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Endstation Mosel

Endstation Mosel

Titel: Endstation Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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konkretisierte Walde.
    »Entweder sie legt an oder sie schleust in Lehmen. Das ist die vorletzte Schleuse vor Koblenz. Anschließend gibt es keine mehr. Sie kann rheinauf oder rheinab fahren, in die Lahn abbiegen …«
    »Was sollen wir tun?«
    Stadler war auf die Frage vorbereitet: »Falls die Yacht zur nächsten Schleuse fährt, wird sie aufgehalten. Ich werde sofort unterrichtet, wenn sie ankommt. Wenn nicht, könnten wir heute Abend die Liegeplätze zwischen den beiden Schleusen abklappern.«
    »Sie sind dabei?«
    »Natürlich, oder kennen Sie die Anleger und Häfen zwischen Cochem und Koblenz?«, Stadler lachte.
    »Gut, wir haben hier noch eine Besprechung in meiner Wohnung«, sagte Walde.
    »Bei Ihnen zu Hause?«, Stadler hörte sich überrascht an.
    »Ja, wir brauchen wohl noch eine Stunde. Rufen Sie bitte dann noch mal an, falls sich die Staustufe nicht schon vorher meldet.«
    »Aye, Aye«, Stadler legte auf.
    Grabbe beendete gerade seinen Bericht, als Walde zurück kam und sich auf seinen Platz setzte.
    »Ich hab’ noch nie von einer Madame Goedert gehört«, sagte Gabi, als Grabbe geendet hatte. »Sie ist wohl eher unter lokale Luxemburger Größen einzuordnen.«
    »Stadler von der Wasserschutzpolizei kennt sie«, sagte Walde. »Er hat gerade angerufen. Nachher begleite ich ihn in Richtung Cochem. Da ist soeben die Yacht von Madame Goedert gesichtet worden.«
    »Warum sollte diese Frau zu einer Schleuserbande gehören? Die hat doch so etwas nicht nötig«, sagte Monika. »Damit kann man nicht soviel Geld verdienen, dass es für ihren Lebensstil von Bedeutung wäre.«
    »Vielleicht hat sie sich an der Börse verspekuliert oder total über ihre Verhältnisse gelebt oder ist erpresst worden, was weiß ich. Es gibt genügend Gründe, um Verbrechen zu begehen«, warf Meier vom Kommissariat für Vermögensdelikte ein. Er war mit Abstand der erfahrenste Polizist am Tisch. »Aber ich denke, für ein paar Mark geht sie kein Risiko ein. Was bringt denn Menschenschmuggel überhaupt?«
    Monika fühlte sich instinktiv angesprochen. Solche Fragen kannte sie zur Genüge von Journalisten: »Das kommt darauf an, ob ein Komplettpaket vorliegt, das die Überstellung vom Heimatland, in diesem Fall wahrscheinlich Togo, nach Deutschland beinhaltet. Zwanzigtausend Mark pro Person sind da schon drin.«
    »Hat man denn in Togo so viel Geld?«
    »Besonders bei Prostitution treten die Schleuser oft in Vorlage und kassieren später, wenn die Person angekommen ist, mit Zins und Zinseszins ab.«
    »Wir haben gehört, dass die Leute wahrscheinlich vorher in Frankreich waren. Da sind wohl zwanzigtausend Mark für eine unbequeme Passage im Bauch eines Frachtschiffs etwas zu viel«, Meier war skeptisch.
    »Und wenn es Killer sind oder Terroristen, die ungesehen einreisen und ebenso heimlich wieder verschwinden sollten?«
    Grabbe machte fleißig Notizen. Walde gewann den Eindruck, dass es eine gute Idee gewesen war, die nüchterne Präsidiumsumgebung zu verlassen und in der wohnlich unaufgeräumten Atmosphäre seiner Küche zu tagen.
    »Vielleicht sollten die fünf als Organspender ausgeschlachtet werden. Das würde auch die medizinischen Untersuchungen erklären, die an den Opfern wohl kurz vor dem Transport durchgeführt worden sind,« sagte Monika.
    »Das habe ich auch schon recherchiert«, beteiligte sich Grabbe wieder an der Diskussion. »In Westeuropa ist Organhandel absolut unmöglich.«
    »Woher hast du das? Auch aus dem Internet?«, fragte Gabi.
    Grabbe nickte.
    »Von wo?«
    »Von der Web-Site der Ärztekammer.«
    »Frage mal einen Politiker, ob er lügt. Oder einen Bock, ob er Pflanzen frisst«, murmelte Harry.
    Walde blickte auf die Uhr und meldete sich wieder zu Wort: »Fassen wir die Ergebnisse der bisherigen Ermittlung zusammen: Die Opfer sind Afrikaner, stammen wahrscheinlich aus Togo, gingen in Nancy an Bord der Populis, mussten im luxemburgischen Mertert über einen Tag ausharren, weil das Schiff wegen des Hochwassers vor Anker lag. Die Bilder sind an die französischen Behörden übermittelt. Warten wir ab, was die uns zu sagen haben«, Walde trank seinen Kaffee aus. »Wir reden, möglichst noch heute, mit Madame Goedert. Morgen sehen wir dann weiter.«
    *
     
    »Jaaaah, Ganz.«
    »Stadler hier, Herr Ganz?«, Stadler zögerte. Es war fast 22 Uhr. Hatte er diesen Bengel an der Strippe?
    »Jaaaah. Herr Stadler, Sie wünschen?«
    »Entschuldigen Sie, dass ich so spät anrufe.«
    »Keine Ursache, ich bin ein

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