Engel_der_Elemente-1
was ihren Chef wahrscheinlich freute. Es war nicht zu übersehen, welche ihrer Qualifikationen sie zu diesem Posten gebracht hatten. Sie nahm sich ihre Tasse und setzte sich ihm gegenüber.
Auf dem Schreibtisch konnte Anthony ihr Namenschild sehen.
Dafür, dass die Frau Maria heißt, hat sie ein sehr unchristliches Verhalten!, schoss ihm durch den Kopf.
Sie hatte sich derart provokant hingesetzt, sodass ihr Rock aufstand und er direkt zwischen ihre Schenkel sah. Im ersten Moment hatte er gar keine andere Wahl gehabt. Sie trug kein Höschen, was ihn nicht weiter verwunderte. Für einen Dämon zu arbeiten, hieß allzeit bereit zu sein. Ihm dagegen wurde es zu aufdringlich. Er sah ihr ins Gesicht und bearbeitete ihre Gedanken. Spielend kramte er in ihrem Gedächtnis herum, um das Büro von Beauford zu finden. Anthony fand sogar ein Bild von Rosalinde in ihrem Kopf. Maria war ohne Frage eifersüchtig. Sie hatte eindeutige Vorstellungen davon, was ihr Chef derzeit in seinem Büro tat. Zudem hatte sie einige andere, äußerst unangenehme Dinge in ihrem Kopf.
Anthony wusste jetzt alles, was er hatte erfahren wollen. Er schickte ihr das Bedürfnis, das sie ganz plötzlich, äußerst dringend, auf die Toilette musste. Da er unten nicht noch mal mit der Empfangsdame flirten wollte, setzte er Maria eine Szene von ihr in den Kopf. Eine sehr eindeutige, bei der die Empfangsdame sich mit der Zunge über die Lippen fuhr und dann den Kopf zwischen Marias Schenkeln steckte.
Sie entschuldigte sich. „Verzeihung, aber ich müsste mal für kleine Mädchen.“
„Kein Problem, ich möchte hier nicht so lange warten, bis Monsieur Beauford fertig ist. Ich werde einfach später wiederkommen“, sagte Anthony lächelnd und stand auf.
Er stieg in den Aufzug und drückte den Knopf für das Erdgeschoss. Jetzt musste er nur noch der Empfangsdame ein eindeutiges Bild zukommen lassen, dann könnte sie mit Maria eine interessante Mittagspause verleben. Anthony konnte keine Erinnerungen löschen, bloß verändern. Doch die Frauen würden ihn nur als Bewerber, der es sich anders überlegt hat, im Gedächtnis behalten.
Wieder zu Hause angekommen musste Edna feststellen, dass Anthony noch nicht zurück war. Deshalb ging sie mit den anderen in den Garten.
„Spielst du mit mir eine Runde Federball?“, fragte Layla sie.
„Ja, warum nicht. Wir haben ja doch nicht viel zu tun.“
Sie spielten eine halbe Stunde, ehe Anthony zurückkam. Edna hörte sein Auto bis in den Garten. Sie entschuldigte sich bei Layla und lief ins Haus um ihn zu begrüßen. Jetzt waren sie bloß zwei Stunden getrennt gewesen - doch ihr kam es wie eine Ewigkeit vor.
Anthony sah sie auf sich zulaufen. Lächelnd breitete er seine Arme aus, um sie aufzufangen.
„Hey mein Engel. Wie ich sehe, hast du mich genauso vermisst wie ich dich.“
„Mehr, als du dir vorstellen kannst, mein Knuddelhase. Was hast du herausgefunden?“
Anthony verdrehte bei dem ungeliebten Kosenamen die Augen. „Eine Menge. Wo ist Matalina? Sie wird es ebenfalls erfahren wollen. Deshalb sollte sie dabei sein, wenn ich anfange, zu erzählen.“
„Sie ist bei den anderen im Garten. Soll ich sie rufen?“
„Ja, da wäre lieb. Ich gehe ins Wohnzimmer, vielleicht bekomme ich ja Cal ans Telefon, so kann er direkt mithören", meinte er.
Edna nickte und lief in den Garten. „Matalina, Anthony ist zurück. Willst du dir anhören, was er herausgefunden hat?“
„Ja. Ich würde es gerne wissen", sagte sie und stand äußerst elegant aus der Hängematte aus.
Edna fragte sich immer wieder, wie sie das fertigbrachte. Sie selbst fiel immer unelegant heraus, egal wie sie es auch anstellte.
Im Wohnzimmer angekommen sahen sie Anthony mit dem Telefonhörer am Ohr vor dem kleinen Tisch stehen.
„Ich muss warten, ich werde durchgestellt in Cals Räume. Einfach furchtbar, dass er keine Durchwahlnummer hat. Diese Wartemusik ist grässlich“, erklärte er.
Anschließend stellte er das Telefon auf Lautsprecher um und die beiden Frauen verstanden sofort, was er meinte. Die Musik war ein gruseliger Elektropop. Zum Glück mussten sie die nicht lange ertragen, ehe Cals Stimme erklang.
„Hallo ...?“
„Onkel Cal, ich bin’ s. Ich wollte dir die Neuigkeiten erzählen.“
„Oh, sehr gut. Etwas Interessantes rausgefunden?“
Anthony erzählte, was er von Stephan erfahren hatte. Darauffolgend kam er zu Beauford. „Das Büro von diesem Beauford ist an der Vorderfront links. Seine Sekretärin hatte einen
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