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Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Titel: Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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sagt, das Buch ist in jämmerlichem Zustand.«
    Aber ..., protestierte Blake stumm.
    »Na, na«, sagte Diana Bentley, die plötzlich hinter ihrem Mann aufgetaucht war und beruhigend die Hand auf Blakes Schulter legte. »Du solltest dich nicht mit schmutzigen alten Büchern abgeben. Sicher wimmeln die von Bazillen.«
    »Es war ... es sollte für meine Mum sein«, stotterte Blake und rechnete mit ihrem Mitgefühl. »Ich wollte sie damit überraschen.«
    Sie schenkte ihm einen verständnisvollen Blick. »Wie süß«, murmelte sie. »Aber weißt du, Blake, ich glaube wirklich, deiner Mutter wäre ein weniger schmuddeliges Buch lieber. Vielleicht was über Blumen?«
    Ein Lächeln spielte um ihre Lippen.
    »Aber ich glaube, es könnte wichtig sein«, sagte Blake hilflos.
    »Diese heruntergekommene Schwarte?« Sie fuhr mit ihrer behandschuhten Fingerspitze über den Einband, als sei es weit unter ihrer Würde, sich die Hände schmutzig zu machen. »Ganz sicher nicht. Aber Giles restauriert nun mal gern alte Bücher. Er wird es aufbinden und ihm zu neuem Leben verhelfen.«
    Sir Giles schnaubte geringschätzig. »Himmel noch mal, Frau«, sagte er. »Nun hör schon auf, dich vor dem Kind lächerlich zu machen.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Mann hinter der Kasse zu. »Nun?«
    Der Verkäufer, der beim Anblick von Sir Giles' schwarzen Augenbrauen schwach wurde, sah zwischen dem Mann und dem Jungen hin und her. »Einverstanden«, sagte er schließlich, nahm die Scheine und steckte sie in seine Kasse, hastig, bevor er es sich anders überlegen konnte.
    Er zog die Schultern hoch. »Tut mir Leid, Kumpel«, sagte er zu Blake, »aber auch mit Büchern werden heutzutage nur Geschäfte gemacht.«
    »Ärgere dich nicht«, sagte Diana freundlich, half Blake, seinen Rucksack zu schultern, und ging neben ihm her aus dem Laden. »Du kannst jederzeit zu uns nach Hause kommen, wenn du das Buch noch einmal ansehen möchtest.« Sie lächelte über ihren Einfall. »Doch, wirklich! Giles besitzt eine großartige Sammlung. Du musst mal vorbeikommen.«
     

Zehn
     
    en restlichen Weg zum College legte Blake mit hängenden Schultern zurück. Nicht nur, dass er verschlafen und das unbedruckte Buch verloren hatte, jetzt war ihm auch noch ein anderes, möglicherweise wichtiges Buch durch die Lappen gegangen. Es lief aber auch nichts so, wie es sollte! Er kickte gegen die Blätter, die über Nacht von den Bäumen gefallen waren. Kein einziges Mal schaute er auf, nicht einmal, als er mit eingezogenem Kopf durch die in dem gewaltigen Tor von St.Jerome's eingelassene kleine Holztür trat. Aus Gewohnheit ging er sofort ins Pförtnerhäuschen.
    »Eine Nachricht für dich, Blake!«, beeilte sich Bob Barrett zu sagen und bückte sich schon danach. »Und zwar mit deinem Namen darauf!«
    »Danke«, sagte Blake düster und nahm den Umschlag, ohne ihn anzusehen.
    »Na, so schlimm kann's ja wohl nicht sein. Was ist...«
    In diesem Moment klingelte das Telefon, und Bob musste abnehmen. Blake nutzte die Gelegenheit, um ohne weitere Erklärungen zu verschwinden. Er hatte keine Lust, jetzt mit jemandem zu reden.
    Er deutete einen halbherzigen Gruß an und ging zur Bibliothek, wo ihm sofort Mephistopheles auf die Füße sprang. Wahrscheinlich wollte er sich für gestern Abend rächen.
    »Blödes Vieh«, brummte Blake, als der Kater davonlief. Er bückte sich, um sein Schnürband wieder zu binden.
    Aus den Augenwinkeln sah er Paula Richards, die geschäftig herumhantierte, hier und da etwas aus den Regalen nahm und wie ein wirbelnder Derwisch durch die Bibliothek fegte. Im Moment wollte er ihr nicht unbedingt über den Weg laufen - womöglich verdächtigte sie ihn wegen der beschädigten Bücher von gestern Abend. Er beschloss, zur anderen Seite des Rasenrondells zurückzugehen, wo er auf der Bank unter einem Baum ungestört auf seine Mutter und seine Schwester warten konnte.
    Er setzte sich auf die von Regentröpfchen übersäte Bank, drehte und wendete den Brief in seinen Händen und achtete darauf, dass er nicht nass wurde. Immer noch fielen ein paar gehässige Regentropfen durch das Blätterdach und landeten in seinem Nacken, aber es war der trockenste Platz, den er finden konnte.
    Der Umschlag aus steifem weißen Papier trug das College-Wappen: ein Kreis aus Sternen um einen Ritterhandschuh, der statt eines Schwertes eine gespitzte Feder hielt. Tatsächlich stand vorn auf dem Umschlag in schnörkelig geschwungenen Buchstaben sein Name:

    Er fragte sich,

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