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Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung

Titel: Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Kirche nicht mehr duldet, dass seelenlose Maschinen wahre Intelligenz besitzen, wurde dieses Kind als Agentin der besiegten KIs programmiert...
    als Agentin des Widersachers.«
    De Soya reibt sich die Wangen. Plötzlich ist er sehr müde. »Sie sprechen, als wäre sie noch am Leben«, sagt er leise, »und immer noch ein Kind.«
    Kardinal Lourdusamys Seidentalar raschelt, als er seine Haltung verändert. Er spricht in einem geheimnisvollen Bariton weiter. »Sie lebt«, sagt er. »Und sie ist noch ein Kind.«
    De Soya betrachtet das Holo des Mädchens, das zwischen ihnen schwebt.
    Er berührt den Würfel, worauf das Bild erlischt. »Kryogenische Lagerung?«, fragt er.
    »Auf Hyperion gibt es Zeitgräber«, grollt Lourdusamy. »Ein Ding namens Sphinx, an das Sie sich möglicherweise aus dem Gedicht oder der Kirchengeschichte erinnern – wurde als Tor durch die Zeit benutzt.
    Niemand weiß, wie es funktioniert. Bei den meisten Menschen funktioniert es überhaupt nicht.« Der Kardinal sieht den Admiral an, dann wieder den Priester-Captain vor sich. »Dieses Kind verschwand vor rund zweihundert-vierundsechzig Standardjahren in der Sphinx. Damals wussten wir schon, dass sie gefährlich für den Pax ist, aber wir kamen zu spät. Wir verfügen über Informationen, dass sie in weniger als einem Standardmonat wieder aus diesem Grab herauskommen wird... immer noch als Kind. Und als tödliche Bedrohung für den Pax.«
    »Eine Bedrohung für den Pax...«, wiederholt de Soya. Er versteht nicht.
    »Seine Heiligkeit hat diese Gefahr vorausgesehen«, brummt Kardinal Lourdusamy. »Vor fast dreihundert Jahren sah sich Unser Herr veranlasst, Seine Heiligkeit über die Bedrohung zu informieren, die von diesem Kind ausgeht, und nun hat der Heilige Vater beschlossen, sich mit dieser Gefahr auseinander zu setzen.«
    »Ich verstehe nicht«, gesteht Pater Captain de Soya. Das Holo ist ausgeschaltet, aber er kann im Geiste immer noch das unschuldige Gesicht des Kindes sehen. »Wie kann dieses kleine Mädchen eine Gefahr darstellen... damals wie heute?«
    Kardinal Lourdusamy packt de Soya am Unterarm. »Als Agentin des TechnoCore wird sie einen in den Leib Christi eingepflanzten Virus darstellen. Seiner Heiligkeit wurde offenbart, dass das Mädchen über Kräfte verfügt... Kräfte, die keines menschlichen Ursprungs sind. Eine dieser Kräfte ist es, dass sie die Gläubigen verleiten kann, sich vom Licht der Lehre Gottes abzuwenden, ihre Erlösung aufzugeben, um dem Widersacher zu dienen.«
    De Soya nickt, obwohl er nichts versteht. Sein Unterarm schmerzt vom kräftigen Händedruck Lourdusamys. »Was wünschen Sie von mir, Eure Eminenz?«
    Admiral Marusyn antwortet mit einer lauten Stimme, die de Soya nach dem ganzen leisen Flüstern erschreckt. »Mit sofortiger Wirkung«, bellt Marusyn, »sind Sie Ihres Flottenkommandos enthoben, Pater Captain de Soya. Ihre Aufgabe ab sofort wird sein, dieses Kind... dieses Mädchen... zu finden und in den Vatikan zu bringen.«
    Der Kardinal scheint ein ängstliches Funkeln in de Soyas Augen zu sehen. »Mein Sohn«, sagt er, und nun klingt seine tiefe Stimme beruhigend,
    »haben Sie Angst, dem Kind könnte ein Leid geschehen?«
    »Ja, Eure Eminenz.« De Soya fragt sich, ob er sich mit diesem Eingeständnis nicht selbst disqualifizieren wird.
    Lourdusamys Klammergriff wird gelockert, wird zu einer
    freundschaftlichen Berührung. »Seien Sie gewiss, mein Sohn, dass niemand im Heiligen Stuhl... niemand im Pax... die Absicht hat, diesem kleinen Mädchen ein Haar zu krümmen. Tatsächlich hat der Heilige Vater uns Anweisung gegeben... Ihnen Anweisung gegeben... dass es Ihre zweithöchste Priorität sein soll, jedes Unheil von ihr abzuwenden.«
    »Ihre oberste Priorität«, sagt der Admiral, »besteht darin, sie hierher zu bringen... nach Pacem. Zum Pax-Kommando hier im Vatikan.«
    De Soya nickt und schluckt. Die Frage, die ihm am deutlichsten durch den Kopf geht, lautet: Warum ich? Laut sagt er: »Ja, Sir. Ich verstehe.«
    »Sie werden einen päpstlich autorisierten Diskey erhalten«, fährt der Admiral fort. »Sie können alles Material, jede Hilfe, Unterstützung oder Personal anfordern, die Ihnen die lokalen Pax-Behörden zur Verfügung stellen können. Haben Sie dazu Fragen?«
    »Nein, Sir.« De Soyas Stimme ist fest, aber seine Gedanken überschlagen sich. Ein päpstlich autorisierter Diskey würde ihm mehr Macht geben als den Planetengouverneuren des Pax.
    »Sie werden noch heute ins Hyperion-System

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