Endstation
wie das enden wird. Ich muß den Computer selbst reparieren.«
»Harry!«
Sie hörte ein Klicken, dann das Summen der toten Leitung. Sie legte auf. Anders rief sofort die Telefongesellschaft an und fragte, ob es möglich war, die Herkunft des Gesprächs zu ermitteln. Deshalb also hat er auf die Uhr gesehen, dachte sie.
»Teufel«, fluchte Anders und warf den Hörer auf die Gabel. »Keine Spur, diese Idioten waren nicht einmal imstande, den ankommenden Anruf zu registrieren.« Er setzte sich drüben auf der anderen Seite des Raums auf einen Stuhl.
»Er war wie ein Kind«, sagte Janet und schüttelte den Kopf.
»Wie meint er das - den Computer reparieren?«
»Vermutlich wollte er sich die Drähte aus der Schulter reißen.«
»Er sagte doch, er hätte es versucht.«
»Vielleicht hat er es getan, vielleicht auch nicht«, sagte sie. Er ist jetzt durcheinander und steht unter dem Einfluß der vielen Stimulationen und Anfälle.«
»Ist es denn überhaupt technisch möglich, die Drähte und den Computer herauszureißen?«
»Ja«, antwortete sie. »Das kommt zumindest bei Tieren vor. Affen …« Sie rieb sich über die Augen. »Ist noch Kaffee da?«
Gerhard goß ihr einen Becher ein.
»Armer Harry«, sagte sie. »Für ihn muß es da draußen grauenhaft sein.«
Von gegenüber fragte Anders: »Was glauben Sie, wie wirr er tatsächlich sein dürfte?«
»Sehr.« Sie trank einen Schluck heißen Kaffee. »Ist noch Zucker da?«
»So wirr, daß er auf Computer losgeht?«
»Wir haben keinen Zucker mehr«, sagte Gerhard.
»Schon seit Stunden nicht mehr.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte sie.
»Er hat die Schaltpläne für das Krankenhaus bei sich«, erklärte Anders. »Der Hauptcomputer, der bei dieser Operation assistierte, befindet sich im Keller des Krankenhauses.«
Sie stellte ihren Becher hin und starrte ihn an. Dann rieb sie sich wieder über die Augen, griff nach dem Becher und stellte ihn wieder hin. »Ich weiß nicht«, sagte sie.
»Während Sie schliefen, haben die Pathologen angerufen«, sagte Anders. »Es steht jetzt fest, daß Benson mit einem Schraubenzieher auf die Tänzerin eingestochen hat. Er hat den Mechaniker und Morris überfallen. Also Maschinen und Leute, die mit Maschinen zu tun haben. Morris stand für ihn in Verbindung mit der eigenen Mechanisierung.«
Sie lächelte ein wenig. »Und ich dachte, ich sei die Psychiaterin.«
»Ich frage ja nur, ist das möglich?«
»Natürlich ist das möglich.«
Das Telefon läutete wieder. Janet meldete sich. »Hier Neuropsychiatrische Forschungsabteilung.«
»Hier ist die Telefongesellschaft«, sagte eine Männerstimme. »Wir haben noch einmal für Captain Anders den Anruf nachgeprüft. Ist er da?«
»Augenblick.« Sie nickte Anders zu. Er hob den Hörer an dem Nebenapparat ab.
»Hier Anders.« Es entstand eine lange Pause. Dann bat er: »Würden Sie das bitte wiederholen.« Er nickte und hörte zu. »Welchen Zeitraum haben Sie geprüft? Ich verstehe, vielen Dank.«
Er legte auf und hob sofort wieder ab, um neu zu wählen. »Klären Sie mich bitte über diese Atombatterie auf?« »Was ist damit?«
»Ich will wissen, was passiert, wenn sie beschädigt wird«, sagte Anders.
Er wandte sich ab und sagte in die Sprechmuschel: »Bitte Sprengstoffabteilung. Hier Anders von der Mordkommission.« Er kehrte Janet Ross den Rücken zu. Janet erklärte: »Er trägt etwa siebenunddreißig Gramm radioaktives Plutonium, Pu 239, bei sich. Wenn die Abschirmung aufbricht, ist jeder ringsum einer gefährlichen Strahlung ausgesetzt.«
»Welche Partikel werden emittiert?«
Sie sah ihn überrascht an.
»Ich habe auch studiert«, sagte er. »Wenn es sein muß, kann ich sogar lesen und schreiben.«
»Alphapartikel«, antwortete sie.
Anders beugte sich über den Hörer. »Hier Anders von der Mordkommission. Ich brauche sofort einen Wagen zum Universitätskrankenhaus. Möglicherweise besteht Strahlungsgefahr. Der Mann und seine unmittelbare Umgebung könnten mit Alphapartikeln Pu 239 verseucht sein.« Er lauschte, dann wandte er sich an Janet. »Kann etwas explodieren?«
»Nein.«
»Keine Explosionsgefahr«, sagte Anders. »In Ordnung, ich verstehe. Schicken Sie die Leute so rasch wie möglich her.«
Er legte auf.
Janet Ross fragte: »Würden Sie mir freundlicherweise erklären, was hier vorgeht?«
»Die Telefongesellschaft hat die Leitung noch einmal überprüft«, sagte Anders. »Zu dem Zeitpunkt, als Benson anrief, erhielt das Krankenhaus über die
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