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Endstation für neun

Endstation für neun

Titel: Endstation für neun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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weitersprach, dass er ihre Worte nicht verstehen konnte.
    »Was war denn so merkwürdig an dieser kleinen, dunkelhaarigen männlichen Person?«
    »Tja… er hat gelacht.«
    »Gelacht? »Ja. Sehr laut.«
    »Wissen Sie, ob im Moment jemand in der Garage ist?«
    »Eben brannte noch Licht. Als ich oben war und geguckt habe.«
    Nordin seufzte und setzte seinen Hut auf. »Schön, dann werde ich wohl mal hingehen und mich umhören«, sagte er. »Vielen Dank, meine Dame.«
    »Möchten Sie… nicht hereinkommen?«
    »Nein danke.«
    Sie schob die Haustür weitere zehn Zentimeter auf, sah ihn mit unergründlichem Blick an und fragte lauernd:
    »Gibt es eine Belohnung?«
    »Wofür denn?«
    »Naja… ich weiß nicht.«
    »Auf Wiedersehen.« Er stapfte in die Richtung, die sie angedeutet hatte. Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand feuchtheiße Wickel auf den Kopf gelegt. Die Frau hatte unverzüglich die Tür geschlossen und stand mittlerweile wahrscheinlich schon auf ihrem Posten am Schlafzimmerfenster in der oberen Etage. Die Garage war ein freistehender Bau mit Eternitwänden und einem Wellblechdach. Sie war relativ klein und bot höchstens Platz für zwei Autos. Uber den Türen brannte einen elektrische Lampe. Er zog die eine Türhälfte auf und trat ein. Der Wagen in der Garage war ein grüner Skoda Octavia, Baujahr 1959. Wenn er nicht zu viele Kilometer auf dem Tacho hatte, mochte man vielleicht noch vierhundert Kronen für ihn bekommen. Dachte Nordin, der einen Großteil seiner Dienstjahre bei der Polizei mit Kraftfahrzeugen und zwielichtigen Autogeschäften zu tun gehabt hatte. Der Wagen war aufgebockt, und die Motorhaube stand offen. Ein Mann lag auf dem Rücken unter dem Fahrgestell und rührte sich nicht. Das Einzige, was man von ihm sah, waren zwei Beine in einer Blaumannhose.
    Tot, dachte Nordin. Eispickel im Herzen. Er vergaß Sundsvall und Hjoggböle, wo er geboren und aufgewachsen war, ging zu dem Auto und stieß den Mann mit dem rechten Fuß an. Die Gestalt unter dem Auto zuckte zusammen wie bei einem elektrischen Schlag, kroch hervor und rappelte sich auf. Der Mann stand mit der Handlampe in der rechten Hand da und starrte den Besucher verblüfft an. »Polizei«, sagte Nordin.
    »Meine Papiere sind in Ordnung«, erwiderte der andere wie aus der Pistole geschossen.
    Der Garagenbesitzer war etwa dreißig Jahre alt, ein schlanker Mann mit braunen Augen, dunklen, gewellten Haaren und sorgsam gekämmten Koteletten.
    »Sind Sie Italiener?«, fragte Nordin, der für andere ausländische Akzente als den finnischen wahrlich kein Experte war.
    »Schweizer. Aus der deutschsprachigen Schweiz. Kanton Graubünden.«
    »Ihr Schwedisch ist wirklich gut.«
    »Ich bin seit sechs Jahren im Land. Worum geht's?«
    »Wir versuchen, Kontakt zu einem Ihrer Freunde zu bekommen.«
    »Wem?«
    »Wir wissen nicht, wie er heißt.«
    Nordin musterte den Mann in dem blauen Overall und sagte:
    »Er ist nicht ganz so groß wie Sie, dafür etwas fülliger. Dunkle Haare und braune Augen. Ziemlich lange Haare. Etwa fünfunddreißig Jahre alt.« Der andere schüttelte den Kopf.
    »Ich habe keinen Freund, der so aussieht. Treffe nicht so viel Leute.«
    »Es heißt viele Leute«, bemerkte Nordin freundlich. »Ja, natürlich. Viele Leute.«
    »Aber es sind immer viele Leute hier draußen in Ihrer Garage, habe ich gehört.«
    »Es kommen Typen mit Autos. Sie wollen, ich soll sie reparieren, wenn etwas nicht in Ordnung ist.« Er dachte nach und sagte erläuternd:
    »Ich bin Reparateur. Arbeite in einer Werkstatt am Ringweg… Ringvägen. Jetzt nur vormittags. All diese Deutschen und Oster-reicher wissen, dass ich die Garage habe. Also kommen sie her, um gratis repariert zu bekommen. Viele kenne ich nicht einmal. Es gibt viele in Stockholm.«
    »Na schön«, sagte Nordin. »Der Mann, für den wir uns interessieren, könnte unter Umständen einen schwarzen Nylonmantel und einen hellbeigen Anzug getragen haben.«
    »Das sagt mir nichts. Ich erinnere mich nicht an so einen. Da bin ich mir sicher.«
    »Was haben Sie für Freunde?«
    »Freunde? Ein paar Deutsche und Österreicher.«
    »Ist einer von ihnen heute hier gewesen?«
    »Nein. Sie alle wissen, dass ich beschäftigt bin. Ich arbeite Tag und Nacht an dem hier.«
    Er zeigte mit einem öligen Daumen auf das Auto und sagte: »Will ihn bis Weihnachten fertig haben, damit ich nach Hause fahren und meine Eltern besuchen kann.«
    »In der Schweiz?«
    »Ja.«
    »Das wird sicher nicht leicht.«
    »Nein. Ich

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