Endlich werd ich dich erobern!
von Boston gelegenen Berkshire Hills zu fahren, wo er ein Cottage besaß. Es hatte ihr eingeleuchtet, dass sie einen Tapetenwechsel brauchte.
Sie saß in seinem Wohnzimmer, umgeben von Akten, und hatte den Nachmittag damit verbracht, ein Antwortschreiben für Kendalls Anwalt aufzusetzen. Der hatte eine Eingabe gemacht, bestimmte Beweise im Verfahren nicht zuzulassen.
Sie hörte Connor in der Küche hantieren. Nachdem sie in der Stadt Lebensmittel eingekauft hatten, war er erst mal an seinen Computer gegangen, um zu arbeiten. In seinem Arbeitszimmer standen gleich vier davon, ganz zu schweigen von etlichen Hightech-Zusatzgeräten.
Rückblickend war Allison dankbar, dass die letzte Woche nicht so ereignisreich verlaufen war, wie sie es am Samstag befürchtet hatte. Nach der Entdeckung des anonymen Drohbriefs hatte Connor die Polizei benachrichtigt, die daraufhin schon bald bei ihnen eingetroffen war. Über eine Stunde hatte man Allison gegrillt, und ihre Kopfschmerzen danach waren der Beweis für die Gründlichkeit der Befragung gewesen.
Die Polizei hatte ihnen inzwischen einige Informationen zukommen lassen. Auf den Fotos und dem Brief hatten sich lediglich Connors Fingerabdrücke befunden. Ganz anders beim Briefumschlag, der von Abdrücken übersät gewesen war, wahrscheinlich inklusive denen des Postboten. Die Befragung der Geschäftsleute aus der Gegend, in der die Aufnahmen gemacht worden waren, hatte keinerlei Hinweise ergeben.
Seit jenem Samstag hatte Allison sich nicht entspannen können, obwohl es im Verlauf der Woche keine bedrohlichen Vorfälle mehr gab. Die Fotos waren jedoch die Bestätigung, dass sie mit ihren Vermutungen richtig gelegen hatte: Sie stand unter Beobachtung. Dieser Angst einflößende Gedanke ließ sie nicht mehr los. Sie ertappte sich sogar dabei, wie sie über die Schulter blickte, um einen eventuellen Verfolger zu entdecken.
Als Connor ihr dann vorgeschlagen hatte, sie könne in seinem Cottage ebenso gut arbeiten wie in der Stadt, hatte sie nicht lange gezögert. Außerdem musste sie insgeheim zugeben, dass sie sich in seiner Gegenwart sicherer fühlte. Vielleicht lag es an den Fotos und dem Drohbrief, aber momentan war es nicht mehr ihr vordringlichstes Ziel, Connor schnell wieder loszuwerden.
Außerdem war der Ausflug in sein Cottage mal eine nette Abwechslung. Bei ihrer Ankunft an diesem Morgen hatte sie allerdings feststellen müssen, dass sein "Cottage" ein zweistöckiges Fachwerkhaus war, das ein gutes Stück von der Straße entfernt im Wald lag. Es hatte vier Schlafzimmer, zwei Bäder, eine geräumige Küche, ein Wohnzimmer, ein Esszimmer, ein Arbeitszimmer, eine überdachte Terrasse und zu allem Überfluss einem Whirlpool.
An ein Bad im Whirlpool versuchte Allison ebenso wenig zu denken wie an den Umstand, dass Connors Schlafzimmer neben ihrem lag. Ihr Blick schweifte durch die Glasschiebetür auf die mit rustikalem Holzboden ausgestattete Terrasse. Connor hatte vor ungefähr einer halben Stunde die Kohlen im Grill angezündet. Neben ihm standen Teller mit Steaks und Kartoffeln.
Allison fand es an der Zeit, ihre Akten für den Abend zu schließen. Sie stand auf, packte ihre Unterlagen zusammen und legte sie auf einen Beistelltisch.
Als sie auf die Terrasse hinaustrat, beobachtete Connor, eine Flasche Bier in der Hand, die untergehende Sonne, deren letzte Strahlen durch das Laub der Bäume drang.
Er öffnete eine zweite Bierflasche und reichte sie Allison. Dann wendete er mit einer langen Grillgabel die Steaks.
"Danke", sagte Allison. "Weißt du, Rafferty, ich könnte mich fast daran gewöhnen, dass du für mich Essen machst." Sein erstaunter Blick brachte sie zum Lachen. "Aber ich vermute, der Drang zu grillen ist bei Männern ebenso genetisch bedingt wie das Öffnen von Bierflaschen und die Programmierung von Fernbedienungen."
Connor lachte leise und schloss den Deckel des Grills. "Gut erkannt, Prinzessin. Außerdem muss ich als Hausherr natürlich meinen Gast bewirten. Merk dir also für den Rest des Abends, dass du hier nur die zweite Geige spielst."
Allison verdrehte die Augen und konterte: "Was heißt hier: Für den Rest des Abends? Du versuchst mir doch ständig klar zu machen, wer der Boss ist."
"Stimmt, aber ohne Erfolg." Er deutete mit einem Nicken in Richtung Küche. "Was wir sonst noch brauchen, steht da drin."
Sie warf ihm einen viel sagenden Blick zu, ehe sie in die Küche ging. Kurz darauf kehrte sie mit Tellern, Servietten und allem, was man zum
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