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Engel Der Nacht

Engel Der Nacht

Titel: Engel Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Chaunceys Geschenk
an dich. Wenn er es auch nicht ganz freiwillig hergegeben hat«, fügte er mit einem verschwörerischen Grinsen hinzu.
    Patch sah Rixon schief an. »Was weißt du über das Buch Enoch ?«
    »Ungefähr so viel wie jeder andere gefallene Engel auch: wenig bis gar nichts.«
    »Ich habe gehört, es gibt da eine Geschichte im Buch Enoch. Von einem gefallenen Engel, der zum Menschen wird.«
    Rixon krümmte sich vor Lachen. »Bist du verrückt geworden, mein Freund?!« Er legte die Außenkanten seiner Hände aneinander, ein offenes Buch formend. »Das Buch Enoch ist eine Einschlafgeschichte. Und offenbar eine gute. Hat dich direkt ins Traumland geschickt.«
    »Ich will einen menschlichen Körper.«
    »Dann solltest du dich über die zwei Wochen freuen und über den Körper eines Nephilim. Halb menschlich ist besser als nichts. Chauncey kann nichts an dem ändern, was geschehen ist. Er hat einen Eid geschworen, und er muss ihn erfüllen. Genau wie letztes Jahr und das Jahr davor …«
    »Zwei Wochen sind nicht genug. Ich will ein Mensch werden. Für immer.« Patch sah Rixon tief in die Augen, forderte ihn mit seinem Blick heraus, erneut zu lachen.
    Rixon fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Das Buch Enoch ist ein Märchen. Wir sind gefallene Engel, keine Menschen. Wir waren nie menschlich, und wir werden es auch nie sein. Und das ist das Ende der Geschichte. Jetzt hör auf hier herumzugammeln, und hilf mir lieber herauszufinden, wie wir nach Portland kommen.« Er legte den Kopf in den Nacken und beobachtete den tintenfarbenen Himmel.
    Patch sprang von dem Grabstein. »Ich werde ein Mensch.«
    »Aber sicher doch, mein Freund, klar kannst du das.«
    »Das Buch Enoch sagt, ich muss meinen Nephilim-Vasallen töten. Ich muss Chauncey töten.«

    »Nein, das musst du nicht«, sagte Rixon leicht gereizt. »Du musst ihn besetzen. Ein Vorgang, bei dem du seinen Körper nimmst und ihn als deinen eigenen benutzt. Ohne dich entmutigen zu wollen, du kannst Chauncey nicht töten. Nephilim können nicht sterben. Und hast du dir auch mal Folgendes überlegt: Wenn du ihn töten könntest, dann könntest du ihn nicht mehr besetzen.«
    »Wenn ich ihn töte, dann werde ich ein Mensch, und ich müsste ihn nicht besetzen.«
    Rixon drückte die inneren Augenwinkel zusammen, als wüsste er, dass sein Argument auf taube Ohren stoßen würde und als bereitete ihm das Kopfschmerzen.
    »Wenn wir Nephilim töten könnten, dann hätten wir inzwischen einen Weg gefunden. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber wenn ich nicht bald in die Arme dieser blonden Betty komme, dann verbrutzelt mein Hirn. Und außerdem auch noch ein paar andere Teile meines …«
    »Zwei Möglichkeiten«, sagte Patch.
    »Ah?«
    »Entweder rette ein Menschenleben und werde Schutzengel, oder töte deinen Nephilim-Vasallen und werde ein Mensch. Such’s dir aus.«
    »Ist das noch mehr Mist aus dem Buch Enoch ?«
    »Dabria hat mir einen Besuch abgestattet.«
    Rixons Augen weiteten sich, und er lachte prustend. »Deine psychotische Exfreundin? Was macht die denn hier unten? Ist sie gefallen? Hat ihre Flügel verloren, was?«
    »Sie ist heruntergekommen, um mir zu erzählen, dass ich meine Flügel wiederbekommen kann, wenn ich ein Menschenleben rette.«
    Rixons Augen weiteten sich noch mehr. »Wenn du ihr trauen kannst, dann würde ich sagen, schlag zu. Ein Schutzengel zu sein ist nicht schlecht. Den Tag damit zu verbringen,
Sterbliche vor Gefahren zu beschützen … das könnte Spaß machen, wobei es natürlich auf den Sterblichen ankommt, den man dir bestimmt.«
    »Aber wenn du es dir aussuchen könntest?«
    »Ah, nun ja, meine Antwort hängt von einer sehr wichtigen Unterscheidung ab. Bin ich völlig besoffen … oder komplett verrückt?«
    Als Patch nicht lachte, sagte Rixon nüchtern: »Es gibt aber keine Wahl. Weil ich nämlich nicht an das Buch Enoch glaube. Wenn ich du wäre, dann würde ich den Schutzengel wählen. Ich denke selber schon über diesen Deal nach. Leider kenne ich nur keine Menschen, die am Rande des Todes schweben.«
    Es herrschte einen Augenblick Stille, dann schien Patch seine Gedanken abzuschütteln. Er sagte: »Wie viel Geld können wir bis Mitternacht zusammenbekommen?«
    »Mit Kartenspielen oder mit Boxen?«
    »Karten.«
    Rixons Augen glitzerten. »Da ist er ja wieder, mein guter Junge! Komm her und lass dich durchschütteln.« Er schlang seinen Arm um Patchs Hals, nagelte ihn in seiner Armbeuge fest, aber Patch fasste ihn an

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