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Endzeit

Endzeit

Titel: Endzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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materialisieren können.
    Sie zogen sie sich aus dem Zimmer zurück und fanden bald darauf eine dunkle Nische, in der sie es wagen wollten.
    Ich bin bereit, dachte Nona mit der ganzen Kraft ihres Bewußtseins. Dann tauchte sie erneut ein in jenen Strudel aus Farben und Formen und rief nach ihrem Körper .
    ENDE des ersten Teils

Die Mumie
    Leserstory von Klaus Giesert
    Ägypten war noch groß in jenen Tagen der Ramsessiden und konnte sich gegen die fremden, wandernden Völkerstämme behaupten, die von außen her gegen die Grenzen des Reiches vorgingen - Sardinier und Sizilien Etrusker und Lykier, Ächäer und Danaer hatten noch nicht in Ägypten eindringen können.
    Als Haremheb, der letzte Pharao der 18. Dynastie, kinderlos gestorben war, hatte der ehemalige Oberbefehlshaber der Bogenschützen, der Wagenkämpfer und des Fußvolkes, Paramessu, den Thron als rechtmäßiger Nachfolger bestiegen und fortan als Ramses I. über das nunmehr 1850 Jahre alte Reich am Nil-Ufer geherrscht.
    Nun, 230 Jahre nach Begründung des Geschlechts der Ramsessi-den, drohte das Reich seine Vormacht zu verlieren. Der letzte König der nun herrschenden 20. Dynastie, Ramses XI. hatte zwar den Thron innegehabt, die wahre Macht aber hatte bei zwei Hohepriestern gelegen, die sich die Herrschaft über den Norden und den Süden des Landes geteilt und so das Reich wieder entzweit hatten.
    Und nicht nur von außen bedrohten Feinde den Erhalt des Reiches. Darüber hinaus war das Volk in jener Zeit unzufrieden, denn die Preise waren gestiegen und die Löhne gefallen, nachdem man teures Eisen von jenseits der Grenzen hatte kaufen müssen, um den mit eisernen Waffen ausgerüsteten Gegnern des Reiches standhalten zu können.
    In dieser Zeit der allgemeinen Not zerriß die Nachricht die Mattheit des Landes, daß nun, nicht einmal ein halbes Jahr nach seinem Vater, auch der noch junge Pharao Ramses XII. gestorben war.
    Man sah Klageweiber durch die Straßen der Städte ziehen, wo im-mer die Nachricht vom plötzlichen Tod des Königs die Leute erreichte. In Windeseile zog sie von Gau zu Gau und legte ein Netz der Trauer über das Reich. Nicht nur der junge König, seine ganze Familie war dahingegangen: Nefertari, seine Frau, und die beiden Söhne waren ebenfalls tot, hieß es. Und das Reich rätselte, wie solches Unglück hatte geschehen können ...
    *
    Rahotep, der Wesir, eilte durch die Säulengänge an den Statuen längst dahingeschiedener Könige vorbei. Die Schritte seiner Sandalen hallten laut von den Wänden wider, während er die Gänge des dem Hauptgott Amun-Re geweihten Tempels entlanglief, dem vereinbarten Treffpunkt entgegen, wohin ihn die Hohepriester Antef und Mentuhotep zitiert hatten.
    Im düsteren Schein vereinzelter Fackeln erreichte er schließlich die mit einem Leopardenfell bekleidete Gestalt. Voller Verwunderung stellte er fest, daß sein Gegenüber allein war.
    »Endlich«, wurde er von Antef, der den Süden des Reiches verwaltete, barsch begrüßt. »Ihr habt auf Euch warten lassen, Wesir.«
    »Die Straßen von Memphis sind fast unpassierbar. Überall läuft das Volk zusammen. Seit drei Tagen sind alle Wege überfüllt.«
    »Einerlei«, winkte der Hohepriester ab. »Folgt mir.«
    »Wohin denn nun noch? Und warum dieses heimliche Treffen, hier, in einem Tempel?«
    Antef lächelte geheimnisvoll: »Amun-Re ist verschwiegen. Und die Wände seiner Tempel sind es auch.«
    Der Wesir folgte den ausgreifenden Schritten des Priesters mit einiger Mühe, so außer Atem, wie er war. Antef ging den Weg zurück, den Rahotep eben erst gekommen war.
    »Warum so geheimnisvoll?« fragte Rahotep noch einmal. »Gibt es etwas, was das Volk nicht erfahren sollte?«
    »Ihr kennt doch die Gerüchte, die umgehen, oder?«
    »Gerüchte?« Rahotep hatte sich die Fragen, die in Umlauf waren, in den letzten Tagen oft genug selbst gestellt. Seit ihn die Nachricht vom Tod der Königsfamilie erreicht hatte.
    Wie hatte die gesamte Familie auf einmal ausgelöscht werden können? Vielleicht von einer Krankheit? Oder war es ein gedungener Königsmörder gewesen? Soldaten etwa, die den Weg frei machen sollten für die Nachfolge eines neuen Pharaos? Womöglich gar für einen der beiden Hohepriester?
    Antef lächelte säuerlich, als hätte er Rahoteps Gedanken erraten. »Man verdächtigt uns des Königsmordes, Mentuhotep und mich.«
    Der Wesir wußte nichts darauf zu erwidern. Denn es stimmte. Ja, so dachte das Volk. Aber auch das wagte er dem Hohepriester nicht zu sagen.

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