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Endstation Belalp - ein historischer Bergkrimi

Endstation Belalp - ein historischer Bergkrimi

Titel: Endstation Belalp - ein historischer Bergkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xanthippe Verlag
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helfen. Sie nannten ihn damals nur den Doctor», erklärt Amalia.
    «Was – äh», Sir Butterworth stockt, «was hat die – die Maria, sagen Sie? Was hat sie da?» Er zeigt kurz auf seine Oberlippe.
    «Ach, das», flüstert Amalia, «ein Unfall, das erkläre ich Ihnen später. Sie könnte uns hören.» Und sie führt ihren Zeigefinger zum Mund.
    Jetzt kommt auch Doctor Feelgood aus dem Zimmer 11, wo er Maria ein paar Anweisungen zur Krankenpflege gegeben hat, und betritt zusammen mit Amalia und Sir Butterworth das Gemach von Lady Penelope. Kamil schlurft ebenfalls hinter ihnen her. Die Lady liegt quer auf dem Bett, perfekt gekleidet, nichts deutet auf ihre verzweifelte Situation hin. Ihr Oberkörper ruht auf lauter aufgetürmten Kissen. Ihr Kopf liegt ein wenig schräg. Mit dem rechten Handrücken hält sie die Stirn bedeckt. Es sieht fast so aus, ab ob sie schliefe. Doch ihre Augen sind leicht geöffnet, sie starrt geradeaus. Unbeweglich liegt sie da und rührt sich nicht einmal, als die Gruppe zu ihr hintritt.
    «Lady Penelope, wie geht es Ihnen?», erkundigt sich Amalia vorsichtig.
    Penelope dreht den Kopf ganz leicht zu Amalia, zupft ein kleines weisses, am Rand besticktes Taschentuch aus ihrem Ärmel und hält sich dieses gedankenverloren vors Gesicht.
    «Wie geht es James?», erkundigt sie sich, statt Amalias Frage zu beantworten.
    «Es geht, er ist aufgewacht. Er konnte ein wenig sprechen», bemerkt Amalia vorsichtig.
    «Wird er wieder gesund?», Penelopes Augen flehen Amalia an.
    Doctor Feelgood antwortet ihr an Amalia Stelle: «Lady Penelope, ich fürchte, es ist ernst. Ihr Gatte hat sehr stark auf die Medikamente reagiert.»
    Die Lady zeigt kaum eine Regung: «Ich werde zu ihm gehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand von den Gästen so etwas tun könnte.»
    «Ich habe auch Mühe, mir das vorzustellen, aber die Konkurrenz unter den Bergsteigern ist sehr gross. Haben Sie vielleicht in den letzten Tagen und Wochen etwas Besonderes bemerkt?»
    «Heisst das, Sie haben noch nichts herausgefunden, Sir Butterworth?», fragt Lady Penelope spitz.
    «Leider nein, meine Teuerste.» Sir Butterworth wirkt peinlich berührt. «Wir tappen absolut im Dunkeln. Nichts als ein paar grobe Verdächtigungen.»
    «James hat da etwas erwähnt», Lady Penelope denkt angestrengt nach, «er hat sich furchtbar aufgeregt über irgend…», sie stockt, «… diese Leute in …», sie überlegt, «…wo war das noch einmal, es hat dort einen wunderschönen Glacier, der fast bis zum Dorf reicht …
    «Wie heisst denn das Dorf?», fragt Amalia.
    «Ich kann mich nicht erinnern. Für mich sieht hier alles gleich aus. Unförmige Bergzacken, immer dieselben schwarzbraunen Dörfer. Vielleicht fällt es mir wieder ein. Oder, wir können in seinem Tagebuch nachsehen. Er hat es dort bestimmt notiert.»
    Amalia blickt bei dieser Bemerkung zu Sir Butterworth hinüber. Dieser zieht die Augenbrauen hoch. Amalia ist sich sicher, dass man ein Tagebuch, wenn überhaupt, erst nach dem Tode eines Menschen öffnen darf. Aber gut, wenn Lady Penelope zustimmen würde, dann wäre das vielleicht eine Möglichkeit. Es gäbe vielleicht Hinweise darin. «Das wäre für uns sehr hilfreich, Lady Penelope, wenn wir vielleicht einen Blick in dieses Tagebuch…?», lotet sie vorsichtig aus.
    Penelope überlegt kurz, entschliesst sich dann und gibt ihre Anweisungen: «Das dürfen Sie bestimmt. Sie werden aber verstehen, dass eine gewisse Vorsicht geboten ist. Immerhin ist das ein sehr intimes Journal. Ich möchte nicht, dass der Inhalt ungeeignete Verwendung findet.»
    Nach einer Pause fährt sie fort: «Sobald ich mich etwas kräftiger fühle, werde ich James um das Leserecht bitten. Ich berichte Ihnen dann, falls sich etwas Wichtiges darin findet. Er hat mir leider nichts Genaues erzählt», Lady Penelopes Gesicht ist ausdruckslos, «aber ich kenne ihn, ich weiss, dass er sich ziemlich enerviert hat. Ging extra nach Annecy wegen dieser Sache.»
    «Mehr wissen Sie nicht?», bedauert Amalia.
    «Nein, er hat gesagt, Honey , wir sind auf der Hochzeitsreise, ich will dich nicht mit solchen Schauergeschichten belasten.»

8. Eine Pause in der Küche
    Amalia geht in die Küche zu Müoma Weva. Diese soll ein bisschen Trockenfleisch schneiden, ein paar Würstchen und Roggenbrot, das besänftigt die Herren vielleicht während der Befragungen. Langsam dreht sich alles in ihrem Kopf. Sie hat das vage Gefühl, dass das Ganze zu nichts führen wird. Während

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