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Endlich wieder frei atmen

Endlich wieder frei atmen

Titel: Endlich wieder frei atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Torsten u Schemionek Hartmeier
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sind. Hinweise auf eine schädliche Wirkung werden zuerst nur beobachtet und nicht unterbunden. Mitunter kann es auf diese Weise 20 bis 30 Jahre dauern, bis eine verdächtige Chemikalie wirklich aus dem Verkehr gezogen wird. Dabei spielt die Industrie, die solche Stoffe herstellt oder in ihren Produktionsabläufen benötigt, eine wichtige Rolle. Denn diese Firmen unternehmen alles, um ein Verbot zu verhindern oder wenigstens hinauszuzögern. Unsere Antwort auf solches Verhalten kann nur sein, verdächtige Produkte schon beim geringsten Zweifel an ihrer Unbedenklichkeit für unsere Gesundheit nicht mehr zu benutzen.
    Alle Umweltgifte können eine nicht unerhebliche Rolle bei der Aufrechterhaltung oder Verschlimmerung von COPD und Raucherhusten spielen. Aus diesem Grund gilt es auch im Fall der Umweltgifte alles zu vermeiden, was belasten könnte. Dies insbesondere deshalb, da COPD-Patienten sich bei entsprechender Ausprägung der Erkrankung viel in Innenräumen aufhalten, wo die Konzentration an bestimmten belastenden Stoffen meist deutlich höher ist als in der Natur.
    Vom Menschen bedenkenlos freigesetzte Umweltgifte haben sich überall auf der Erde verteilt, sie sind in der Atmosphäre,den Gewässern und im Boden nachweisbar. Sogar im Eis der Pole unserer Erde lassen sich Gifte nachweisen. Leider werden uns auch die als „dreckiges Dutzend“ bekannten und seit 2004 verbotenen Giftstoffe aufgrund ihrer Langlebigkeit noch lange beschäftigen (Dioxine, DDT, Furane, PCB und andere). Die folgende Liste führt die häufigsten Umwelt- und Gebrauchsgifte auf, mit denen sich unser Körper auseinandersetzen muss. Meiden Sie diese Substanzen, indem Sie auf die genannten Quellen möglichst verzichten oder sicherstellen, dass in Ihrem speziellen Produkt die Substanzen nicht enthalten sind. Häufig sind Bioprodukte weniger belastet, jedoch ist dies leider nicht immer gesichert.











Unverträglichkeiten überall – MCS
    MCS (Multiple Chemical Sensitivity) heißt ins Deutsche übersetzt in etwa „vielfache Chemikalienempfindlichkeit“ und bezeichnet eine Vielzahl von Symptomen, die betroffene Menschen entwickeln, wenn sie bestimmten Stoffen ausgesetzt sind. Unabhängig von der Menge der vorhandenen Stoffe reagieren sie zum Beispiel auf Düfte, Zigarettenrauch, Lösungsmittel oder Abgase. Die Symptome sind sehr unterschiedlich. Sie können auf den Atemtrakt beschränkt sein (Niesen, Halsschmerzen, Probleme mit der Atmung, Asthma, Schmerzen in der Brust), die geistige Leistung beeinträchtigen (Konzentrationsschwierigkeiten, Verwirrtheit), Haut und Darm betreffen (Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht, Blähungen/Durchfall), Schmerzen erzeugen (Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Muskelschmerzen und/oder Steifigkeit), das Gesamtbefinden allgemein beeinflussen (Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Unverträglichkeit von Hitze oder Kälte) oder sogar den Herzrhythmus verändern.
    Besonders häufig von MCS betroffen sind Menschen, die bereits einen geschwächten und empfindlichen Atemtrakt haben. Also die, die bereits unter Asthma, Allergien und Unverträglichkeiten leiden, sowie Menschen, die unter psychischem Stress stehen (posttraumatisches Belastungssyndrom, Angststörungen, psychosozialer Stress, ängstliche Disposition).
    Die Krankheit MCS ist noch nicht lange anerkannt und wird daher von vielen Ärzten nicht entdeckt und diagnostiziert. Die Folge ist meist, dass die Betroffenen mit ihren vielen Symptomen nicht ernst genommen und nicht selten als psychisch krank bezeichnet werden. Daher sind leider auch keine gesicherten Zahlen bekannt, wie viele Menschen in Deutschland von MCSbetroffen sind. Schätzungen zufolge könnten es zwischen 0,5 und 10% der Bevölkerung sein. Manche Fachleute gehen davon aus, dass ein Drittel aller Menschen, die in geschlossenen Gebäuden arbeiten, entsprechende Symptome aufweisen. Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer, wobei der Krankheitsausbruch meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr liegt.
    Sollten Sie von mehreren der in der Liste (siehe Kasten) genannten Produkte wissen oder vermuten, dass auch Sie darauf mit Symptomen reagieren, dann lassen Sie sich unbedingt bei einem versierten Therapeuten austesten. Und meiden Sie die bekannten Auslöser, so gut Sie können. Bitten Sie auch Ihre Familienangehörigen und Ihre Freunde in Ihrem Beisein diese Produkte oder Stoffe nicht zu benutzen. Bleiben Sie dabei aber immer sachlich und freundlich.

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