraten.
Erleichtert seufzte sie auf, als Gianfranco nach dem Kaffee erklärte, er habe noch zu tun, und sich in sein Arbeitszimmer zurückzog.
Kaum zwei Stunden danach geriet Kelly in Panik. In das Badetuch
eingewickelt, kam sie aus dem Badezimmer und blieb wie erstarrt stehen.
Gianfranco stand im Bademantel neben dem Bett, und auf dem Tisch standen
eine Flasche Champagner und zwei Gläser.
„Lass uns auf unser Wiedersehen anstoßen." Seine Stimme klang spöttisch, und er zog die Worte in die Länge. Kelly beobachtete ihn, wie er die Flasche öffnete und die Gläser füllte. Dann ging er mit den Gläsern in der Hand auf sie zu und reichte ihr eins.
Das Herz klopfte ihr zum Zerspringen. Wenn sie das Glas annahm und nichts sagte, würde sie ihm damit zu verstehen geben, dass sie einverstanden war, wieder in jeder Hinsicht seine Frau zu sein. Sie hob den Kopf und sah ihn an.
Sie musste sich entscheiden.
Und das tat sie auch. Sie nahm das Glas entgegen. "Danke, ich kann einen Drink gebrauchen." Ihre Stimme zitterte etwas und verriet, wie angespannt Kelly war.
Als Gianfranco sie mit seinen dunklen Augen ansah, spürte sie sein
leidenschaftliches Begehren. Sie erwiderte seinen Blick, und plötzlich schien es vor Spannung zu knistern.
Er hob das Glas. "Auf meine Frau, die Mutter meines Kindes. Und auf unsere Ehe, die heute beginnt." Dann leerte er es mit einem Zug.
Nachdem Kelly auch etwas Champagner getrunken hatte, nahm er ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf den Nachttisch. "Komm her", forderte er sie angespannt auf.
Sie hob den Kopf. Auf einmal war sie sich seiner Gegenwart viel zu
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