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Endstation für neun

Endstation für neun

Titel: Endstation für neun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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Angst, dass dieser Irre plötzlich mit seinem Maschinengewehr dasteht. Seit es passiert ist, nimmt sie ein Taxi zum Krankenhaus und zurück. Sie müssen zusehen, dass Sie ihn finden.« Sie sah Martin Beck ernst an.
    »Wir tun unser Bestes«, sagte er. Sie nickte. »Gut«, sagte sie.
    »Danke«, sagte Martin Beck ernst. »Was wollen Sie über Britt wissen?«
    »Wie gut haben Sie Britt gekannt? Wie lange haben Sie sich eine Wohnung geteilt?«
    »Ich denke, ich kannte sie besser als jeder andere. Wir haben drei Jahre zusammengewohnt, seit sie im Sabb angefangen hat. Sie war die beste Zimmergenossin, die man sich nur vorstellen kann, und eine sehr gute Krankenschwester. Obwohl sie körperlich eher schwächlich war, hat sie hart gearbeitet. Die perfekte Krankenschwester. Dachte nie an sich.«
    Sie nahm die Kaffeekanne und goss Martin Beck noch etwas Kaffee nach.
    »Danke«, sagte er. »Hatte sie keinen Verlobten?«
    »Doch, einen sehr netten Mann. Sie waren bestimmt nicht offiziell verlobt, aber sie hatte schon begonnen, mich darauf vorzubereiten, dass sie bald ausziehen würde. Ich glaube, sie wollten im neuen Jahr heiraten.
    Er hat schon eine Wohnung.«
    »Kannten die beiden sich schon lange?« Sie biss sich auf den Daumennagel und dachte nach. »Mindestens zehn Monate. Er ist Arzt. Ja, ich weiß, man sagt, dass junge Frauen nur deshalb Krankenschwester werden, um einen Arzt heiraten zu können, aber für Britt traf das auf gar keinen Fall zu. Sie war schrecklich schüchtern und hatte fast schon Angst vor Männern. Letzten Winter wurde sie dann krankgeschrieben, sie litt an Blutarmut und war völlig überarbeitet und musste ziemlich oft zur Kontrolle gehen. So hat sie Bertil kennengelernt. Zwischen den beiden hat es sofort gefunkt. Sie hat immer gesagt, dass seine Liebe sie gesund gemacht hat, nicht seine Behandlung.«
    Martin Beck seufzte resigniert.
    »Was ist daran auszusetzen?«, fragte sie misstrauisch.
    »Gar nichts. Kannte sie viele Männer?«
    Monika Granholm lächelte und schüttelte den Kopf.
    »Nur die, denen sie im Krankenhaus begegnet ist. Sie war sehr reserviert. Ich glaube nicht, dass sie schon einmal mit einem Mann zusammen war, bevor sie diesen Bertil kennenlernte.«
    Sie zeichnete mit dem Finger auf der Tischplatte. Dann ranzelte sie die Stirn und sah Martin Beck an.
    »Sie interessieren sich für ihr Liebesleben? Was kann das mit der Sache zu tun haben?« Martin Beck holte sein Portemonnaie aus der Jackentasche und legte es vor sich auf den Tisch.
    »In dem Bus saß neben Britt Danielsson ein Mann. Dieser Mann war Polizist und hieß Äke Stenström. Wir haben Grand zu der Annahme, dass er und Fräulein Danielsson sich kannten und zusammen in dem Bus unterwegs waren. Was wir wissen wollen, ist: Hat Fräulein Danielsson jemals den Namen Äke Stenström erwähnt?«
    Er holte Stenströms Passbild aus dem Portemonnaie und legte es vor Monika Granholm auf den Tisch.
    »Haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen?«
    Sie betrachtete das Foto und schüttelte den Kopf. Dann nahm sie es in die Hand und musterte es eingehender.
    »Doch«, sagte sie. »In den Zeitungen. Aber das Bild hier ist besser.« Sie gab ihm das Foto zurück und sagte:
    »Britt hat diesen Mann nicht gekannt. Das könnte ich fast schwören. Und dass sie jemand anderem als ihrem Verlobten erlaubt hätte, sie nach Hause zu begleiten, ist völlig ausgeschlossen. Für so was war sie einfach nicht der Typ.« Martin Beck steckte das Portemonnaie wieder ein.
    »Die beiden waren vielleicht gute Freunde und…« Sie schüttelte energisch den Kopf.
    »Britt war sehr korrekt, sehr schüchtern und hatte, wie gesagt, fast schon Angst vor Männern. Außerdem war sie bis über beide Ohren in Bertil verliebt und hätte keinen anderen angesehen. Weder als guten Freund noch als was anderes. Außerdem war ich der einzige Mensch auf der Welt, dem sie sich, abgesehen von Bertil natürlich, anvertraute. Sie erzählte mir alles. Es tut mir leid, Herr Kommissar, aber das muss ein Irrtum sein.« Sie öffnete ihre Handtasche und zog ihr Portemonnaie heraus. »So, jetzt muss ich wieder zu meinen Babys. Im Moment habe ich siebzehn Stück.«
    Sie wollte in dem Portemonnaie nach Geld suchen, aber Martin Beck streckte die Hand aus und hinderte sie daran. »Das übernimmt Vater Staat«, sagte er.
    Als sie vor dem Krankenhauszaun standen, sagte Monika Granholm:
    »Sicher, schon möglich, dass sie sich kannten, sie hätten zum Beispiel Schulkameraden oder alte

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