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Endstation Oxford

Endstation Oxford

Titel: Endstation Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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präsentieren.
    »Das riecht ja fantastisch!«, rief Kate begeistert. Alle setzten sich an den Tisch.
    »Also, jetzt interessiert mich aber doch, worüber ihr mit mir genau reden wolltet.«
    »Über Peter Hume«, antwortete Kate.
    »Den Mann mit der Maske«, fügte Craig hinzu.
    »Nehmt euch Gemüse«, forderte Emma sie auf, und einen Moment lang fürchtete Kate, sie würde an das berühmte »Fünfmal täglich« erinnern.
    »Heute Nachmittag hast du uns erzählt, dass du ihn ziemlich gut kanntest«, erinnerte Kate sie und löffelte gehorsam Brokkoli und Möhren auf ihren Teller.
    »Zuverlässig, geistvoll und charmant, aber manchmal auch ein ziemlicher Windhund«, half Craig Emma auf die Sprünge.
    »Genau.« Emma nickte. »Er war der geradezu perfekte Begleiter für Theateraufführungen. Manchmal glaubte ich sogar, dass … Aber das war natürlich dumm von mir, und eines Tages präsentierte er mir seine andere Seite. Damals war ich froh, dass ich nicht … Es war auf einem unserer Ausflüge nach Stratford. Auf dem Weg dorthin wohnte jemand, der Bücher verkaufen wollte, und Peter hatte einen Termin ausgemacht. Die Bücher gehörten einer alten Dame, deren Mann im Jahr zuvor gestorben war. Sie sah aus, als hätte sie seit Längerem nichts Vernünftiges mehr gegessen. Ich nehme an, dass sie dringend Geld brauchte. Peter gab sich sehr charmant – noch charmanter als sonst. Fast anbiedernd«, fügte sie mit geschürzten Lippen hinzu. »Er sah sich an, was sie zu verkaufen hatte, und lobte ihren Literaturgeschmack, obwohl ich persönlich nichts Besonderes daran finden konnte. Dann fing er an, ihr zu erklären, wie schwierig es heutzutage wäre, Leute für gute Literatur zu begeistern, und sagte, er wolle ihr einen Gefallen tun. Er würde die Bücher mitnehmen, und fragte, wie viel sie dafür haben wolle. Sie wirkte ziemlich verunsichert, doch schließlich sagte sie: ›Wie wäre es mit zweihundert Pfund?‹ Er blickte ihr tief in die Augen, schenkte ihr ein hinreißendes Lächeln und meinte, er würde gerne noch etwas drauflegen und gäbe ihr zweihundertfünfzig Pfund. Entzückt schlug sie ein. Er schrieb auf der Stelle einen Scheck aus, und wir luden die Bücher in seinen Kombi.«
    »Ja und dann?«, hakte Kate atemlos nach.
    »Er machte ihr noch ein paar Komplimente, verabschiedete sich, und wir fuhren weiter. Kaum waren wir um die Ecke gebogen und außer Sichtweite, fuhr er zu meiner Überraschung an den Straßenrand und begann zu jubeln.«
    »Jubeln?«
    »Er benahm sich wie ein Teenager, jauchzte und schrie. Ich dachte, er wäre verrückt geworden.«
    »Er hatte gerade einen Riesendeal gemacht.« Craig nickte.
    »Die meisten Bücher wären nichts wert, behauptete er, aber einige Stücke der Sammlung würden ihm gut und gern ein paar Tausend Pfund bescheren. Zwanzigmal mehr als das, was er ihr bezahlt hatte. Ich sagte ihm, dass wir zurückfahren sollten und dass er sie am Gewinn beteiligen müsse, wenn er die Bücher verkaufte.«
    »Wie hat er auf den Vorschlag reagiert?«
    »Er sah mich nur völlig verdattert an. Er hatte erwartet, dass ich ihn zu diesem gelungenen Coup beglückwünschen würde, und verstand überhaupt nicht, was ich von ihm wollte. Die Frau wäre doch wirklich dumm gewesen, redete er sich heraus. Natürlich hätte er ein Schnäppchen gemacht, aber nur, weil er wusste, wonach er zu suchen hatte. Er habe das Wissen und die Erfahrung, um ein gutes Geschäft zu erkennen, wenn es sich bietet. Daher stünde ihm der Gewinn auch rechtmäßig zu. Außerdem gäbe es Menschen, die von ihm abhängig seien, und um deren Wohl sorge er sich selbstverständlich als Erstes.«
    »Hast du dagegengehalten?«
    »Versucht habe ich es, aber er bestand darauf, dass er nichts Unrechtmäßiges getan habe. Die Frau sei sehr dumm gewesen und könne daher froh sein, dass er ihr zweihundertfünfzig gegeben habe. Ein anderer Käufer hätte es sicherlich bei den zweihundert belassen. Den restlichen Weg nach Stratford legten wir in ziemlich eisigem Schweigen zurück. Vor der Vorstellung spendierte er mir einen großen Drink und danach ein teures Essen. Er war ganz der Charmeur, den ich kannte, und nach einer gewissen Zeit fing ich an, mich für altmodisch und naiv zu halten. Wahrscheinlich bin ich es wirklich. Und er muss schließlich Geld verdienen, nicht wahr? Ich versuchte, mich davon zu überzeugen, dass Sentimentalität hier fehl am Platz wäre.«
    »Glaubst du, Estelle kennt diese Seite an ihm?«
    »Wahrscheinlich nicht.

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