Endlich wieder frei atmen
beizubringen, sich der Krankheit zu stellen und sie wirklich auszuheilen. Von natürlichen Mitteln ist selten die Rede. Stattdessen hat das oft viel zu schnell verschriebene Antibiotikum eine wunderbare Alibifunktion. Der Arzt tut etwas! Und es wirkt ja auch, nur leider ist das sehr kurzfristig gedacht (siehe Kapitel „Die Darmflora“). So wächst dann ein kleiner Erdenbürger heran, der sein Leben lang unter seiner Disposition leiden wird, nie gelernt hat, seine Schwachpunkte zu erkennen, sich selbst zu helfen und zu kräftigen. Dieser Mensch wird nie wirklich gesund sein.
Da mag es nicht wirklich verwundern, dass Erwachsene, die die geschilderten Ereignisse hinter sich haben, auf Rauchen (selbstoder auch passiv) oder Feinstaubbelastungen in ihrer Umwelt heftiger reagieren als Gesunde, die keinen Schwachpunkt in ihren Lungen heranzüchten mussten.
Schauen wir uns an, welche Faktoren das Geschehen Raucherhusten und COPD anheizen und welche weiteren Ursachen Ihre Lunge so stark belasten können, dass sie sich aus eigener Kraft heute nicht mehr selber heilen kann. Und natürlich erfahren Sie in weiteren Kapiteln, was Sie jetzt gegen Ihre Schwachstellen und für Ihre Lungenkräftigung unternehmen können.
Allergien
Als Allergie wird eine übersteigerte Abwehrreaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet. Typischerweise sind bei Allergien auch immer entzündliche Prozesse des Körpers beteiligt. Besonders häufig sind die Atemwege von Allergiesymptomen betroffen, da sie durch die eingeatmete Luft ganz direkt mit vielen Fremdstoffen in Kontakt kommen. Schon allein aus diesem Grund sind Allergien Wegbereiter für die Ausbildung einer COPD.
Mittlerweile haben sich allergische Reaktionen so sehr verbreitet, dass fast in jedem Haushalt mindestens eine Person mit Allergien zu kämpfen hat. Dabei können die Symptome sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Häufiges Niesen und stark fließender Schnupfen sind zum Beispiel Symptome des Heuschnupfens (allergische Rhinitis), der jedoch nicht nur von Heu, sondern von jeglichen Blütenpollen ausgelöst werden kann. Diese Symptome treten naturgemäß nur saisonal auf. Sollte die Allergie jedoch gegen Substanzen entstanden sein, die sich in der Wohnung befinden (Hausstaubmilbe, Bettfedern, Textilien), werdendie Symptome ganzjährig vorkommen. Meist gehen mit solchen Allergien der Atemwege auch Reizungen der Augen einher. Die Augen können tränen, jucken und sogar ganz zuschwellen und sich dauerhaft entzünden (Bindehautentzündung). Ebenso kann die Schleimhaut von Mund und Rachen mit betroffen sein und jucken sowie anschwellen. In solchen Fällen können sehr bedrohliche Situationen (Luftnot durch plötzlich verschlossene Atemwege durch die Schwellungen) durch die Allergie auftreten. Weiterhin ist die Entstehung eines allergischen Asthmas häufig zu beobachten, insbesondere, wenn die Allergien unbehandelt bleiben.
So, wie die Atemwege von einer Allergie belastet werden können, kann es auch andere „Kontaktflächen“ des menschlichen Körpers treffen, wie die Haut (Kontaktekzeme, Quaddelbildung, Nesselsucht, Urticaria, Neurodermitis bzw. atopische Dermatitis genannt) und den Magen-Darm-Trakt (Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung, Bauchschmerzen und -krämpfe). Außerdem ist es möglich, dass es durch einen heftigen Allergieschub zu einer lebensbedrohlichen Situation für den Betroffenen kommen kann, dem sogenannten anaphylaktischen Schock mit Kreislaufzusammenbruch und Atem- oder Herzstillstand. Solche Situationen sind zwar selten, aber jeder Allergiker sowie seine Angehörigen und Freunde sollten davon wissen, denn es kann jeden treffen.
Allergiker können an einer der beschriebenen Formen und einzelnen Symptomen leiden, aber auch an mehreren gleichzeitig. Je nach Reaktionstyp können allergische Symptome akut und wiederholt auftreten (z.B. Asthma oder Kontaktekzeme) oder einen langsameren, konstanten Verlauf nehmen (Neurodermitis). Außerdem ist eine Verlagerung im Verlauf der Erkrankung nicht selten. So kann sich ein Heuschnupfen mit der Zeit der Zeitzu Asthma weiterentwickeln oder auch einen „Etagenwechsel“ vollziehen und Nahrungsmittelallergien im Magen-Darm-Trakt kommen zusätzlich hinzu.
Glücklicherweise gibt es auch den umgekehrten Weg: Säuglinge mit Nahrungsmittelallergien (typische Symptome: Erbrechen, Durchfälle, atopische Dermatitis) „wachsen“ in den meisten Fällen bis zum 5. Lebensjahr aus dieser
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