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Engel Der Nacht

Engel Der Nacht

Titel: Engel Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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gab einen kehligen Laut von sich, den ich nicht entschlüsseln konnte, und grinste.
     
    Nach dem Abendessen trug Patch unsere Teller zur Spüle. »Ich mach den Abwasch, du trocknest ab.« Er wühlte in den Schubladen, fand ein Geschirrtuch und warf es mir spielerisch zu.
    »Ich bin jetzt bereit, dir diese Fragen zu stellen«, sagte ich. »Angefangen bei der Nacht in der Bibliothek. Bist du mir gefolgt …«
    Ich verstummte allmählich. Patch lehnte lässig an der Spüle. Eine dunkle Haarsträhne lugte unter dem Baseballcap hervor. Ein Lächeln umspielte seinen Mund. Meine Gedanken
lösten sich in nichts auf, ein neuer Gedanke tauchte an die Oberfläche.
    Ich wollte ihn küssen. Jetzt.
    Patch zog die Augenbrauen hoch. »Was?«
    »Äh - nichts. Gar nichts. Du spülst, ich trockne ab.«
    Der Abwasch dauerte nicht lange, und als wir fertig waren, fanden wir uns plötzlich zusammengedrängt in der Spülecke wieder. Patch nahm mir das Geschirrtuch ab, und unsere Körper berührten sich. Keiner von uns bewegte sich, wir hielten die schwache Verbindung aufrecht.
    Ich trat zuerst zurück.
    »Angst?«, murmelte er.
    »Nein.«
    »Lügnerin.«
    Mein Puls legte ein paar Schläge zu. »Ich hab keine Angst vor dir.«
    »Nein?«
    Ich redete drauflos, ohne nachzudenken: »Vielleicht habe ich einfach Angst vor …« Verflucht, warum hatte ich den Satz nur angefangen! Was sollte ich denn jetzt sagen? Ich würde Patch sicher nicht sagen, dass mir alles an ihm Angst einjagte. Das würde ihm erlauben, mich weiter zu provozieren. »Vielleicht ist es einfach so, dass ich Angst habe vor … davor …«
    »Mich zu mögen?«
    Erleichtert darüber, dass ich meinen Satz nicht beenden musste, sagte ich automatisch: »Ja.« Zu spät wurde mir klar, was ich da gerade zugegeben hatte. »Ich meine, nein! Definitiv nein. Das war es nicht, was ich sagen wollte!«
    Patch lachte leise.
    »Die Wahrheit ist, ein Teil von mir fühlt sich in deiner Nähe einfach nicht wohl«, sagte ich.
    »Aber?«
    Hilfesuchend hielt ich mich an der Spüle fest. »Aber
gleichzeitig fühle ich mich auch schrecklich von dir angezogen.«
    Patch grinste.
    »Du bist viel zu eingebildet«, sagte ich, wobei ich ihn mit einer Hand einen Schritt zurückschob.
    Er drückte meine Hand an seine Brust und zog meinen Ärmel über mein Handgelenk herunter, sodass er meine Hand bedeckte. Schließlich hielt er meine Bluse an den Aufschlägen, und meine Hände waren gefangen. Bereit zu protestieren, machte ich den Mund auf.
    Er zog mich näher zu sich und hörte erst auf, als ich direkt vor ihm stand. Dann hob er mich plötzlich auf den Küchentresen. Mein Gesicht war jetzt auf seiner Höhe. Er fixierte mich mit einem dunklen, einladenden Lächeln. Da fiel mir auf, dass dieser Augenblick bereits seit ein paar Tagen am Rande meiner Fantasien herumtanzte.
    »Nimm deine Mütze ab«, sagte ich, bevor ich es verhindern konnte.
    Er drehte sie herum, der Schirm zeigte jetzt nach hinten.
    Ich rutschte an den Rand des Tresens, meine Beine baumelten zu beiden Seiten herunter. Etwas riet mir aufzuhören - aber ich schob diese Stimme weit zurück.
    Er legte seine Hände auf den Tresen, genau neben meine Hüften. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, kam er näher. Sein Geruch nach feuchter, dunkler Erde überwältigte mich.
    Ich atmete zweimal scharf ein. Nein. Das war nicht richtig. Nicht dies, nicht mit Patch. Er machte mir Angst. Auf angenehme Weise, das ja. Aber auch auf unangenehme Weise. Auf eine sehr unangenehme.
    »Du solltest besser gehen«, hauchte ich. »Du solltest wirklich gehen.«
    »Wohin, hierher?« Sein Mund war an meiner Schulter. »Oder lieber hierher?« Er wanderte meinen Hals hinauf.

    Mein Hirn brachte keinen klaren Gedanken mehr zustande. Patchs Mund war auf dem Weg nach Norden, über meinen Kiefer, wo er sanft an meiner Haut knabberte …
    »Meine Beine schlafen ein«, platzte ich heraus. Das war nicht ganz gelogen. Ich spürte ein Kribbeln im gesamten Körper, einschließlich der Beine.
    »Das kann ich ändern.« Patchs Hände schlossen sich um meine Hüften.
    Plötzlich klingelte mein Handy. Bei dem Geräusch fuhr ich zusammen und nestelte es aus meiner Tasche.
    »Hallo Süße«, sagte meine Mutter fröhlich.
    »Kann ich dich zurückrufen?«
    »Klar. Was ist los?«
    Ich klappte das Handy zu. »Du musst jetzt gehen«, sagte ich zu Patch. »Sofort.«
    Er drehte seine Baseballmütze wieder herum. Sein Mund war das Einzige, was ich darunter sehen konnte, und der war zu einem

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