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Engel aus Eis

Titel: Engel aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla L�ckberg
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drehte ihn jedoch noch nicht um.
    »Ich weiß nicht. Aber ich hatte den gleichen Eindruck wie du. Er weiß, wer Britta ermordet hat, aber er schützt diese Person. Und er ist der Meinung, in gewisser Weise für ihren Tod verantwortlich zu sein.«
    »Wenn er es uns doch nur erzählen könnte!« Paula startete den Motor.
    »Ich kann mir partout nicht …« Martin trommelte irritiert auf das Armaturenbrett.
    »Aber du glaubst ihm?« Paula wusste die Antwort bereits.
    »Ja. Und dass er keine Kratzspuren hat, beweist, dass ich recht hatte. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum er den Mörder seiner Frau schützt und sich selbst für schuldig hält.«
    »Hier werden wir jedenfalls keine Lösung finden.« Paula fuhr vom Parkplatz herunter. »Wir haben die Fingerabdrücke der Töchter dabei. Lass sie uns so schnell wie möglich weiterleiten, damit wir ausschließen können, dass sie diese Spur auf dem Kissenbezug hinterlassen haben, und dann versuchen wir herauszufinden, wer es tatsächlich war.«
    »Etwas anderes können wir im Moment wohl nicht tun.« Martin seufzte schwer und blickte auf seiner Seite aus dem Fenster.
    Keinem von beiden fiel auf, dass sie gleich hinter Torp an Erica vorbeifuhren.

Fjällbacka 1945
    D ass Frans sah, was passierte, war kein Zufall. Sein Blick war Elsy auf dem gesamten Weg gefolgt. Er wollte sie beobachten, bis sie hinter dem Hügel verschwand. Der Kuss konnte ihm gar nicht entgehen. Er hatte das Gefühl, ihm wäre ein Dolch direkt ins Herz gestoßen worden. Sein Blut rauschte, doch in seinen Gliedmaßen breitete sich Eiseskälte aus. Es tat so weh, dass er glaubte, augenblicklich tot zu Boden fallen zu müssen.
    »Sieh mal einer an!« Erik hatte Hans und Elsy auch erblickt. »Das ist ja …«, lachte er kopfschüttelnd. Eriks Lachen brachte in seinem eigenen Kopf ein weißes Licht zur Explosion. Da er dringend ein Ventil für seinen Schmerz brauchte, stürzte er sich auf Erik und würgte ihn.
    »Halt die SCHNAUZE, du Arschloch!« Er drückte noch fester zu, obwohl er merkte, dass Erik nach Luft schnappte. Es war schön, die Angst in Eriks Augen zu sehen, das verkleinerte den ewig präsenten Klumpen in seinem Magen, der sich beim Anblick des Kusses mit einem Schlag verzehnfacht hatte.
    »Was tust du?«, schrie Britta gellend und starrte die Jungs an. Erik lag auf dem Rücken und Frans obenauf! Ohne zu überlegen, raste sie zu ihnen und zerrte an Frans’ Hemd, aber er schlug so kräftig mit dem Arm aus, dass sie hintenüberfiel.
    »Hör auf, Frans«, brüllte sie, während sie schluchzend rückwärtskroch. Der Klang ihrer Stimme weckte ihn auf. Er blickte auf Erik hinunter, dessen Gesicht bereits eine seltsame Farbe angenommen hatte, und ließ ihn hastig los.
    »Entschuldigebitte«, murmelte er und strich sich über die Augen. »Verzeih mir … ich …«
    Erik setzte sich auf, fasste sich an den Hals und sah ihn an.
    »Was zum Teufel ist in dich gefahren? Du hättest mich beinahe erwürgt! Bist du wahnsinnig?« Eriks Brille war verrutscht. Er nahm sie ab und setzte sie ordentlich wieder auf.
    Frans antwortete ihm nicht, sondern starrte dumpf vor sich hin.
    »Er ist doch in Elsy verliebt, kapierst du das nicht?« Britta wischte sich mit dem Handrücken die Tränen ab, die ihr noch immer über die Wangen liefen. »Wahrscheinlich hat er sich eingebildet, er hätte bei ihr eine Chance. Aber wenn du das glaubst, bist du dumm. Sie hat dich nie eines Blickes gewürdigt! Und nun wirft sie sich diesem Norweger in die Arme. Und ich …« Laut heulend hastete sie den Berg hinunter. Frans beobachtete ihre Flucht mit leerem Blick. Erik starrte ihn noch immer zornig an.
    »Verflucht noch mal, Frans. Du bist ja … Ist das wahr? Bist du in Elsy verliebt? Dann verstehe ich, dass du vorhin wütend geworden bist, aber du kannst doch nicht …« Erik schüttelte den Kopf.
    Frans gab ihm keine Antwort. Er konnte nicht. In seinem Kopf gab es nur Hans, der sich nach vorn beugte und Elsy küsste. Und Elsy, die seinen Kuss erwiderte.
    I nzwischensah Erica ganz genau hin, wenn ihr ein Polizeiauto entgegenkam, und in dem, das soeben kurz vor Torp an ihr vorbeigefahren war, meinte sie, Martin entdeckt zu haben. Sie fuhr nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag nach Uddevalla und fragte sich neugierig, wo Patriks Kollegen wohl gewesen waren.
    Die Sache eilte zwar eigentlich nicht, aber sie wusste, dass sie ohnehin keine Ruhe zum Schreiben finden würde, bevor sie nicht den neuen Informationen auf

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