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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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daß es in vier Tagen „losgehe“.
    Gernot lief zu Mon. Er fand sie in Gesellschaft eines Centauren über eine Bildtafel gebeugt.
Gernot hatte ganz anderes auf der Zunge. Aber nun, nach
einer flüchtigen Begrüßung, fragte er, ob diese Information,
noch in dieser Dekade nach Norg zu gehen, zutreffe.
Mon bejahte.
Als Gernot bemerkte, er zweifle, ob dort alles so vorbereitet
sei, wie man es brauche, antwortete sie, daß sie das auch nicht
wisse.
Dann zog sich der Centaure zurück.
Gernot nahm einen Stuhl, setzte sich seitlich neben Mons
Sitz rittlings darauf und bat dringlich: „Mon, du mußt mir
zuhören!“ Und sehr direkt fügte er hinzu:
„Es war deine
Absicht, daß wir das Museum finden?“ Als er „Museum“
sagte, brummte der Automat. Gernot ergänzte, nach Worten
suchend: „Diese Ausstellung, Zeugnisse eurer Geschichte…“
Mon wandte sich ihm zu, daß sich ihre und seine Knie
beinahe berührten. Sie lächelte schwach, so als wolle sie sagen:
Ich bin auf deine Fragen vorbereitet, Mensch. „Nicht direkt
meine Absicht. Ich wußte, daß ihr es finden werdet, ich selbst
war nicht dort…“
„Ja – aber…“ Gernot spürte, wie ihm der Faden verlorenging. „Was habt ihr damit bezweckt, warum, zum Teufel…“,
wieder brummte der Automat, von Gernot mit einer unwilligen
Handbewegung bedacht, „sollten wir es finden? Und überhaupt, was nützt eine solche Sammlung dort unter der Oberfläche? Wir verstehen das nicht!“
Mon sah ihn groß an. Dann sagte sie, und in ihren Augen
stand so etwas wie Enttäuschung, aber nur einen winzigen
Aufschlag lang: „Ihr versteht es nicht… Ja, spricht es denn
nicht für sich? Ist es nicht interessant für euch? Wie ich schon
sagte, ich selbst kenne es nicht. Aber ich würde mich schon
wundern, wenn es nicht reichhaltig und sehenswert wäre.
Wenn es nicht so ist – verzeih! Dann sind wir wohl zu sehr von
unseren Ansichten ausgegangen, haben menschliche nicht
getroffen…“ Ihr Lächeln hatte sich verstärkt. Gernot glaubte,
darin ein Zeichen dafür zu sehen, daß ihre Tirade nicht ganz so
ernst gemeint war, wie der Inhalt der Sätze glauben machen
wollte. Darin allerdings konnte man sich täuschen. Und er
bedauerte wieder einmal, daß der Automat den Tonfall der
Sätze nicht übertrug.
„Aber ich hoffe, daß die Tage für euch trotzdem nicht verloren waren.“
„So ist es doch nicht gemeint!“ Gernot hatte vergeblich
versucht, sie schon eher auf ihren Irrtum aufmerksam zu
machen, er rief die Worte förmlich beschwörend. „Es waren
wirklich sehr schöne und vor allem reiche, erkenntnisreiche
Stunden. Und für das Museum allein wünschte ich mir eine
Dekade Zeit, so informativ und vielsagend ist es – für die
gesamte Menschheit…“
Da Gernot langsam sprach, nahm sie die Gelegenheit wahr
einzuwerfen: „Nicht nur für die Menschheit, für uns auch…“
„Aber warum ist es nicht hier, für jedermann jederzeit zugänglich?“ Gernot hatte sich in Eifer geredet. Der Einwurf
Mons bestärkte ihn noch in seiner Haltung.
Doch nun fragte sie rasch: „Ist das so wichtig?“ Es war, als
bedaure sie ihre letzten Worte, als wolle sie nun Gernot
abermals unterbrechen. „Es gibt diese Sammlung. Ihr, und
damit die Menschen, habt Zugang. Nutzt ihn, wenn ihr es
wünscht.“ Sie machte eine Pause. „Nur – niemand von euch
sollte diese Kenntnis zum Gegenstand einer offiziellen Anfrage
an unseren Rat machen.“
„Siehst du! Das ist es, wofür ich gern den Grund wüßte.“
„Du wirst ihn erfahren, wenn du ihn nicht selbst erkennst. Ich
bin dafür nicht dein Partner.“ Und übergangslos wechselte
Mon das Thema. Sie nötigte Gernot förmlich, mit ihr –
zugegeben wichtige
– Einzelheiten des bevorstehenden
Umzugs zu besprechen, verlangte Entscheidungen. Und danach
traf sie Anstalten, sich umgehend mit ihren Mitarbeitern zu
beraten, nachdem ihre Fragen beantwortet waren. Gernot hatte
Mühe, sie zurückzuhalten. Aber das eine mußte er noch
loswerden. „Mon – was weißt du von Lim?“ fragte er deshalb
sehr direkt.
Mon stand in der Tür. Sie sah ihn überrascht und, so schien
ihm, ein wenig unwillig an. „Nichts“, sagte sie, und es war
echt, wie ihre Augen ausdrückten. „Hier gibt es keinen, soweit
mir bekannt ist, der Lim heißt. Lim ist ein alter und heute
ungewöhnlicher Name. Es wäre mir aufgefallen.“
Sagte sie wirklich die Wahrheit? fragte sich Gernot. Schon
wollte er Zweifel zum Ausdruck bringen, als er sich rechtzeitig
ihres

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