Engel_der_Elemente-1
leicht zugänglichen Kopf. Getroffen habe ich den Kerl aber nicht, hatte eine Besprechung mit einer gewissen Rosalinde. Es war eine ganze Stunde im Kalender eingetragen. Keine weiteren Einträge oder Termine.“
„Ich denke, ich weiß, wer das ist", sagte Cal. „Das größte Bordell hier in der Stadt gehört einer Rosi, sie könnte es gewesen sein. Man sagt ihr nach, in schmutzige Geschäfte verwickelt zu sein. Ab und an verschwinden einige ihrer Mädchen, die daraufhin nie wieder gesehen werden. Sie selbst soll nymphoman sein. Ich weiß es aber nicht mit Gewissheit - mich spricht das ja nicht an. Vor ein paar Monaten habe ich sie mal getroffen. Das war, als die Unordnung begonnen hat. Sie ist eine außerordentlich schöne Frau mit schwarzem Haar bis zum Po hinunter. Außerdem sehr schlank und sie hat leicht asiatische Züge - was überhaupt nicht zu ihrem Namen passt.“
„Das war sie, die Sekretärin hatte ein Bild von ihr im Kopf, ich glaube, die war eifersüchtig.“
„Nun, die wird ja nicht wissen, dass ihr Chef ein Dämon ist. Armes Ding", gab Cal zurück.
Anthony lachte. „Armes Ding ist allerdings übertrieben, Onkel Cal. Die Frau war so willig wie nach einem Fruchtbarkeitsritual. Ich habe sie mit der Empfangsdame in die Mittagspause geschickt, die werden vermutlich ihren Spaß haben!“
Edna stand bei dieser Ausführung der Mund offen. Matalina grinste im Gegensatz dazu. „Gar nicht schlecht! Die werden sich unter dem Umstand sicher nicht sonderlich an dich erinnern.“
Er nickte Matalina zu. „Das habe ich ja damit auch bezweckt. So bin ich nur ein Bewerber, der nicht wiederkommt.“ Er wandte sich erneut in Richtung Telefon. „Onkel Cal, wir sollen uns ja Morgen mit Stephan treffen. Ich glaube, er kann uns noch nützlich sein. Du weiß sicher, dass er ein Wandler ist?“
„Sicher. In dieser Stadt bin ich der einzige Vampir, der einen Club besitzt. Die meisten anderen sind zwar ebenfalls Magische, wie Stephan. Auch gibt es ein paar niedere Vampire als Angestellte, doch ein Vampir als Chef – das ist mein Privileg.“
„Oho, sehr nett! Das bringt dir sicher einige Vorteile.“
„So ist es, normalerweise traut sich niemand, mir in die Quere zu kommen. Sozusagen bin ich hier der Boss. Wie ich schon einmal betont habe, bin ich zwar schwul, aber kein Weichei. Du solltest mitkommen zu Stephan. Soll ich dich abholen oder treffen wir uns dort?“
„Ich komme dahin. Matalina, möchtest du auch mitkommen?“
„Nein. Das überlasse ich mal euch. Haltet mich nur auf dem aktuellen Stand der Dinge.“
„Ich würde gerne mitkommen“, sagte Edna zu ihm.
„Weißt du, die Idee ist gar nicht mal so schlecht. Wenn ich Stephan überzeugen möchte, dass er mit uns zusammenarbeiten soll, ist es besser, wenn er schon mal eine oder sogar zwei der Engel kennenlernt", meinte Anthony.
Matalina sah ihn an. „An wen hattest du gedacht?“
„Ich würde vorschlagen, dass Layla mitkommt. Ich habe sie mit Edna zusammen kennengelernt und sie macht einen sehr schlauen Eindruck. Ich glaube, sie bemerkt und sieht Dinge, die anderen nicht so schnell auffallen.“
„Da kann ich dir nur recht geben. Edna fragst du sie bitte, wenn Raven und Isa nicht in der Nähe sind? Ich möchte nicht, dass sie sich benachteiligt fühlen.“ Matalina sah Edna bittend an.
Daraufhin meldete sich Cal wieder zu Wort.
„Für die zwei hätte ich eine kleine Aufgabe. Matalina, wenn es dir nichts ausmacht, nehme ich sie heute mit. Ich möchte durch die Clubs laufen und nach den verdächtigen Drogentütchen fragen. Mit mir werden die Besitzer reden, bei Stephans Nachfragen waren sie nicht so vertraulich. Wenn es in anderen Lokalen ebenfalls solche Vorfälle gab, werden sie es mir sagen.“
„Gut. Abgemacht. Das nenne ich Arbeitsteilung“, stimmte Matalina zu.
„Sag Isa und Raven, sie sollen um acht bei mir sein - und bitte nicht im Discodress, wir gehen ermitteln!“, forderte er, und legte grußlos auf.
„So weit, so gut. Ich werde den jungen Damen Bescheid sagen. Ich will noch kurz etwas in meinen Büchern nachsehen. Danach komme ich ins Esszimmer, da können wir uns zusammensetzten. Ich glaube, das ist längst überfällig. Sagen wir, in fünfzehn Minuten?“ Matalina drehte sich um und ging in Richtung Garten davon. Sie hatte keine Antwort abgewartet.
„Und was machen wir beide jetzt?“ Anthony zog Edna in die Arme.
„Wohl eher nicht das, was du jetzt denkst!“
Sie küsste ihn auf die Nasenspitze. „Jede Wette, das
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