Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung
Pax und im Protektorat gebeten... aufgefordert... ein großes Schiff zu bauen... ein Schiff für jede Welt.«
»Wir haben Tausende von Schiffen...«, beginnt der Priester-Captain und verstummt.
»Ja«, schnurrt der Kardinal. »Diese Schiffe werden die neue Erzengel-Technologie benutzen. Aber sie werden nicht wie Ihre Raphael sein – ein leicht bewaffneter Kurier –, sondern die tödlichsten Schlachtschiffe, die dieser Spiralarm jemals gesehen hat. Sie werden imstande sein, jeden Punkt in der Galaxis in weniger Zeit zu erreichen, als ein Landungsboot braucht, um in den Orbit aufzusteigen. Jedes Schiff wird nach seiner Heimatwelt benannt werden, jedes wird von ergebenen Pax-Offizieren befehligt werden, wie Sie einer sind – Männer und Frauen, die bereit sind, Tod und Auferstehung auf sich zu nehmen –, und jedes wird imstande sein, ganze Schwärme zu vernichten.«
De Soya nickt. »Ist das die Reaktion des Heiligen Vaters auf die Offenbarung, welche Gefahr das Kind darstellt, Eure Eminenz?«
Lourdusamy geht wieder um den Tisch und setzt sich auf seinen hohen Thron, als wäre er erschöpft. »Teilweise, Federico. Teilweise. Mit dem Bau dieser neuen Schiffe wird binnen des nächsten Standardjahrzehnts begonnen werden. Die Technologie ist schwierig... sehr schwierig. Derweil wird der Cybridsukkubus weiterhin Krankheiten verbreiten wie ein ansteckender Virus. Dieser Teil hängt von Ihnen ab – von Ihnen und Ihrer verstärkten Mannschaft von Virensuchern.«
»Verstärkt?«, wiederholt de Soya. »Werden Sergeant Gregorius und Corporal Kee weiter mit mir reisen?«
»Ja«, knurrt der Kardinal. »Sie wurden bereits verpflichtet.«
»Woher kommt die Verstärkung?«, fragt de Soya, dem bei der Vorstellung graust, dass ein Kardinal vom Heiligen Offizium seiner Mission zugeteilt wird.
Kardinal Lourdusamy spreizt die feisten Finger, als würde er den Deckel einer Schatzkiste heben. »Nur ein weiteres Besatzungsmitglied, Federico.«
»Ein Offizier der Kirche?«, fragt der Priester-Captain und fragt sich, ob er den päpstlichen Diskey an einen anderen Commander übergeben muss.
Lourdusamy schüttelt den Kopf. Seine großen Hängebacken geraten bebend in Bewegung. »Ein einfacher Krieger, Pater Captain de Soya. Eine neue Art von Krieger, eigens für die neue Armee Christi herangezüchtet.«
De Soya versteht nicht. Das hört sich an, als würde die Kirche mit eigenen Biomodifikationen auf die Nanotechnologie der Ousters reagieren.
Das würde der gesamten Kirchendoktrin widersprechen, die de Soya beigebracht wurde.
Wieder scheint der Kardinal die Gedanken des Priester-Captains zu lesen.
»Nichts dergleichen, Federico. Einige... Verbesserungen... und eine einzigartige Ausbildung durch einen neuen Zweig des Pax-Militärs, aber dennoch vollkommen menschlich... und ein Christ.«
»Ein Soldat?«, sagt de Soya ratlos.
»Ein Krieger«, sagt Lqurdusamy. »Nicht in der Hierarchie der Pax-Flotte.
Das erste Mitglied der Elitelegion, die einmal die Speerspitze des Kreuzzugs bilden soll, den Seine Heiligkeit heute bekannt geben wird.«
De Soya reibt sich das Kinn. »Und wird er meinem direkten Befehl unterstehen, genau wie Gregorius und Kee?«
»Gewiss, gewiss«, grollt Lourdusamy, lehnt sich zurück und faltet die Hände über seinem stattlichen Bauch. »Es wird nur eine Veränderung geben, die Seine Heiligkeit nach Beratung mit dem Heiligen Offizium für erforderlich erachtete. Sie wird ihren eigenen päpstlichen Diskey erhalten, der ihr separate Befugnis bei militärischen Entscheidungen und allen Vorgehensweisen einräumt, die zum Schutz der Kirche erforderlich sind.«
»Sie«, wiederholt de Soya und versucht verzweifelt zu verstehen. Wenn er und diese geheimnisvolle »Kriegerfrau« gleiche päpstliche Befugnis haben, wie sollen sie dann überhaupt Entscheidungen treffen können?
Bisher hat jeder Aspekt ihrer Suche nach dem Kind militärische Facetten und Auswirkungen gehabt. Jede Entscheidung, die er getroffen hat, war dem Wohl der Kirche gewidmet. Es wäre besser, wenn er einfach entlassen und ersetzt werden würde, statt diese falsche Verteilung der Macht zu erdulden.
Bevor er das in Worte kleiden kann, beugt sich Kardinal Lourdusamy nach vorn und spricht so leise, wie es sein grollender Bass ermöglicht.
»Federico, Seine Heiligkeit sieht Sie nach wie vor als Beteiligten in dieser Sache... und Hauptverantwortlichen. Aber Unser Herr hat eine schreckliche Notwendigkeit enthüllt, die der Heilige Vater von Ihnen
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