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Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Titel: Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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ihnen offenbar nicht helfen. Nicht jetzt.
    Blake war enttäuscht. Er hatte noch so viele Fragen, er wollte noch so vieles wissen, und doch blieb das Buch hoffnungslos stumm.
    »Ich hab's!«, rief er plötzlich und schnalzte mit dem Finger. »Manchmal ist es schwieriger, die Frage zu formulieren, als die Antwort zu finden.«
    »Hä?«, sagte Duck verwirrt.
    »Das hat Professor Jolyon gesagt«, erklärte er. »Ich darf keine undeutliche Frage stellen, wie zum Beispiel: >Was wird in der Zukunft sein?< Das ist zu allgemein. Ich muss es genauer formulieren. Vielleicht kann uns das Buch dann helfen.«
    Er überlegte eine Weile, um sich die Worte zurechtzulegen, dann fragte er klarer und in überzeugterem Ton als vorher: »Wo ist das Buch mit den leeren Seiten, das ich am Dienstag Nachmittag in der Bibliothek gefunden habe?«
    Duck sah gespannt auf. Psalmanazar aber umklammerte das Buch plötzlich fester. Seine Fingerknöchel schimmerten weiß aus dem Schmutz seiner Hände hervor. Was war der Grund für diese Veränderung? Blake beobachtete ihn von der Seite, doch der Blick des Mannes blieb unergründlich auf sein Buch gerichtet.
    Der Junge folgte seinem Blick. »Langsam erscheinen Wörter auf der Seite«, flüsterte er. »Aber ganz schwach. Ich kann sie noch nicht entziffern.«
    Er beugte sich weiter vor. Sein Mund wurde trocken. »Na super!
    Schon wieder ein Rätsel«, sagte er verzweifelt, als er die Worte erkennen konnte.
    »Schnell! Lies vor!«, sagte Duck. »Ich bin gut im Rätselraten. Ich kann dir helfen.«
    Blake wartete einen Moment, aber dann, als er allein nicht hinter die Bedeutung kam, las er Duck die Zeilen vor. Sie schienen simpel und waren doch knifflig:

    Er stöhnte. »Das ist ja noch mysteriöser als das erste Gedicht, das ich gesehen habe«, sagte er.
    Duck wiederholte die Worte ein ums andere Mal, um sie auswendig zu lernen. Ihre Lippen bewegten sich, und ihre Nase zuckte wie bei einem mümmelnden Kaninchen. Blake sah abwechselnd auf sie, dann auf das Buch, er wollte mit Willenskraft den Sinn der Worte durchschauen — aber es war einfach nicht möglich.
    »Ich versteh's nicht«, sagte er schließlich, und seine dunklen Haarfransen fielen ihm in die Augen.
    Da hob Duck die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Ich glaube, ich hab's.«
    Die Worte kamen so leise, dass Blake sie kaum verstand.
    »Was?«
    »Also, ich verstehe nicht alles«, verbesserte sie sich, als er sie ungläubig ansah. »Aber wenigstens den Sinn verstehe ich. Ich weiß, glaube ich, wie wir das Letzte Buch finden können.«
    »Hä?« Blake war wie vom Donner gerührt. »Und wie?«
    »Lies es noch mal«, sagte sie, »und stell dir dabei erst sein Buch vor« - sie nickte zu dem Obdachlosen hin - »dann das Buch von Endymion Spring, das du nicht mehr hast, und dann das Letzte Buch.«
    Blake schüttelte den Kopf. »Ob ich mir das vorstelle oder nicht, was macht das für einen Unterschied?«
    »Es kommt genau auf diese Reihenfolge an«, sagte sie rätselhaft. »Darin liegt die Lösung.«
    Sie befasste sich wieder mit dem Hund. »Versuch's noch mal«, forderte sie Blake auf, als er sie zweifelnd ansah.
    Blake gab sich alle erdenkliche Mühe, aber auch mit Ducks Ratschlag fand er keinen Sinn in den Zeilen. Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft verhedderten sich hoffnungslos zu einem Knäuel, das er beim besten Willen nicht entwirren konnte.
    »Ich versteh's trotzdem nicht«, sagte er.
    »Pass auf, sieh dir sein Buch an«, begann Duck mit ihrer Erklärung und nickte wieder zu dem Mann namens Psalmanazar hin. Inzwischen waren einige der losen Seiten zwischen seinen Fingern hindurch auf den Boden geflattert wie tote Motten. »Dieses Buch ist dabei, auseinander zu fallen — nicht mehr lange, dann ist es sozusagen vergangen. Das bedeutet der erste Satz des Rätsels: Gegenwärtiges vergangen.«
    Blake warf ihr einen skeptischen Blick zu.
    »Dann das Buch, das du in der Bibliothek gefunden hast«, erklärte sie weiter. »Es ist verschwunden, und das ist der zweite Teil: Vergangnes ist verschwunden. Deutlicher könnte es nicht sein. Bleibt also das Letzte Buch, das, von dem uns Professor Jolyon erzählt hat, das mächtigste von allen. Und das wartet auf uns - falls wir die beiden anderen zusammenfügen können!«
    Erwartungsvoll sah sie Blake an. Sie dachte, er werde ihr gratulieren, stattdessen runzelte er die Stirn.
    »Aber wie um Himmels willen sollen wir das anstellen?«, lamentierte er. »Es ist sinnlos! Wir wissen ja nicht mal, wo das erste

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