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Engel der Kindheit

Engel der Kindheit

Titel: Engel der Kindheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skyla Hegelund
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Mitfühlend strich Alison ihm sanft über den Oberarm, der auf dem Dach des Mercedes lehnte.
    „Ob es die richtige Entscheidung war, werde ich erst am Ende meines Lebens wissen!“ Traurig blickte er Alison und Sven an, bevor er in seinen Wagen stieg und auf direktem Wege zur Villa fuhr.
    An den Linksverkehr hatte er sich schnell gewöhnt, obwohl er erst seit seiner Ehe mit dem Auto unterwegs war. Zuvor hatte er sich auf die verschiedenen öffentlich Verkehrsmittel wie Monorail, Rivercatfähre und Cityrail verlassen oder war mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Den Führerschein hatte er nach seiner Hochzeit mit Marie-Luise gemacht, da diese es für eine anmaßende Unverschämtheit gehalten hatte, dass er, als Zugehöriger der Familie Rodney, weiterhin mit öffentlichen Verkehrsmittel zur Arbeit hatte fahren wollen. In der Zeit, bis er die Fahrprüfung bestanden hatte, musste er die Dienste des Chauffeurs in Anspruch nehmen.
    „Maria, wir sind da!“ Rufend schloss Nils die Haustüre auf, in der linken Hand trug er Sam in seinem Kindersitz, der noch immer friedlich schlief.
    „Herr Keller! Wie schön!“ Ihren fülligen Körper bewegte Maria durch die Türe der Küche, dort hatte sie mit den anderen Bediensteten einen Plausch gehalten.
    „Meine Güte, ist der klein und winzig! Den müssen wir aber aufpäppeln, aber wir werden es schon schaffen!“ Gerührt sah sie ihrem Arbeitgeber zu, wie liebevoll er seinen Sohn aus der Sitzschale nahm. Vollkommen verschwand das kleine Kind in seinen großen Händen, vorsichtig bettete er es in seinem Ellenbogen. Erfahren wie sie war, sah sie sofort, dass sie das Kind nicht an sich nehmen durfte. Aus seinen Augen sprach eine tiefe Liebe, er würde all seine Zeit opfern, um sich selbst so viel wie möglich um seinen Sohn zu kümmern.
    „Maria, er wird doch in meinem Zimmer schlafen! Ich...“, entschuldigend lächelte er ihr zu, „ich werde ihn mit in mein Bett nehmen! Er ist so klein und braucht sicherlich die Nestwärme!“ Wenn sie ihn für sentimental halten würde, ...hätte sie wahrscheinlich Recht! In der Zeit, in der sein Sohn auf seiner Brust gelegen hatte, waren sie fest zusammengewachsen. Sam füllte sein leeres Herz, das um Lena trauerte, ein wenig aus.
    „Ist gut, Herr Keller! Soll ich irgendetwas in Ihr Zimmer räumen?“ Schmunzelnd sah Maria den großen, selbstsicheren Mann an, der so verliebt in das Kindergesicht sah.
    „Nein, ich nehme nur Sam zu mir, alles andere bleibt im Kinderzimmer! Morgen früh werde ich ihn zuerst auf dem Rathaus anmelden, bevor ich zur Arbeit gehe!“
    Glücklich nahm Nils Sam mit in das Wohnzimmer, setzte sich in den schweren Sessel und wiegte ihn in seinen Armen, während er ihn ununterbrochen ansah.
    Nachts legte er Sam neben sich in das große Bett, barg beschützend die Arme um ihn, stand mitten in der Nacht auf, fütterte und wickelte ihn und schlief wieder zufrieden neben seinem Sohn ein.
    Am nächsten Morgen übergab er Sam in Marias Obhut, fuhr zum Rathaus und meldete ihn auf den Namen `Sam Keller´ an.

17. Kapitel                 
    „Lena, wann sehe ich dich wieder?“ Krischan, der Lena fest in seinen Armen hielt, war zu ihr in die Kurklinik gekommen.
    In ein paar Minuten würde ihr Vater kommen und sie endlich abholen. Über ein Vierteljahr hatte sie ihre Babs nicht mehr gesehen, solche Sehnsucht hatte sie nach ihr.
    Der laue Wind spielte mit ihren Haaren, warm schien die Sonne aus einem azurblauen, wolkenlosen Himmel. Bis auf den letzten Platz waren die Fähren, die die Urlauber nach Amrum brachten, gefüllt. Auf Amrum begann die Saison, die von Anfang Mai bis Ende September ging. Während dieser Zeit übernahmen die Feriengäste die Insel. Erst, wenn die letzten Gäste abgefahren waren, konnten die Insulaner wieder ihrem gewohnten, ruhigen Leben nachgehen. Dann trafen sie sich zum Klönen und Schnacken beim süßen Tee und steifen Grog in den engen, gemütlichen Wohnzimmern der Dorfbewohner.
    „Ich werde in den Sommerferien kommen, ich verspreche es dir!“ Vertraut lehnte Lena ihren Kopf an seine breite Brust. Jeden Abend der letzten zwei Wochen hatten sie bei Krischan verbracht. Zwangsläufig hatten die Abende im Bett geendet. Lena mochte seine liebevolle Art sie zu berühren, verspürte aber keine Leidenschaft oder Sehnsucht nach ihm. Für sie war er der gute Freund geblieben, der er immer gewesen war, nur dass sie Intimitäten austauschten, die Krischan mit Liebe erfüllten.
    „Lena, ich liebe

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