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Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition)

Titel: Endlich wieder Weiberabend: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Fedler
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Wort, das ich an diesem neuen Tag von mir gebe. Dabei muss ich es heute wirklich besser machen. Keine Beleidigungen. Sei nett.
    In der Badewanne finde ich etwas, das wie kleine Juwelen aussieht – drei Stück, in Blau und Silber. Die können nur von Summer stammen, aber ich möchte nicht einmal raten, woher genau. Der Messing-Duschkopf spuckt mir Wasser entgegen. Das ist im Grunde schon eine Beleidigung, aber ich will mich nicht mit den Sanitärinstallationen herumstreiten. Als ich mir gerade die Wimpern tuschen will, frage ich mich plötzlich: Für wen tust du das eigentlich? Scheiß auf Helen und CJ. Ich schraube die Wimperntusche wieder zu. Frank wäre stolz auf mich, obwohl das wohl kaum als große persönliche Leistung gelten kann. Aber er versteht Make-up sowieso nicht. »Wenn ich das sehe, will ich jedes Mal einen Waschlappen holen und dich sauber machen«, sagt er. Frauenfußball im Fernsehen dagegen macht ihn scharf. Für ihn ist Schweiß das Einzige, was das natürliche Gesicht einer Frau noch schöner machen kann.
    Ich schlüpfe in meine Jeans und mein neues, enganliegendes, sportliches Bambus-Sweatshirt mit Meshgewebe an den Schultern und je zwei Seitentaschen mit Reißverschluss. In einer davon verstaue ich mein iPhone. Im Gegensatz zu Umstandskleidung, die mitwächst, sind diese Klamotten so gemacht, dass sie einem die Luft abschnüren, sobald man sich auch nur ein bisschen ausdehnt. Ich kann meine neuen Joggingschuhe nicht finden, doch dann fällt mir ein, dass ich sie unten bei der Terrassentür gelassen habe, als wir alle zum Scrabble-Spielen die Schuhe ausgezogen haben.
    Ich drücke ein Ohr an Erekas Tür, aus keinem bestimmten Grund. Dann gehe ich den Flur entlang und drehe probehalber am Türknauf des abgeschlossenen Zimmers. Man kann ja nie wissen. Schließlich steige ich in Strümpfen die Treppe hinunter. Auf halber Höhe halte ich inne, um den Arm zu heben, königlich zu winken und auf die begeisterte Menge hinabzunicken. Danke, ja, ich werde einige Exemplare von Sie schaffte es in die Toskana signieren, gleich nach dem Fotoshooting … Am Fuß der Treppe fällt mein Blick durch den offenen Durchgang ins Wohnzimmer und in den großen Spiegel. Lieber Himmel, bin ich das? Nach dem ersten Schuss Koffein und ein bisschen Revlon, Franks Vorlieben zum Trotz, hoffe ich ja immer, ein wenig Schönheit wiederbeleben zu können. Aber man sollte sich nie auf so etwas verlassen.
    Ich höre ein Bellen aus der Küche. Als ich die Tür öffne, wackelt dieser Sumoringer von einem Hund auf mich zu und springt an mir hoch. »Weg da«, schimpfe ich und schiebe ihn von mir. Er wedelt heftig mit dem Schwanz.
    »Ich verstehe gar nicht, worüber du dich so freust«, tadele ich ihn und gehe zum Wasserkocher hinüber. »Du bist ein ungebetener Gast.«
    Um es ganz offen und ehrlich zu sagen: Es hängt ein widerlicher Geruch in der Küche. Ein neuer Geruch. Da, ein Hundehaufen auf dem Boden. »Na, wunderbar.« Ich gehe darum herum.
    Ich schalte den Wasserkocher ein, rufe »Komm« und führe den Hund aus der Küche ins Wohnzimmer. Er wedelt mit seinem lächerlichen Schwanz vor der Terrassentür herum, die offen steht, aber nicht so weit, dass er sich hindurchquetschen könnte. Maeve macht wohl einen morgendlichen Nebelspaziergang. Ich suche den Raum nach meinen Turnschuhen ab. Jemand hat sie weggeräumt.
    Ich schiebe die Tür auf, und der Hund rennt hinaus in den Nebel wie ein dickliches Kind nach Schulschluss.
    Ist mir eigentlich egal. Aber was, wenn er in den Wald läuft und nicht wieder zurückfindet? Oder wenn Matilda ihn mit einer saftigen Ratte verwechselt? Ich folge ihm nach draußen und rufe: »He, komm zurück.« Er ist nirgends mehr zu sehen. Herrgott.
    Auf der Terrasse sind meine Turnschuhe auch nicht. Ich ziehe mir die Strümpfe aus, laufe barfuß den Pfad zur Böschung entlang und rufe: »He, du, komm zurück.« Im Nebel kann ich nichts sehen. Der Hund kommt aus dem Dunst getrabt, mit einem Tannenzapfen im Mund, den er mir vor die Füße fallen lässt.
    »Nein, danke, ich spiele nicht mit dir. Ich habe so etwas schon mal gesehen, und ihr wisst einfach nicht, wann Schluss ist.«
    Der Hund beugt den Oberkörper und reckt das Hinterteil in die Höhe – so was findet man vielleicht niedlich, wenn man Hunde mag.
    Ich trete mit dem nackten Fuß gegen den Tannenzapfen, und der Hund wird vom Nebel verschluckt. Wie heißt er noch gleich? Tennyson. So also ergeht es Dichtern nach ihrem Tod – die Leute nennen

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